Schwerbelastungskörper – ein gigantischer Betonklotz

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Der Schwerbelastungskörper ist ein letzter Zeuge der gigantischen Stadtplanungsträume der Nationalsozialisten. Der mächtige Betonklotz steht an der Ecke General-Pape-Straße in Höhe der Kolonnenbrücke. Hitlers Architekten Albert Speer wollte ein „Germania“ in Berlin bauen. In Höhe der heutigen Dudenstraße war ein gigantischer Triumphbogen geplant. Jedoch hatten die Planer wohl schon damals die Befürchtung, dass solch ein Mammutbauwerk im Boden versinkt. Um dies zu testen, errichteten sie den Schwerbelastungskörper.

Gigantischer Betonklotz

Um zu testen wie tragfähig der märkische Sandboden ist, wurde 1941 ein riesiger Betonzylinder von 14 Meter Höhe und 21 Meter Durchmesser nahe der Kolonnenbrücke durch französische Zwangsarbeiter errichtet. Der Bau reicht 18 Meter in die Tiefe und wurde mit Messgeräten ausgestattet, damit man überprüfen konnte, wie weit der Koloss in den Boden versinkt. Die 12650 Tonnen Beton sackten innerhalb der beiden folgenden Jahre prompt fast zwanzig Zentimeter ein.

Eine Sprengung ist zu gefährlich

Weil bei einer Sprengung die Gefahr bestand, dass die benachbarten Wohngebäude beschädigt werden, blieb der Koloss stehen. Bis 1984 wurden weitere Messungen registriert. Seit 2009 dient der Koloss als Mahnmal und letzter unmittelbarer Zeuge der gigantischen nationalsozialistischen Stadtplanung in Berlin.

Informationen im Pavillon

In den Sommermonaten von April bis Oktober ist der Informationspavillon geöffnet. Dort wird über die größenwahnsinnigen Planungen der Nationalsozialisten namens „Reichshauptstadt Germania“ informiert. Nach den Plänen Speers sollten mitten durch die Stadt zwei Prachtstraßen von 120 Meter Breite führen. Auf der Nord-Süd-Achse, die Moabit mit Tempelhof verbinden sollte, war ein gigantischer Triumphbogen geplant. Er sollte 170 breit und 117 Meter hoch werden.

Schöner Blick von der Aussichtsplattform

Neben dem Schwerbelastungskörper befindet sich ein Turm mit einer Aussichtsplattform. Vor dort hat man einen weiten Blick über das Schöneberger Bahngelände mit dem Bahnhof Südkreuz. Außerdem kann man bei Führungen mit dem Verein Berliner Unterwelten in den Keller des Gebäudes steigen. Wer will, kann dem Geschichtsparcours rund um die General-Pape-Straße folgen, der bis zum ehemaligen „SA-Gefängnis Papestraße“ führt.

Papageien-Taucher-Info

General-Pape-Straße 34 a Ecke Loewenhardtdamm, 12101 Tempelhof, geöffnet: 1. April bis 31. Oktober, außer Mo und Fr 14-18 Uhr; Eintritt frei, Internet: schwerbelastungskoerper.de
Führungen mit dem Verein Berliner Unterwelten jeden Sonntag um 12 Uhr, Eintritt 6 Euro, Internet: berliner-unterwelten.de/tour-s

Anfahrt

S-Bahnlinien S 2, S 25, S 41, S 42, S 45, S 46 bis Bahnhof Südkreuz

S 1 bis Julius-Leber-Brücke,

Buslinie 104 bis Kolonnenbrücke oder S-Bahnhof Südkreuz

Buslinie M 46, 184, 248 bis Südkreuz

In der Nähe

  • Bahnhof Südkreuz
  • Viktoriapark
  • Flaschenhalspark
  • Luftbrückendenkmal
  • Flughafen Tempelhof
  • Tempelhofer Feld

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