Kasseler Wasserspiele – ein besonderes Schauspiel

Die Kasseler Wasserspiele sind ein ganz besonderes Schauspiel. Wie vor mehr als 300 Jahren ergießen sich 1200 Kubikmeter Wasser vom Herkules über Kaskaden, Schluchten und Teiche den Berg hinab bis zum Schloss Wilhelmshöhe. Die ausgeklügelte Technik funktioniert ohne Computersteuerung so wie seit 300 Jahren auf mechanischem Weg. Als Bestandteil des Bergparks Wilhelmshöhe gehören sie auch zum UNESCO-Welterbe.

Die Wasserspiele beginnen am Herkules

Die Wasserspiele starten jedes Jahr am 1. Mai. Bis zum 3. Oktober beginnen sie jeweils mittwochs und sonntags sowie an Feiertagen um 14.30 Uhr am Herkules auf dem Berggipfel. Unterhalb des Herkules strömt das Wasser vom Artischockenbassin und Riesenkopfbecken über die Großen Kaskaden in das Neptunbassin. Es dauert 10 bis 15 Minuten, bis das Wasser vom oberen Bassin über die einzelnen Stufen schließlich das etwa 100 Meter weiter unten liegende Neptunbecken erreicht.
Vom Neptunbassin gelangen Besucher zu Fuß über die Parkwege zum nächsten Stopp der Wasserspiele, dem Steinhöfer Wasserfall. Das Wasser braucht einige Zeit, um dorthin zu gelangen. Besucher können daher in aller Ruhe zum nächsten Stopp laufen.

Steinhöfer Wasserfall, Teufelsbrücke und Aquädukt

Nächste Station des Wasser auf dem Weg nach unten ist der Steinhöfer Wasserfall. Es handelt sich um eine künstlich angelegte Schlucht, durch die sich das Wasser seinen Weg bahnt, ehe es unter der Teufelsbrücke weiter nach unten stürzt. Bei der Brücke handelt es sich um die Nachbildung des gleichnamigen Bauwerks im Schweizer Gotthardmassiv. Beim Aquädukt diente eine römische Wasserleitung als Vorbild. Jedoch entsprechend den Vorlieben der damaligen Zeit wurde das Bauwerk gleich als Ruine erbaut. So ergießt sich der Wasserstrahl aus dem Aquädukt 43 Meter in die Tiefe. Dort trifft das Wasser auf Steinbrocken, die dort die Trümmerteile des Aquädukts darstellen.

Kleine Kaskaden, Jussow-Tempel und Fontäne

Nach dem Aquädukt passiert das Wasser die kleinen Kaskaden. Sie liegen neben einem kleinen Tempel, der nach dem Landschaftsarchitekten Jussow benannt ist. Heinrich Christoph Jussow (1754-1825) war der Hausarchitekt des Landgrafen Wilhelm IX. und bauten wesentliche Teile der Wasserspiele. Die Fontäne ist der Höhepunkt der Kasseler Wasserspiele. Das vom Berg herunter strömende Wasser wird aufgestaut. Gegen 15.30 Uhr öffnet ein Mitarbeiter eine große schwere Eisenplatte. Dadurch strömt das Wasser mit großem Druck in die Fontäne. Sie schießt dann bis zu 52 Meter in die Höhe. Danach gelangt das Wasser über teilweise unterirdisch gelegene Kanäle in die Fulda.

Papageientaucher-Info/-Tipps

Besucherzentrum Herkules: Öffnungszeiten: Di-So u. feiertags 10-17 Uhr, 1.Mai- 3. Oktober auch montags;
Besucherzentrum Wilhelmshöhe: Wilhelmshöher Allee 380, Öffnungszeiten: 1. Mai bis 3. Oktober täglich 10-17 Uhr, 4. Oktober bis 30. April Sa, So u. feiertags 10-16 Uhr,
Kaskadenwirtschaft: Öffnungszeiten: April bis November Di-So 10-18 Uhr (Shuttleservice vom Parkplatz des Bergparks per Rufsäule)

Anfahrt: Mit dem Pkw bis zu dem Parkplätzen des Bergparks (das Parkticket kostet 7 Euro und beinhaltet die Fahrt für bis zu 7 Personen mit den Linienbussen 23/23E bis zur Kaskadenwirtschaft oder dem Besucherzentrum Herkules;
Tramlinie 3 bis Haltestelle Wilhelmshöhe, Weiterfahrt mit der Buslinie 22 bis zum Herkules;
Shuttlebus: Der Shuttlebus verkehrt an den Wasserspieltagen vom Parkplatz Schloss Wilhelmshöhe bis zur Kaskadenwirtschaft im 15-20-Minuten-Takt, Kosten pro Fahrt 2 Euro

Tipp: Wer den Beginn der Wasserspiele an den Kaskaden erleben will, sollte sich rechtzeitig auf den Weg zum Herkules machen.

Hinweis: Wegen der Corona-Pandemie kann es zu Einschränkungen kommen.

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