Rundreise durchs südliche Afrika

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Bei der Rundreise durchs südliche Afrika erwarten mich mehr als 5500 Kilometer Fahrt durch vier Länder. Von Südafrika über Botswana und Simbabwe nach Namibia. Eine anstrengende aber auch an- und aufregende Fahrt, auf der sich oft ein Höhepunkt an den anderen reiht.

Ankunft in Johannesburg

Noch unausgeschlafen nach einem Nachtflug von Frankfurt nach Johannesburg betrete ich nach elf Stunden Flug südafrikanischen Boden. Statt Exotik begrüßt mich jedoch erst einmal Bürokratie: Warten auf den Einreisestempel.
Das zweite Hindernis: der Geldautomat im Flughafen spuckt nicht die gewünschte Menge an Randnoten aus. Beim zweiten Versuch streikt der Automat. Also am Schalter anstellen und Euros in südafrikanische Währung umtauschen. Noch etwas benommen von langen Flug lerne ich als erstes: Geduld aufbringen. Die Uhren gehen in der Millionen-Metropole Johannesburg langsamer als in Berlin.

Sightseeingtour in Pretoria

Vom Airport Johannesburg geht es gleich weiter nach Pretoria. Für Johannesburg seien wir zu müde, weiß unser Reiseführer Andree richtiger Weise aus Erfahrung. Also fahren wir gleich nach Pretoria weiter. Dort besichtigten wir den Church Place und danach das Diplomatenviertel sowie denn Regierungssitz mit dem Mandela-Standbild. Vor dem Rathaus am Church Square demonstrieren die städtischen Angestellten dagegen, dass sie seit drei Monaten immer noch kein Gehalt bekommen haben. Das durchschnittliche Einkommen der Stadtangestellten beträgt etwa 3000 Rand, also 250 Euro im Monat.

Als die Reisegruppe dann gegen 14 Uhr im Hotel ankommt, sind die Zimmer offensichtlich noch nicht fertig. Also gibt es erst einmal meterweise Erklärungen, was wann und wo stattfindet. Zum Abendessen geht es zurück ins Lakeside Hotel, das tatsächlich an einem kleinen See liegt. Graue Ibisse fliegen über das Wasser und erinnern von unten betrachtet an kleine Drachen. Doch ehe es zu Tisch geht, gibt es erst die obligatorische Begrüßungsrunde, bei der zusätzliche Ausflüge vorgestellt werden. Dabei sind meine Aufnahmekapazitäten für den ersten Tag so gut wie erschöpft.

Auf der Panoramaroute zum Blyde River Canyon

Der zweite Reisetag wartet gleich mit mehreren Attraktionen auf: Über die Panoramaroute fahren wir zum Blyde River Canyon. In dem Naturschutzgebiet gibt es außerdem noch Lukes Potholes und God´s Windows zu bestaunen.

Pirschfahrt durch den Kruger Nationalpark

Am nächsten Tag starten wir zur Pirschfahrt durch den Kruger Nationalpark. Obwohl wir per Bus durch den Park fahren, ist dies einer der Höhepunkte der Reise. Tröstlich: Wer im privaten Pkw durch den Park fährt ist aus Sicherheitsgründen angehalten, Fenster und Türen seines Wagens geschlossen zu halten. Von der erhöhten Warte im Bus haben Reisende zumindest eine bessere Sicht.

Von Polokwane nach Francistown und Maun

Die Strecke nach Polokwane und Francistown bietet viel Landschaft. Die Weiterfahrt nach Nata am Rande der Mkgadikgadipfannen offenbart die Auswirkungen der Regenzeit: die sonst trockenen Pfannen sind mit Wasser gefüllt. Auf der Fahrt nach Maun verstärkt sich der Eindruck: die Kalahari steht unter Wasser. Maun ist der Eingang zu Okavango-Delta. Davon bekommen wir jedoch wenig mit, denn es regnet die ganze Zeit über. Im Februar ist noch Regenzeit im südlichen Afrika.

Faszinieren ist der Chobe-Nationalpark

Am nächsten Tag geht es weiter Richtung Chobe Nationalpark bei Kasane. Dort machen wir zwei Tage Station. Also genügend Zeit, um Wäsche waschen zu lassen. Am Nachmittag geht es gleich auf den Fluss, um Vögel und Flusspferde zu beobachten. Am nächsten Morgen steht bereits um 5 Uhr früh ein Jeep vor dem Hotel. Frühpirsch im Chobe Nationalpark. Die Fahrt mit dem offenen Jeep ist wirklich klasse. Eine Elefantenherde läuft nur wenige Zentimeter vom Jeep entfernt über die Straße. Auch die Herde Paviane lässt sich vom Jeep wenig beeindrucken.

Victoriafälle

Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch der Victoriafälle. Sie sind sehr beeindruckend. Leider müssen wir den Rundgang vorzeitig abbrechen. Ein Gewitter mit heftigen Regenschauern zwingt zum Rückzug. Bis zum Mittag klart es aber wieder auf. So kann ich doch noch einen Helikopterflug zu den Victoriafällen genießen. Obwohl der Flug nicht ganz preiswert ist, lohnt es sich auf alle Fälle, die Victoriafälle von oben aus dem Hubschrauber zu betrachten.

