Fes el-Bali – durch die engen Gassen der Altstadt

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Fes el-Bali ist der älteste Teil der Königsstadt in Marokko. Fes liegt zwischen mehreren Hügeln und ist eine typische, orientalische Stadt. Das macht den besonderen Reiz der Medina aus. In Fes el-Bali sind die Gassen sehr eng. In einem scheinbar unübersehbaren Gewirr von Gassen und Gässchen bieten Händler Lebensmittel, Tücher, Kleidung und Haushaltswaren an. Seit 1981 gehört Fes zum UNESCO-Welterbe.

Fes el-Bali

Fes el Bali ist der älteste Teil der Medina. Im Jahr 789 gründet Moulay Idriss in der fruchtbaren Ebene von Sais eine Siedlung. Die Häuser stehen teilweise so eng zusammen, dass nur eine Person Platz hat. In diesem Teil befinden sich auch die meisten Sehenswürdigkeiten. Dort sind die Mausoleen von Sidi Almed Tjani und Moulay II., die Mederssen Attarine, Misbahiya, Seffarine und Cherratine und die berühmte Moschee El Kairaouine.

Kairaouine, die älteste Universität der Welt

Die Moschee El Kairaouine wurde 857 gegründet. Die Tochter eines reichen Kaufmanns, Fatima el Feheri, spendete Geld für ein einfaches Bethaus. Daraus entwickelte sich eine Universität. 956 gilt als Gründungsjahr der Hochschule, die damit zu den ältesten Universität der Welt zählt. Sie war in den kommenden Jahrhunderten der Mittelpunkt der religiösen aber auch geistige und kulturelle islamischen Welt. Neben bekannten arabischen Wissenschaftlern wie Geschichtsschreiber Ibn Khaldoun studierte auch Papst Silvester II. an dieser Universität. Teilweise lernten bis zu 8000 Studenten an der Kairaouine. Sie lebten in den umliegenden Medersen. Die Moschee erhielt ihre Form weitgehend unter den Almoraviden im 12. Jahrhundert. Auch bei dieser Moschee ist es nur möglich, einen Blick durch das Haupttor zu werfen, wen es geöffnet ist.

Die Medersa Seffarine ist die älteste von Fes

Die Medersa Seffarine ist die Schule der Kesselflicker. Sie wurde 1280 unter der Herrschaft der Meriden gebaut. Es ist die älteste Medersa von Fes. Es gibt 25 Räume für Studenten und drei Klassenzimmer.

Die Medersa Attarine liegt in der Nähe der Kairaouine Universität im Souk der Gewürz- und Parfümhändler. Sie wurde im 14. Jahrhundert errichtet.

Der Nejjarine Brunnen ist der schönste

Der Nejjarine Brunnen stammt aus dem 19. Jahrhundert, ist also relativ jung. Nejjarine heißt Tischler. Sie spendeten das Geld für den schönsten Brunnen in Fes. Im angrenzenden Souk sind die Tischler zu Hause. Sie stellen unter anderem kostbare Möbel für Hochzeiten her.
Hinter dem Brunnen ist ein reliefgeschmücktes Eingangtor zu sehen. Es gehört zu einem Fondouk. Einst lebten Händler in den Haus mit großem Innenhof. Jetzt ist das Museum für Holzschnitzkunst dort untergebracht.

Gläubige pilgern zum Mausoleum von Moulay II.

Das Mausoleum des Stadtgründer Moulay II. ist für Muslime ein Heiligtum. Früher markierten Holzbalken den heiligen Bereich, den Nichtmuslime nicht betreten durften. Im 15. Jahrhundert wurde das Mausoleum restauriert und erheblich erweitert. Moulay II. gilt auch als Schutzpatron der Stadt und Marokkaner pilgern zu der Grabstätte. Nicht-Muslime können die Räume nicht betreten. Nun wenn sich die Tür öffnet, können Reisende eine Blick auf das Innere des Heiligtums erhaschen.

Flüchtlinge aus Cordoba und Kairouan prägten Fes

Kaum 30 Jahre nach der Gründung kamen im 9. Jahrhundert 8000 Flüchtlinge aus Cordoba nach Fes. Weitere folgten einige Zeit später aus Kairouan in Tunesien. Beide Migrantengruppen prägten in den kommenden Jahrzehnten die Altstadt von Fes. Zu jedem Stadtviertel gehört eine Moschee, eine Medersa, ein Brunnen, ein Waschplatz und ein Hammam. Denn die meisten mittelalterlichen Häuser hatten keine eigene Wasserzufuhr. In den vergangenen Jahren wurde die Altstadt saniert, Läden und Fondouks saniert.

Papageien-Taucher-Info/-Tipp

Im Gewirr der Gassen können sich Besucher schnell verlaufen. Wer ohne Führer in die Souks geht, sollten wenigsten einen Kompass dabei haben. In den engen Gassen ist eine Orientierung nach dem Sonnenstand schwierig.
Es gibt staatlich lizenzierte Führer, die über Touristen- und Reisebüros gebucht werden können. Die Kosten für eine Tour durch die Souks betragen etwa 50 Euro für drei Stunden, 65 für den ganzen Tag. Wer mit einem Führer unterwegs ist, hat zudem den Vorteil, dass er nicht ständig belästigt wird.

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