Der Caprivistreifen ist hauptsächlich wegen seiner politischen Geschichte interessant. Die Deutschen sicherten sich 1890 eine schmale Verbindung zwischen Deutsch Südwest-Afrika, dem heutigen Namibia, und dem Sambesi. Sie wollen so eine Verbindung nach Deutsch Ost-Afrika dem heutigen Tansania schaffen Der etwa 100 Kilometer breite und 500 Kilometer lange Landstreifen verbindet den nördlichen Teil Namibias mit den Victoriafällen. Inzwischen hat sich Namibia von der kolonialen Vergangenheit losgesagt und etliche Orte mit deutschen Namen umbenannt. So heißt der Caprivistreifen inzwischen Sambesi.
Helgoland-Sansibar-Vertrag
Der deutsche Reichskanzler Leo von Caprivi führte einst die Verhandlungen mit England. Die Deutschen verzichteten auf Witu und Sansibar, dafür bekamen sie Helgoland und den schmalen Landstich zwischen Angola und Botswana. Erst 1906 begann der deutsche Hauptmann Kurt Streitwolf im Auftrag des deutschen Gouverneurs Bruno von Schuckmann die Erkundung des Streifens. Sein Fazit: das Malariaverseuchte Gebiet sollte besser gegen die Walfischbucht eingetauscht werden. Die Einschätzung von Streitwolf hatte seinen Grund. Der Caprivistreifen ist weitgehend Sumpfland, das von drei Flüssen durchzogen ist.
Der Caprivi Highway
Seit 2001 führt eine Asphaltstraße durch den Zipfel. Seitdem ist das Areal auch während der Regenzeit passierbar. Der Caprivi Highway (B 8) führt von Rundu in Namibia bis nach Katima Mulilo am Sambesi. Die B 8 ist außerdem ein wichtiger Abschnitt auf dem Weg zur Walvis Bay. Dennoch herrscht auf dem Caprivi Highway wenig Verkehr. Die Straße geht schnurgeradeaus, es gibt wenig Abwechslung. Ab und an tauchen am Straßenrand ein paar Häuser von Dörfern auf. Insgesamt ist der Caprivistreifen dünn besiedelt.
Vier Naturparks im Caprivistreifen
Der Caprivistreifen gehört zu den niederschlagsreichsten Gebieten nördlich von Botswana. Gleich vier Naturparks liegen auf dem Areal: der Bwabwata, Mudumu, Mamili und Khaudom National Park. Der Chobe National Park schließt sich auf der Seite von Botswana an, so dass die Tiere ungehindert zwischen Namibia, Sambia und Botswana wandern können. Es ist geplant, ein großes übergreifendes Schutzgebiet, die Kavango–Zambezi Transfrontier Conservation Area einzurichten. Dieses Areal mit 36 Reservaten und Parks hätte eine Größe von 287.000 Quadratkilometern.
Papageien-Taucher-Tipp
Wer genügend Zeit hat, sollte sich in einem der Nationalparks auf Pirschfahrt begeben. Die Schutzgebiete sind für ihren Tierreichtum bekannt.
In der Nähe
- Victoriafälle
- Chobe National Park
- Bwabwata National Park
- Mudumu National Park
- Mamili National Park
- Khaudom National Park