Schloss Paretz – schöner wohnen im Havelland

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Schloss Paretz ist die einstige Sommerresidenz des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und seiner Frau Luise. Nur 20 Kilometer von Potsdam entfernt, genoss das königliche Paar dort das Landleben. Jedoch wurde das Rittergut samt Dorf den königlichen Anforderungen angepasst. Auch die Bauernhäuser bekamen um 1800 ein neues Outfit. Wer dem Schloss eine Besuch abstattet, sollte daher auch einen Rundgang durchs Dorf machen.

Prachtvolle Tapeten im Schloss Paretz

Das Schloss Paretz ist heute ein Museum. Sehenswert sind vor allem die alten Papiertapeten, die die Wirren der Jahrhunderte teilweise überstanden haben. Nach der Enteignung der Hohenzollern wurde das Anwesen als Bauernhochschule, volkseigener Betrieb für Tierzucht und nach der Wende als Fachhochschule genutzt. Durch sehr aufwändige Restaurierungen konnten die Tapeten wieder so hergestellt werden, dass sie nun einige Räume im Erdgeschoss des Schlosses zieren. Ähnlich wie im Schloss Charlottenburg gibt es im Erdgeschoss eine Zimmerflucht mit verschiedenen Funktionen und Dekorationen, die zur damaligen Zeit in Mode waren. Am beeindruckendsten ist das Zimmer mit den Landschaftsmotiven.

Möbel aus dem Potsdamer Belvedere

Die originalen Möbel sind zwar nicht mehr vorhanden, aber in den Wohnräume sind Möbel aus dem Königlichen Palais in Berlin zu sehen sowie aus dem Belvedere auf dem Potsdamer Brauhausberg. Außerdem hängen Porträts von Königin Luise (1776-1810) und ihren Verwandten an den Wänden. Die Königin soll sich gerne in Schloss aufgehalten haben. Ein Raum ist daher dem Leben der Königin gewidmet, die bereits im Alter von 36 Jahren starb. Vom Gartenraum blicken Besucher direkt auf die Baumallee im Schlosspark.
In der Remise des Landschlosses ist eine Sammlung von Kutschen, Prunkschlitten und Sänften der Hohenzollern zu sehen. Die Objekte stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Dorf im klassizistischen Stil

Die Aufwertung des einstigen Rittergutes umfasste nicht nur das Schloss sondern auch die Bauernhäuser. Der Architekt David Gilly gestaltete rund um das Schloss zu Beginn des Klassizismus ein neues Dorf mit zehn Bauernhöfen. Dazu kamen weitere Funktionsgebäude wie das Amtshaus, der Schüttboden, Spritzenhaus und die Mehlwaagen.
Das gotische Haus am Rande des Kirchgartens sticht durch seine auffällige Fassade im neogotischen Stil heraus. Das Gebäude diente einst als Schmiede, dann als Gasthof, der heute immer noch mit Biergarten Gäste empfängt (Infos siehe unten).

Dorfkirche Paretz

Die Fundamente der Dorfkirche in Paretz stammen aus dem 12. Jahrhundert. Aus dem 14. Jahrhundert sind noch einige Wandmalereien zu erkennen. Mit der Übernahme des Landsitzes durch König Friedrich Wilhelm III. erfuhr auch die Kirche eine grundlegende Neugestaltung nach königlichen Wünschen und im neugotischen Stil. So entstanden nach Entwürfen von Gilly mehrere Umbauen und eine Königsloge auf der Nordseite.

Historischer Eiskeller diente früher als Kühlschrank

Zwischen Mehlwaage und Scheune am Werderdammweg führt ein Weg über den Parkplatz zum historischen Eiskeller. Das kleine Gebäude befindet sich am Rande einer Grünfläche. Im Gebäude sind Werkzeuge wie Eissägen und Eishaken zu besichtigen. Von dort gelangen Besucher auf den Wegen zwischen den Wohnbauten entlang zur Straße Parkring.

Paretzer Erdlöcher sind einstige Tongruben

Rund um Paretz gab es zahlreiche Tonvorkommen. Der Ton wurde vor allem im 19. Jahrhundert in 15 Ziegeleien in industriellem Umfang zu Ziegeln verarbeitet. Entsprechend viele Tongruben gab es rund um Paretz. Ein Teil von diesen Erdlöchern ist erhalten geblieben und ist mit Grundwasser gefüllt. Andere Erdlöcher wurden nach dem zweiten Weltkrieg mit Bauschutt aus dem zerbombten Berlin aufgefüllt. Die Teiche sind teil des europäischen Vogelschutzgebietes „Mittlere Havelniederung.“

Papageien-Taucher-Info/Tipp

Schloss: Parkring 1, 14669 Paretz/Ketzin; Telefon: 0331-9694-22; Öffnungszeiten: November bis März Sa/So 10-16 Uhr, April bis Oktober Di-So 10-17.30 Uhr, Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 5 Euro, Familienkarte 12 Euro
Gotisches Haus: Parkring 21, Telefon: 033233-80509; Öffnungszeiten: Wintersaison Mi-Fr 11.30-15 Uhr, Sa/So ab 11 Uhr, Sommersaison Di 11.30-16 Uhr, Mi-Fr 11.30 Uhr-17.30 Uhr, Sa/So 11-18.30 Uhr
Anfahrt: A10, B 2, L 92 und B 273 bis Ketzin, B 5; Regionalbahnlinie 1 von Potsdam oder Brandenburg an der Havel mit dem Bus 614 bis Paretz

Tipp: Eine gute Übersichtskarte über die Schlossumgebung gibt es im Internet unter: stiftung-paretz.de/wp-content/uploads/ParetzerBote2017.pdf

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