Schlepzig – Sehenswürdigkeiten

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Schlepzig gehört zu den ältesten Siedlungen im Spreewald und liegt etwa zwölf Kilometer nördlich von Lübbenau. An der Dorfstraße stehen viele alte Fachwerkhäuser. Im Sommer zieht ein Storchenpaar dort seine Jungen groß und viele Anbieter vermieten Kanus zum Paddel auf den Fließen. Das Dorf mit 603 Einwohner ist recht beschaulich. In Schlepzig starten von drei Häfen aus Kähne durch das Biosphärenreservat Spreewald.

Kahn fahren

Es gibt drei Häfen in Schlepzig, von denen die typischen Kähne zu einer Tour durch den Spreewald abfahren. An der Dammstraße liegt der Kleine Hafen, von dort starten mehrere Bootsführer. Der zweite Hafen liegt am Weidendom. Der Zugang erfolgt von der Dorfstraße hinter der Brauerei. Der dritte, Große Hafen, ist noch relativ neu. Er wurde 2015 angelegt. Dort gibt es einen Imbiss mit Spezialitäten aus dem Spreewald. Wegen der Kontaktbeschränkungen zur Corona-Pandemie ist es ratsam, eine Tour vorab zu buchen.

Rundwanderwege durch Schlepzig

Mehrere Wanderwege verlaufen in und um Schlepzig. Der mit zwei Kilometern kürzeste führt durch das Dorf und beginnt an der Mühle. Die  Tour verläuft über die Dorfstraße, vorbei an den alten Gehöften. Die Wohnhäuser stehen typischerweise mit dem Giebel zur Straße. Daneben befindet sich meist ein Stallgebäude mit großem Tor. An der Dorfstraße liegen Brennerei, Fleischerei, Blumenladen und Fahrradverleih. Außerdem führt der Weg am ältesten Gasthaus in Schelpzig vorbei, dem „Gasthaus zum Unterspreewald.“ An der alten Lübbener Straße liegt auf einer Anhöhe die alte Dorfkirche und das alte Spritzenhaus mit einem kleinen Feuerwehrmuseum (in den Sommermonaten meist am Wochenende offen). Über Niwaweg und Dammstraße geht es zurück zum Ortskern.

Um den Großen Inselteich herum

Der zweite Rundwanderweg führt um den Großen Inselteich herum. Die Strecke ist 3,5 Kilometer lang. Start ist am Niwaweg. Etwa 150 Meter vom Start entfernt liegt der Große Inselteich. Er ist einer von 22 Fischteichen zwischen Lübben und Schlepzig. Die letzten Teiche wurde in der 1980er-Jahren angelegt. Der große Inselteich besitzt vier kleine Inseln. Am Samstag des letzten Wochenendes im Oktober findet dort das traditionelle Abfischen statt. Mitten im Spreewald liegt die Gaststätte Petkampsberg. Vom Inselteich führt ein weiterer Weg von 1,5 Kilometer Länge zu dieser Ausflugsgaststätte mit Biergarten. Auf der Speisekarte sind Spreewälder Spezialitäten zu finden.

Naturlehrpfad und Buchenhain

Naturliebhabern ist der Naturlehrpfad zu empfehlen. Der Wanderweg führt von Schlepzig nach Krausnik und kommt am Buchenhain vorbei. Der Naturlehrpfad beginnt etwa 50 Meter hinter der Brücke Schiwanstrom. Der Weg führt an Fließen und Wehranlagen vorbei. Zahlreiche Hinweisschilder informieren über die Flora und Fauna im Spreewald. Der Naturlehrpfad ist vier Kilometer lang. Besucher kommen dabei auch an „Mollenhauers Hütte“ vorbei. Der Rastpaltz mit Hütte erinnert an einem Muldenhauer, der einst dort aus Holzstämmen Mulden herstellte. Das sind große, längliche Holzschalen. In Höhe der Zerniasbrücke führt ein Weg zum Naturbeobachtungsturm, der seit 2005 vor erhöhter Warte aus einen Blick über den Spreewald ermöglicht.