Abstecher zu den Popa-Wasserfällen

Wesentlich kleiner sind dagegen die Popa-Wasserfälle. Das spannende sind weniger die Wasserfälle, als vielmehr die Flusspferde, die sich nach ihrer nächtlichen Futtersuche wieder ins Wasser begeben haben, um zu relaxen.

Über den Caprivistreifen in Namibia

Nach dem Grenzübertritt nach Namibia geht es durch den Caprivistreifen zur Etoshapfanne. Der Caprivistreifen ist eher langweilig – es gibt zwar viel kleine Naturschutzgebiete, etwa sieben an der Zahl, die bekommen wir aber bei der Durchfahrt nicht zu sehen. Eine gerade Straße führt durch das Gebiet, das inzwischen Sambesi heißt und für das Deutschland einst Sansibar an die Engländer abtrat.

Mit dem Bus durch die Etoshapfanne

Die Etoshapfanne ist dagegen ein weiteres Highlight auf der Tour. Bis auf Leoparden bekommen wir im Etosha Nationalpark wieder die Big-Five zu sehen. Dazu viele Vögel, auch Störche, die sich dort den Bauch voll futtern, ehe sie zu ihrer großen Reise nach Europa starten.

Erholung im Seebad Swakopmund

Das flache Swakopmund bietet zwei Tage Entspannung. Das Seebad ist Ausgangspunkt für die Erkundung der Namib Wüste. Dort ist es vor allem die Dünenlandschaft um den Sossusvlei, die nicht ohne Grund weltberühmt ist.

Traumwüste am Sossusvlei

Recht früh geht es von Swakopmund über Walwis Bay hinein in die Namib Wüste. Unser Ziel ist das Sossusvlei. Die beeindruckenden Bilderbuchdünen rund um ein ausgetrocknetes Fußbett: Die Dünen sind traumhaft. Auf der Rückfahrt schlagen die ersten Regentropfen gegen die Windschutzscheibe. Wir erleben etwas äußerst seltenes: Regen in der Wüste.

Baden in heißen Quellen

Von der Hammerstein Lodge, die im Rücken der Dünen liegt, geht es weiter nach Ais Ais. In einer engen Schlucht treten heiße Quellen zutage. Bei Tagestemperaturen von 50 Grad ist ein Bad in den heißen Quellen jedoch nicht wirklich das, was man sich wünscht.

Fish River Canyon und Oranje River

Das nächste Highlight ist der Fish River Canyon. Er ist nach den Grand Canyon in den USA der zweitgrößte der Welt. Über den Oranje River nähern wir uns Südafrika.

Viele Vögel in Lamberts Bay

Durch den Stopp in Lamberts Bay, einem Fischerdorf an der Atlantikküste, kommen wir in den Genuss Kaptölpel aus nächster Nähe zu sehen. Auf Bird Island gibt es ein Naturschutzzentrum. Aus den Beobachtungshäusern lassen sich die Vögel gut beobachten.

Kapstadt

Über die Nationalstraße 7 erreichen wir Kapstadt. Der Stopp am Blaauwberg Strand gewährt eine der schönsten Ansichten des Tafelbergs. Die Mother City ist quirlig und anstrengend. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und ich nutze die Zeit zu einem Besuch von Bo-Kaap, dem Malaienviertel. Abend trifft sich die Gruppe in einem Lokal an der Waterfront, Kapstadts modernstes Viertel am alten Hafen.

Über die Panoramaroute zum Kap der Guten Hoffnung

Am nächsten Tag geht es über die Panoramaroute zum Kap der Guten Hoffnung. Krönender Anschluss der Tour ist ein Besuch des Tafelbergs. Den sollte kein Reisender verpassen.

Letzter Tag mit Weinprobe in Stellenbosch

Bevor es wieder mit dem Flieger nach Deutschland zurück geht, besuchen wir eine Winzerei in Stellenbosch. Den sehr holländisch anmutenden Ort durchschreiten wir im Schnelldurchlauf. Den Besuch in der Winzerei in Stellenbosch hätte man sich für meinen  Geschmack dagegen schenken können.

Fazit:

Eine faszinierende Reise. Straff organisiert. Gut, um sich einen Überblick über das südliche Afrika zu verschaffen. Mich hat Botswana mit seiner vielfältigen Natur besonders beeindruckt. Wie bei Rundreisen meist üblich, bleibt zu wenig Zeit, um sich ausreichend einzelnen Attraktionen zu widmen. Aber wer nochmals in den Süden Afrikas aufbricht, weiß nun, was ihn am besten gefallen hat und was eine Wiederholung wert ist. Außerdem ist ein gewisses organisatorisches Talent von Nöten, um den täglichen Umzug von einem Hotel zum anderen unbeschadet zu überstehen.

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