Schloss Neuhardenberg – Schinkel pur

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Schloss Neuhardenberg ist ein Kleinod klassizistischer Baukultur. Nach einem Großbrand schuf der berühmte Architekt Karl Friedrich Schinkel einen Großteil der Anlage neu. Mittelpunkt ist das dreiflügelige Schloss im klassizistischen Stil sowie die Dorfkirche. Die Pläne für den Schlosspark zeichnete der berühmte Landschaftsgärtner Peter Joseph Lenné. Auch Hermann Fürst von Pückler-Muskau hinterließ im Park seine Spuren. Der damalige Besitzer, Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg (1750-1822), gab dem Anwesen schließlich seinen Namen. Inzwischen ist das einstige Marxwalde, in dem der erste deutsche Kosmonaut Siegmund Jähn bis 1978 wohnte, für seiner hochrangigen Kulturveranstaltungen bekannt.

Schloss Neuhardenberg

Das Schloss Neuhardenberg gestaltete Karl Friedrich Schinkel 1817 im Stil des Klassizismus um. Er stockte das barocke Erdgeschoss um eine Beletage auf und verpasste dem Palais einen klassizistischen Charakter. Von der ursprünglichen Inneneinrichtung mit Bibliothek ist nichts mehr erhalten geblieben. Dennoch vermitteln einige Räume wie der Salon Bülow oder das Reventlow-Zimmer einen Eindruck von der einstigen Gestaltung. Im Vestibül stehen Büsten von Sokrates, Homer, Ganymed und Cicero. Im Schloss sowie den Nebengebäuden residiert das gleichnamige Hotel mit zwei Restaurants. In der Brennerei können Besucher beispielsweise bei Kaffee und Kuchen einen Pause einlegen.
Das Schloss kann von Ende März bis Ende Oktober jeweils sonntags von 12-18 Uhr besichtigt werden. Eintritt: 2,50 Euro; Schlossführungen sonntags jeweils um 13 und 15 Uhr, Kosten: 4,50 Euro.

Kavaliershäuser in Neuhardenberg

Zum Schloss gehören zwei Höfe mit Wirtschaftsgebäuden und Kavaliershäusern. In der Orangerie ist das gleichnamige Restaurant zu Hause. Die Kavaliershäuser stammen aus der Zeit um 1775. Das westliche Kavaliershaus gehört zum Hotel. Im östlichen ist die ständige Ausstellung zur Orts- und Familiengeschichte zu besichtigen. Dazu kommen Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen (Öffnungszeiten: Mitte Dezember bis Ende März Sa/So 11-16 Uhr sowie 25., 26. Dezember u. 1. Januar, April bis Oktober Di-So sowie an Feiertagen 10-18 Uhr, November bis Anfang Dezember Mi-So 11-16 Uhr; Eintritt 3 Euro, ermäßigt 2 Euro).

Am Schlosspark Neuhardenberg wirkte auch Fürst Pückler-Muskau mit

Große Namen wie Peter Joseph Lenné, Hermann Fürst von Pückler-Muskau, Schwiegersohn des Schlossherren, und John Adey Repton legten Hand an den Schlosspark an. Wichtig waren diesen Herren die Sichtbeziehungen zwischen Park und Schloss. Schlossherr Joachim Bernhard von Prittwitz bereicherte den Park bereits im 18. Jahrhundert durch ein Denkmal für Friedrich den Großen. Die Figurengruppe stammt vom Lucceser Bildhauer Giuseppe Martini. Es zeigt den Kriegsgott Mars und die Göttin der Künste und Wissenschaften Minerva mit einer Urne auf einer Säule. Nach der behutsamen Restaurierung der Gartenanlage 2004 bekam das Areal die Auszeichnung „Deutschlands schönster Park“. Besucher können auf den Rasenflächen picknicken (siehe unten).

Die Dorfkirche entwarf Karl Friedrich Schinkel

Auf dem Dorfanger neben dem Schloss steht die Dorfkirche. Sie ist in ihrer heutigen Form weitgehend von Schinkel entworfen worden. Bereits 1801 bekam Schinkel den Auftrag von damaligen Schlossherren Prittwitz, die barocke Kirche umzugestalten. Schinkel setzte diese Arbeiten auch unter dem neuen Schlossherren von Hardenberg bis 1817 fort. In der Rückwand der Mensa ist das Herz des Staatskanzlers bestattet.

Treffpunkt der Widerstandskämpfer

Die ersten Schlossbauten stammen aus dem 17. Jahrhundert, als Dorothea von Brandenburg das Dorf Quilitz erwarbt. Rittmeister Joachim Bernhard von Prittwitz erhält das Gut als Geschenk und baut dort ein barockes Schloss. Auch dem Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg wird Quilitz zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschenkt.
Im Schloss trafen sich während der Hitlerdiktatur die Widerstandskämpfer um Graf von Stauffenberg. Nach 1945 diente das Schloss als Lazarett, Schule und Traningsstätte für Gewichtheber. Noch vor der Wende wurde das Gebäude 1988 restauriert. Von den Nazi enteignet, bekam die Familie von Hardenberg das Areal 1996 zurück. Ein Jahr später über nahm der Deutsche Sparkassen- und Giroverband das Anwesen. Seit 2001 organisiert eine Stiftung des Eigentümers die Organisation von Hotel, Restaurant und Veranstaltungen.

Papageien-Taucher-Info/Tipps

Schinkelplatz, 15320 Neuhardenberg; Veranstaltungsservice: 033476-600-640

Touristeninformation: Öffnungszeiten November bis März Mo-Fr 10.30-16 Uhr, April bis Oktober Di-Fr 10.30-16 Uhr, Sa 10.30-14 Uhr

Anfahrt
B 1 in Richtung Frankfurt/Oder bis Jahnsfelde, dort über die Landstraße Richtung Trebnitz und Wulkow weiterfahren; Autobahn a100 oder A113 bis Schönefelder Kreutz, dann A10 bis Dreieck Spreeau und über die A12 bis Fürstenwalde-Ost, dann in Richtung Steinhöfel bis Müncheberg und dann weiter über die B1.
Bahn
Ab Berlin-Lichtenberg verkehrt im Stundentakt die Oderlandbahn der Niederbarnimer Eisenbahn (RB 26) bis Seelow-Gusow; Fahrplan unter: neb.de; weiter mit Buslinie 958; Internet: vvb.de

Tipp 1: Das Landgasthaus Brennerei bietet moderne, saisonale Küche mit regionalen Produkten. Öffnungszeiten: täglich 12-22 Uhr; Telefon: 033476-600-530.
Tipp 2: Besucher können sich mit einem Picknickkorb im Park breit machen. Es gibt fertige Picknickkörbe in verschiedenen Varianten, auch vegetarisch, ab 24 Euro. Vorbestellung unter Telefon: 033476-6000

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