Bauernmuseum

Das Bauernmuseum im Anwesen des ehemaligen Dorfschulzen präsentiert eine Schau zum Leben im Spreewald im vergangenen Jahrhundert. Neben Informationen über Land-, Vieh- und Holzwirtschaft, Fischfang und Bienenzucht zeigt die Gute Stube, wie es in Bauernhäusern vor 100 Jahren aussah. Außerdem werden alte Handwerkstechniken wie Spinnen und Backen vorgestellt (Dorfstraße 26; Telefon: +49 (0) 35472-225; Öffnungszeiten: März Di-Fr 10-12 Uhr, Ostern bis Oktober Mi-So sowie feiertrags 10-16 Uhr; Eintritt: 3,50 Euro, ermäßigt je nach Alter 1,70-3 Euro; Internet: bauernmuseum-schlepzig.de).

Historische Mühle

In der alten Mühle befindet sich das Besucherzentrum fürs Biosphärenreservat Spreewald. In der Ausstellung erfahren Besucher alles zur Flora und Fauna im Spreewald. Wer mehr über die Natur erfahren will, kann Rangertouren buchen, die durch den Spreewald führen. Am Wochenende wird gebacken. Besucher können dann frisch gebackenes Mühlenbrot erwerben (Öffnungszeiten: Fr-So 10-17 Uhr; Telefon: 0345 725230).

Dorfkirche

Die alte Dorfkirche ist bei dem Brandt 1769 zerstört worden. Der Neubau erfolgte 1782. Die Kirche ist ein Fachwerkbau, der etwas erhöht auf einem Sandhügel steht. Innen ist die Deckenbemalung – ein Wolkenhimmel – sehenswert.

Weidendom

Der Weidendom steht am Westende des Dorfes. Er besteht aus Weidenästen. Sie bilden einen elf Meter hohen und 22 Meter breiten Saal, der in den Sommermonaten aus grünen Blättern besteht. Im Dom gibt es ab und zu Konzerte. Brautpaare können sich dort trauen lassen.

Neben dem Hafen am Weidendom befand sich einst der Gasthof „Zum grünen Strand der Spree.“ Jetzt heißt der Hotel- und Restaurantkomplex „Seinerzeit“. Dazu gehört auch die seit 1788 existierende Spreewälder Privatbrauerei. Wer will, kann eine Führung mit Bier-Verkostung buchen. Das Brauhaus betreibt einen Biergarten, der direkt am Ufer der Spree liegt (Internet: seinerzeit.de).

Ein Großbrand zerstörte Schlepzig

Im Ort gab es einst eine Burganlage des Wendenfürsten Wussilo. 1004 schenke Heinrich II. dem Kloster Nienburg das Dorf Schlepzig.  Im Zuge der Osteroberung geriet auch der Spreewald unter deutsche Oberhoheit. Der Landbevölkerung der Sorben und Wenden war es aber gestattet, weiterhin ihre Sprache und Kultur zu benutzen, so haben sich die alten Traditionen bis in die heutige Zeit erhalten. Durch einen Großbrand 1769 wurde viel Häuser zerstört. 2004 feierte der Ort sein 100-jähriges Bestehen.

Papageien-Taucher-Info/Tipps

Tourist Information Schlepzig: Dorfstraße 26,15910 Schlepzig; Telefon: +49 (0) 35472-64025; Öffnungszeiten: April bis Oktober Mi-So 10-16 Uhr, März und November Di-Fr 10-12 Uhr, Internet: schlepzig.de

Kostenpflichtige Parkplätze gibt es an der Dorfstraße sowie neben dem Großen Hafen. Die Gebühren betragen einen Euro pro Stunde oder fünf Euro für den ganzen Tag.

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