Viktoriapark – zwischen Denkmal und Wasserfall

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Der Viktoriapark gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen nicht nur für Kreuzberger. Wichtigster Anlaufpunkt ist das Nationaldenkmal auf dem höchsten Hügel der Stadt. Es steht auf dem 66 Meter hohen Gipfel, der bis ins 17. Jahrhundert hinein als Tempelhofer Berg oder Runder Weinberg bezeichnet wurde. Das Kreuz auf der Turmspitze gab dem Berg und später dem Bezirk Kreuzberg seinen Namen.

Schinkels Nationaldenkmal für die Befreiungskriege

1821 wurde das Nationaldenkmal, das an die siegreichen Befreiungskriege (1813-15) gegen Napoleon Bonaparte erinnert, feierlich in Szene gesetzt. Der Entwurf stammt vom berühmten Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841). Das Monument ist geformt wie der Turm einer gotischen Kathedrale. Damit das Bauwerk auch aus den Meer der Mietshäuser hervortritt, steht es auf einem abgestuften, achteckigen Sockel. Das grün gestrichene Mahnmal ist aus Gusseisen. Zwölf Figuren schmücken die Nischen. Es handelt sich um Mitglieder des Königshauses und einige, preußische Generäle. Die Figuren stammen von den drei Bildhauern Christian Daniel Rauch, Christian Friedrich Tieck und Ludwig Wichmann. Sie erinnern an die Schlachten bei Großgörschen (1813), Leipzig, Paris (1814) und bei Belle-Alliance (Waterloo 1815).

Im Viktoriapark plätschert ein mächtiger Wasserfall

70 Jahre lang thronte das Denkmal solo auf dem ehemaligen Weinberg. Erst zwischen 1888 und 1894 entstand ein Park nach Plänen des Stadtgartendirektors Hermann Mächtig. Hauptattraktion ist der mächtige Wasserfall. Er ergießt sich in mehreren Kaskaden hinab zur Großbeerenstraße. Vorbild für den Wasserfall soll der Zackelfall im Riesengebirge gewesen sein. In den Jahren 1913-16 erweiterte Gartendirektor Albert Brodersen den Park in westlicher Richtung. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Viktoriapark erhebliche Schäden. Nachdem diese endgültig behoben waren, wurde die Grünanlage als erster Berliner Park 1980 vollständig unter Denkmalschutz gestellt.

Wein vom Kreuzberg

Bereits vor 500 Jahren diente der Kreuzberg als Weinanbaufläche. Die Kleine Eiszeit bereitete dem Wein zwischenzeitlich ein Ende. Seit 1968 wächst wieder Wein im Viktoriapark. Die Gärtnerei Hofgrün an der Methfesselstraße 10-12 hegt und pflegt den Weinberg für das Bezirksamt. Der Bezirk Kreuzberg erntet etwa 800 Kilo Trauben pro Jahr. Der Wein mit dem Namen Kreuz-Neroberger wird nur bei festlichen Anlässen im Bezirk serviert. Einige Flaschen der Kreuzberger Rarität dienen zudem als Geschenk für besondere Gäste.

Schultheiss Brauerei am Viktoriapark

Im Schatten des Viktoriaparks befinden sich die roten Backsteingebäude einer historischen Fabrikanlage: Der ehemaligen Schultheiss Brauerei. Seit 1857 belieferte sie die populären Vergnügungslokale rund um den Park mit Bier, besonders das aus alten Berlin-Romanen bekannten „Tivoli“. Nach langen Jahren der Stilllegung erlebte das Brauereigelände an der Methfesselstraße eine aufwändige Restaurierung, Modernisierung und Umnutzung zu Wohnzwecken.

Villenkolonie Wilhelmshöhe mit Zuse-Computer

Zur Jahrhundertwende war die Methfesselstraße Teil der vorstädtischen Villenkolonie „Wilhelmshöhe“, die am Osthang des Kreuzbergs lag. Ein Tor am Mehringdamm sperrte damals eine Privatstraße ab, um die sich zwanzig Villen mit Gärten, Freitreppen, Terrassen und Springbrunnen gruppierten.

Der erste Computer der Welt stand in Kreuzberg

Das Haus Nummer 23 ist der letzte Zeuge der Villenkolonie-Zeit, wobei das Haus Krieg und Neubauphasen auch nur mit „Wunden“ überstanden hat. In den nicht mehr existierenden Häusern Nr. 7 und 10 entwickelte der Wissenschaftler Konrad Zuse den ersten Computer der Welt, den „Zuse Z3“. So heißt es auf der Berliner Gedenktafel: „In den kriegszerstörten Häusern Methfesselstraße 7 und 10 entwickelte und baute Konrad Zuse von 1936 bis 1944 die programm-gesteuerten Rechenanlagen Z1 bis Z4; 1941 ging der Rechner Zuse Z3 als erster funktionsfähiger Computer der Welt in Betrieb.

Papageien-Taucher-Info

Kreuzbergstraße 15, 10965 Berlin
Anfahrt mit der U-Bahnlinie 7 bis Mehringdamm, Linie U 6 bis Platz der Luftbrücke
Buslinie M19, 140 bis York-/Großbeerenstraße,

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