Shell-Haus – Wellen aus Stein

 

Das Shell-Haus am Landwehrkanal gehört zu den markantesten Bauwerken der Stadt. 1930 ließ der Ölkonzern Shell für seine Tochterfirma Rhenania-Ossag Mineralölwerke ein neues Bürogebäude im modernen Stil errichten. Es zählt heute zu den Ikonen der Bürohaus-Architektur während der Weimarer Republik.

Eine Fassade wie eine Wellen

Der Architekt war Emil Fahrenkamp, der als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf lehrte. Auf dem 2700 Quadratmeter großen Areal an der damaligen Königin-Augusta-Straße entstand zwischen 1930 und 1932 das moderne Bürohochhaus. Die Besonderheit des Gebäudes ist seine Wellenform. Vom Haupthaus aus fügen sich die weiteren Trakte wellenförmig an. Mit jeder Welle nimmt jedoch die Höhe des Hauses ab. Das Hauptgebäude mit dem Ecktrakt hat zehn Geschosse. Der letzte Trakt des Stahlskelettbaus ist nur noch fünfgeschossig. Die Fassade besteht aus Römischem Travertin aus Tivoli.
Für die damalige Zeit ebenfalls etwas besonderes sind die Luftschlitze rund um das Gebäude auf dem Gehweg. Sie sollten die Erschütterungen durch den Verkehr am Reichpietschufer verringern.

Teure Sanierung des Shell-Hauses

Im Shell-Haus neben dem Bendlerblock befindet sich seit 2012 der zweite Dienstsitz des Bundesministerium der Verteidigung. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg war im Shell-Haus das Oberkommando der Marine untergebracht. Im Keller befand sich während des Krieges ein Lazarett. 1946 übernahm der Berliner Energieversorger BEWAG das beschädigte Haus. Mehrmals wurde der Stahlskelettbau saniert. Die letzte Rekonstruktion verschlang 80 Millionen Mark. Seit 1958 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. 1997 wurde extra der Steinbruch im italienischen Tivoli reaktiviert, um den römischen Travertin für die Fassadenrekonstruktion zu gewinnen. Nach der sehr teuren Sanierung nutzte die Gasag das Shell-Haus als Interimslösung, bis zum Umzug in das Verwaltungsgebäude am Henriette-Herz-Platz. Zwei Anbauten an der Sigismundstraße aus der Nachkriegszeit wurden zu Beginn des 21. Jahrhunderts abgerissen und durch das Maritim-Hotel ersetzt.

Papageien-Taucher-Info

Reichpietschufer 60-62, 10785 Berlin

Anfahrt: Buslinie M 29 bis Gedenkstätte Deutscher Widerstand

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