Praça do Comércio – wo die Sonne untergeht

Der Praça do Comércio ist ein Muss – kurz vor Sonnenuntergang. Vom Platz des Handels haben Besucher den schönsten Blick auf den Tejo und die untergehende Sonne. In den Abendstunden ist daher der Praca do Comércio der angesagte Treffpunkt in Lissabon. Dort wo heute viel Platz zum Flanieren ist, stand einst der königliche Palast. Viele Lissabonner nennen den Platz deshalb heute noch Palastplatz.

Praça do Comércio erinnert an den Markusplatz

Nachdem der Palast sowie weite Teile der Unterstadt beim verheerenden Erdbeben 1755 zerstört wurden, entstand einer der größten Plätze Europas, der zum Ufer des Tejo hin offen ist. Mit der massiven Bebauung in Form eines rechteckigen Us erinnert der Praça do Comércio entfernt an den Markusplatz in Venedig. In den Gebäuden, die den Platz einrahmen, sind ebenso wie in Venedig Büros der Ministerien, der Hafenverwaltung sowie Reedereien untergebracht. In den Büros wurden die Beziehungen zu den Kolonien in Afrika, Amerika und Asien geregelt. Das klassizistische Ensemble am 170 mal 170 Meter großen Platz stammt von dem portugiesischen Architekten Eugénio dos Santos. Die vierstöckigen Gebäude sind von Arkaden gesäumt, die im Sommer Schatten spenden.

In der Mitte des Platzes steht das Reiterstandbild von König Jose I. Es ist ein Werk des Bildhauers Joaquim Machado e Castro und wurde 1775 aufgestellt. König Jose I. war von dem Erdbeben offenbar so geschockt, dass er die Stadt erst 1775 zur Enthüllung seiner Reiterskulptur wieder betrat.

Arco da Rua bietet den schönste Blick auf Lissabon

Nach dem Erdbeben entstand am Ufer des Tejo ein neues, modernes Stadtviertel mit geraden Straßen statt der einst dort vorhandenen engen Gassen. In der Mitte der Verwaltungsgebäude steht ein Triumphbogen. Durch das Tor gelangen Besucher zur Rua Augusta. Die Rua Augusta führt direkt zum Rosio, dem zweiten wichtigen Platz in Lissabon. Sie ist die Hauptstraße der portugiesischen Metropole.

Der ursprüngliche Triumphbogen musste 1875 einem pompösen Bauwerk weichen. Der Torbogen besitzt eine große Uhr. Die Figuren stellen die Tugenden Ehre, Scharfsinn und Mut dar. Außerdem stellen die Statuen den keltiberischen Führer Viriathus, den Nationalhelden Nuno Álvares Pereira, den portugiesischen Entdecker Vasco da Gama und den Marquis von Pombal dar.

Auf dem Dach ist eine Aussichtsplattform. Von dort haben Besucher einen schönen Rundumblick über den Tejo und die Lissabonner Innenstadt. Im Arco ist ein Fahrstuhl vorhanden. Er führt jedoch nicht bis ganz noch oben. Die Aussichtsplattform ist nur über eine Wendeltreppe zu erreichen (Öffnungszeiten: 9-19 Uhr, Eintritt 2,50 Euro).

Multimedia-Show erzählt Geschichte der Stadt

Lisboa Story Centres ist eine beeindruckende Ausstellung auf 2200 Quadratmeter zur Stadtgeschichte. Im Museum begeben sich Besucher auf eine Multimedia-Reise durch die wechselvolle Geschichte der Stadt (Praça do Comércio 78, Öffnungszeiten: täglich 10-20 Uhr, Eintritt 7 Euro – Kombikarte mit Arco da Rua Augusta 8 Euro, mit Lisboa Card kostenlos).

Cafés am Praça do Comércio

Das Café Martino Da Arca ist das älteste Café in Lissabon. Es wurde 1782 durch den Marquis da Pombal eröffnet. Es gibt noch einige weitere Cafés. Wer den Sonnenuntergang bei einem Glas Bier oder Wein genießen will, sollte rechtzeitig nach einem guten Platz Ausschau halten, den die besten Plätze sind früh besetzt.

Papageien-Taucher-Infos

In den Verwaltungsgebäuden am Praça do Comércio ist auch die Touristeninformation untergebracht. Das Büro findet sich im westlichen Flügel.

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