Die Kathedrale Sé Patriarcal ist das älteste Gotteshaus in Lissabon. Charakteristisch sind die beiden viereckigen Türme, die an Wehrtürme erinnern. Das Gebäude stammt im wesentlichen aus dem 14. Jahrhundert. Nach einem Erdbeben im Jahr 1344 wurde das zerstörte Gebäude auf den Fundamenten des romanischen Ursprungbaus wieder errichtet. Die Kathedrale steht an der Stelle, auf der sich davor eine Moschee befand. Vor der Eroberung Portugals durch die Mauren soll sich an diesem Ort bereits ein christliches Gotteshaus befunden haben. Die Fassaden der Kathedrale spiegeln verschiedene Baustile von Gotik bis Barock wider, je nachdem, wann sie entstanden sind.
Schlichter Innenraum der Kathedrale Sé Patriarcal
Der Innenraum der Kathedrale, die auch Igreja de Santa Maria Maior heißt, ist relativ schlicht. Im vorderen Bereich dominieren romanische Bauelemente. Der Chor und Chorumgang sind dagegen gotisch. Die Deckenbemalung ist wesentlich jünger und stammt aus der Zeit des Barock. Der Bereich rund um den Altar stammt ebenfalls aus der Zeit des Barock. Davor befinden sich die Sarkophage von König Alfonso IV. und seiner Frau Beatrix.
Kapelle für den Schutzpatron Lissabons
Im Chorumgang befinden sind zwölf Kapellen. Die interessanteste ist dem Schutzpatron Lissabons gewidmet. Mit dem Wasser aus dem Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert soll der Schutzpatron von Lissabon, Antonius von Lissabon, 1195 getauft worden seien. Die traditionellen blau-weißen Kacheln im Innenraum der Kapelle erzählen die Geschichte des heiligen Antonius. Jedes Jahr am 13. Juni wird rund um die Kirche ihm zu Ehren ein Fest gefeiert.
Kreuzgang mit Artefakten
Hinter dem Chor befindet sich der Kreuzgang. Dort befinden sich verschiedene Kapellen für verstorbene Adlige und kirchliche Würdenträger. Außerdem gibt es römische, arabische und mittelalterliche Artefakte, die teilweise bei Ausgrabungen entdeckt wurden.
Kunst des Goldenen Zeitalters in der Kathedrale Sé Patriarcal
Sehenswert ist auch die Sakristei mit Reliquien, Ikonen und religiöser Kunst aus dem 15. und 16. Jahrhundert, dem Goldenen Zeitalter Lissabons. In einem Raum oberhalb der Sakristei wird der Kirchenschatz präsentiert. Dort sind Messgewänder, Reliquien und liturgische Gerätschaften ausgestellt.
Papageien-Taucher-Info und -Tipp
Largo da Sé, Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr, Mai bis September bis 19 Uhr, Kreuzgang und Schatzkammer Mo-Sa. 10-17 Uhr, Eintritt: 4 Euro; Internet: http://www.patriarcado-lisboa.pt
Anfahrt: Tramlinie 28
Kiosk mit Ginjinha-Ausschank
Vor oder nach der Besichtigung der Kathedrale Sé Patriarcal lässt sich am Kiosk vor der Kirche eine Pause einlegen. Dort gibt es neben kalten und warmen Getränken auch den bekannten portugiesischen Kirschschnaps Ginjinha im Ausschank.
In der Nähe
- Alfama
- Castelo de Sáo Jorge
- Igreja de Santo Antonia da Sé