Hungerstein – uralte Warnungen vor Dürre

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Die Hungersteine in Brandenburg sind erneut aufgetaut. So zum Beispiel im Mündesee in Angermünde. Der zweite Hungerstein aus dem Beetzsee liegt seit einigen Jahren jedoch auf dem Trockenen an der Einmündung des Silokanals in den Beetzsee.

Der Hungerstein am Beetzsee liegt auf dem Trockenen

Der Hungerstein am Beetzsee wurde zunehmende eine Gefahr für die Sport- und Freizeitschifffahrt. Deshalb wurde der Stein 2012 aus dem Beetzsee geborgen. Der mehr als vier Tonnen schwere Findling liegt jetzt gegenüber der Vorstadtschleuse an der Mündung des Silokanals in den Beetzsee. Auf dem Felsen sind die Jahreszahlen 1631 oder 1831 (die Jahreszahl ist nicht mehr eindeutig zu erkennen), 1904 und 1934 eingraviert.

Hungersteine verweisen auf Dürrekatastrophen

Diese Steine, meist große Findlinge, wurden in früheren Jahrhunderten bei Niedrigwasser in Flussbetten oder Seen niedergelegt. Eingravierte Jahreszahlen verweisen auf die Jahre, in denen der Wasserstand so niedrig war, dass die Steine zum Vorschein kamen. In frühen Zeiten war ein niedriger Wasserstand meist gleichbedeutend mit einer Dürre. Das bedeutete: die Ernten fielen gering aus und oft musste die Bevölkerung nach solchen Dürrejahren hungern, weil zu wenig Korn und Gemüse geerntet wurde. Daher leitet sich auch der Name für die Steine ab. Aber auch für die Schifffahrt waren die Hungersteine eine Warnung, dass sie ihre Schiffe nicht mehr voll beladen durften.

In der Elbe warnen mehr als 100 Hungersteine vor Dürre

Mit diesen Steinen warnten Vorfahren künftige Generationen vor drohenden Hungerkatastrophen. Die ältesten Hungersteine stammen aus dem 15. Jahrhundert. So gab es 1417 und 1473 Dürrejahren. Im 19. Jahrhundert tauchte bei Tichlowitz in Tschechien ein großer Stein mit der folgenden Inschrift auf: „Wenn du mich siehst, dann weine.“ 1904 pilgern zahlreiche Schaulustige zu diesem Stein. Der Warnhinweis tauchte in späteren Jahren auch an anderer Stelle auf. Im Lauf der Elbe gibt es mehr als 100 solcher Hungersteine, unter anderem in Dresden, Pirna, Königstein, Meißen, Torgau und Magdeburg. In Worms bei Rheindürkheim und Remagen-Kripp liegen im Rhein Hungersteine. In der Weser sind sie bei den Orten Hajen und Würgassen zu finden.

Papageien-Taucher-Info

Anfahrt

A115, A 10  und A 2 bis Ausfahrt Kloster Lehnin, dann der B 102 bis zur Brielower Landstraße folgen, in die Straße Massowburg abbiegen, dann in den Fritze Bollmann Weg, am Ende der Straße vor dem Kanal geht es nicht weiter. Daher Auto parken und zu Fuß bis zum Beetzsee laufen

B 5, L99, L98 bis Brielower Landstraße und dann wie oben beschrieben weiterfahren

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