Calau – Witzpost im Rathaus

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Calau ist die Heimat des Kalauers. So sind Witze denn auch die Hauptattraktion in der Kleinstadt mit knapp 8000 Einwohnern. Ein Witzerundweg, der zu historische wichtigen Gebäuden führt, lädt immer wieder zum Schmunzeln ein. Der historische Altstadtkern wird von zwei Ringstraßen umrahmt. Nur an der nördlichen Seite sind noch rudimentäre Reste einer Stadtmauer zu erkennen. Einst thronte eine mächtige Burg am Eingang zur Stadt.

Der Witzerundweg

Kleine Bronzestatuen in Form eines Schusterjungen machen auf historisch bedeutsame Ecken in Calau aufmerksam. Gleich vor dem Rathaus auf dem Rand des Springbrunnens finden Besucher die erste Figur. Der Springbrunnen erinnert an die mittelalterliche Wasserleitung. Im 14. und 15. Jahrhundert dienten hölzerne Rohre dazu, frisches Wasser in die Stadt zu bringen. Auf einer Tafel ist der passende Kalauer zu finden: „Wo gibt es den größten Marktplatz der Welt? Natürlich in Calau, denn er reicht vom Keller bis zur Sonne!“ Gemeint sich damit der Ratskeller an der Südseite und das Hotel zur Sonne an der Nordseite. Insgesamt gibt es 25 Kalauer-Stationen.

Rathaus mit Witzpost

Das Rathaus im Stil der Neorenaissance entstand 1879 an der Stelle, an der sich bereits 200 Jahren lang der Vorgängerbau befand. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Backsteingebäude stark zerstört und später in einfacherer Ausführung wieder aufgebaut. Am Eingangsportal befindet sich ein Briefkasten für die Witzpost. Die Calauer können dort ihre Witze einwerfen. Die Witze werden dann im Amtsblatt der Stadt veröffentlicht.

Wie die Kalauer entstanden

In Calau gab es viele Schuster und die waren für ihren doppelsinnigen Wortwitz bekannt. Das Satiremagazin „Kladderadatsch“ griff die Witze auf und veröffentlichte sie unter der Rubrik: „Neues aus Kalau.“ So entstand der Begriff Kalauer. Einer der führenden Redakteure des Blattes und der Rubrik war Ernst Dohm. Er sammelte die Kalauer und war auch ab und zu in Calau zur Sommerfrische zu Gast. Am Haus Cottbuser Straße 16 ist eine Gedenktafel für den Autor angebracht.

Kirche mit Ausblick

Die Stadtkirche ist ein mehrfach umgebautes spätgotisches Backsteingebäude. Das Fundament der Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die bis heute erhaltene Grundform war bereits 100 Jahre später bis auf die beiden westlichen Joche fertig. Sie kamen genauso wie der Kirchturm im 15. Jahrhundert dazu. Bei der Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg ging auch die Innenausstattung verloren. Daher präsentiert sich das in den 1950er-Jahren wiederaufgebaute Gotteshaus in schlichtem Gewand.

Der 70 Meter hohe Kirchturm kann von April bis Oktober bestiegen werden. Die Führungen in den Turm dauern etwa eine Stunde und kosten pro Person 1 Euro. Wer die tolle Aussicht genießen will, muss sich bei Herrn Kschischow anmelden (Telefon: +49 (0)3541-803141).

Am 14. April 2019 starten jeweils um 13.30 und 14.30 Uhr Turmführungen ohne Anmeldung.

Geheimnisvolle Dunkelsburgruine

An der Einfahrt zu Calau am Lübbenauer Tor sind die Reste einer gewaltigen Burganlage zu erkennen. Schon 950 soll die Burg mit vier Ecktürmen eine beeindrucke Erscheinung gewesen sein. Die Burg war Sitz der Landvögte der Lausitz. Nach 1450 verfiel die Dunkelsburg zusehends und diente lange Zeit als Steinbruch. Bei Restaurierungsarbeiten zum Erhalt der Burgruine stießen die Ausgräber auf noch ältere Mauerreste. Wissenschaftler versuchen seit einiger Zeit, mehr über die Entstehung der Burganlage herauszufinden (Burgplatz 6).

Heimatkunde und blitzende Karossen

Im ehemaligen Mädchenhaus ist das Heimatmuseum zu finden. Das alte Fachwerkhaus steht neben der Stadtkirche (Heimatmuseum und das Haus der Heimatgeschichte öffnen anlässlich des Internationalen Museumstags am 19. Mai 2019 von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.) Das Haus der Heimatgeschichte stellt die Geschichte des Auswanderers Carl Anwandter dar. Im Oldtimermuseum „Mobile Welt des Ostens“ sind 200 Fahrzeuge vom Fahrrad bis zum Pkw ausgestellt, die in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Wende in Gebrauch waren.

Papageien-Taucher-Info

Heimatmuseum: Kirchstraße 3, 03205 Calau; Telefon: 0151-29509659;

Haus der Heimatgeschichte: Am Gericht 4; Öffnungszeiten nur während der Sommermonate

Touristeninformation: Cottbusser Straße 32, 03205 Calau; Telefon: +49 (0) 3541-89580; Öffnungszeiten: Mai bis September, Di-Fr 9-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr, Oktober bis April Di-Fr 9-18 Uhr; Internet: calauer.de

Tipp 1: Immer am 3. Wochenende im August feiert Calau sein Stadtfest. Am 30. April lädt Calau jedes Jahr zum Brunnen- und Maibaumfest ein.

Tipp 2: Am Wochenende bei Bedarf etwas zu Essen und Trinken einstecken, die meisten Läden sind zu

Anfahrt

A 13 bis Abfahrt Calau

RB 24, RB 43, RE 2, RE 10, Buslinien 465, 604-606, 609-612

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