Die Slawenburg Raddusch ist beeindruckend. Die gesamte Lausitz war einst mit solchen Wehrburgen überzogen. Viel ist jedoch von diesen Wehranlagen nicht übrig geblieben. Spätestens mit der Industrialisierung frästen sich die Bagger durch die Erde und zerstören die Zeugnisse der Besiedlung der Lausitz in den vergangenen zehntausend Jahren vor der Zeitrechnung. Im Inneren des Rundwalls versteckt sich ein Museum.
Burg aus Lehm und Stein
Die Burg in Raddusch misst etwa 57 Meter im Durchmesser. Die Basis der ursprünglichen Ringanlage betrug zehn Meter im Durchmesser. Dabei nutzen die Bauherren ein Gitterwerk aus Baustämmen, das sie mit Erde und Lehm verfüllten. Die Erde stammte aus dem Wassergaben, der die Burg umgabt. Den sieben Meter hohen Ringwall von Raddusch errichtete der Stamm der Lusizi vor etwa 850 Jahren. Dem Stamm verdankt die Lausitz auch ihren Namen.
Museum der Archäologie
Im Inneren des Ringwalls versteckt sich ein modernes Gebäude mit einem Museum. In der Dauerausstellung „Archäologie in der Niederlausitz“ begeben sich Besucher auf eine Zeitreise, zurück bis zum Ende der Eiszeit, als sie erste Siedler aus der Gebiet zwischen Weichsel und Dnjepr den Raum der Niederlausitz besiedelten. Die Ausstellung zeichnet die Siedlungsgeschichte von der Eiszeit bis in die Moderne anhand weniger Ausstellungsstücke gelungen nach.
Der „Götze von Raddusch“
Zu den besonderen Schaustücken zählt der „Götze von Raddusch“. Dabei handelt es sich um eine Eichenbohle, die eine Person darstellt. Solche Götterfiguren waren vom Ostseeraum bis nach Schlesien und Böhmen verbreitet. Bei dem Götzenbild von Raddusch handelt es sich um einzigartiges Fundstück.
Schritt für Schritt von der Steinzeit zur Moderne
Rund um die Burganlage verläuft ein Geschichtsparcours. Die einzelnen Abschnitte verdeutlichen die Dauer der verschiedenen Perioden. So ist der Weg von der Altsteinzeit bis zur Jungsteinzeit sehr lang. Die Zeitspanne von der Steinzeit zur Bronzezeit ist schon kürzer.
Der Wissenschaftler Rudolf Virchow initiierte die Burgwallforschung
Der berühmte Mediziner Rudolf Virchow (1821-1902) betätigte sich auch als Archäologen und zählt zu den Mitbegründer mehrerer Berliner Museen. Er widmete sich vor allem der Urgeschichte und förderte die Erforschung von alten Burgwälle.
Papageien-Taucher-Infos und -Tipps
Slawenburg in Raddusch: Zur Slawenburg, 03226 Vetschau; Telefon: 035433 55522; Öffnungszeiten: April bis Juni jeweils täglich 10-18 Uhr, Juli bis August 9.30-18 Uhr, September bis Oktober 10-18 Uhr und November bis März 10-16 Uhr
Anfahrt über die Autobahn 13 bis Lübben, über die BAB 15 bis zur Ausfahrt Vetschau; Achtung bei der Anfahrt über die Landstraße 49 Richtung Cottbus, die Einfahrt zur Slawenburg befindet sich direkt gegenüber der Ortseinfahrt Raddusch, es fehlt aber ein Hinweisschild
Restaurant Slawenburg: Öffnungszeiten: April bis Oktober 11-16 Uhr, November bis März 11-15 Uhr
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