Der Turm von Belem ist ein Wahrzeichen von Lissabon. Er steht direkt am Tejo-Ufer. Die wuchtige, festungsähnliche Anlage ließ Manuel I. errichten, um die Tejo-Mündung zu überwachen. Der Torre de Belem gehört zum UNESCO-Welterbe. Für Besucher interessant ist besonders die Aussicht vom ehemaligen Leuchtturm.
Reichverzierter Leuchtturm
Genauso wie das Hieronymus-Kloster entstand der Torre de Belem im 16. Jahrhundert im manuelinischen Stil. Der Turm ist 35 Meter hoch und diente als Leuchtturm. Bei gutem Wetter blicken Besucher von der Aussichtsplattform bis auf den Atlantik. Damals wie heute begrüßt der Turm die ankommenden Schiffe. An der Südostfassade ist eine Skulptur angebracht, die „Mutter der Trauben“.
Zwillingsturm wurde durch Erdbeben zerstört
Vor mehr als 500 Jahren stand der Turm mitten im Fluss. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tejo gab es eine ähnliche Anlage. So konnten feindliche Schiffe in die Zange genommen werden. Der Zwillingsturm wurde jedoch beim großen Erdbeben 1755 zerstört. 1521 fertiggestellt, wurde die Anlage bereits 1580, nach der Besetzung Portugals durch die Spanier, als Zollstation und Gefängnis genutzt.
Der Turm von Belem hat eine Kapelle
Der Turm hat vier Etagen. Im ersten Stock liegt das Gouverneurs-zimmer mit Zisternen. In den Zisternen wurde Regenwasser aufgefangen. Vom Gouverneurszimmer aus geht eine steile Wendeltreppe hinauf in die oberen Etagen. Am Königssaal befindet sich die reichverzierte Loggia, die jedoch eher zu Verteidigungszwecken gedacht war. Im dritten Stock befand sich das Audienz-Zimmer. Die Räume im vierten Stock werden als Kapelle bezeichnet. Von dort geht es zur Aussichtsplattform.
Im Keller waren die Waffenkammern
Im Untergeschoss der Anlage befinden sich die ehemaligen Vorratsräume und Waffenkammern. Dort waren später bis ins 19. Jahrhundert hinein Kerker untergebracht. Heute sind die Räume ein Museum, in dem Waffen ausgestellt sind.
Das Nashorn am Turm von Belem
An der nordöstlichen Außenmauer ist ein Nashornkopf dargestellt. Es ist die erste, plastische Abbildung eines Nashorns in Europa. Der Seefahrer Alfonso de Albuquerque bracht 1515 von seiner Indienreise ein Nashorn mit. Diese Skulptur soll dem Künstler Albrecht Düren als Vorlage für seine Zeichnung eines Rhinozeros gedient haben.
Papageien-Taucher-Infos/-Tipps
Avenida Brasilia, 1400-038 Lissabon; Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kombiticket mit Hieronymus-Kloster 12 Euro, Öffnungszeiten: Oktober bis April 10-17.30 Uhr, Mai bis September 10-18 Uhr, montags geschlossen sowie am 1. Januar, Ostersonntag, 1. Mai, 13. Juni und 25. Dezember; Internet: torrebelem.gov.pt/
Anfahrt: Tramlinie 15
Hop-on-Hop-off-Bus
Tipp: Nicht am Wochenende besuchen. Für Portugiesen ist die Besichtigung am Wochenende zwischen 10-14 Uhr kostenlos, deshalb sollte man diesen Zeitraum meiden. Dann sind viele Besucher im Turm und es gibt lange Schlangen vor der Kasse und dem Aufstieg zur Aussichtsplattform.
In der Nähe
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