Landhausgarten Dr. Fraenkel – im Park des Bankiers

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Der Landhausgarten Dr. Fraenkel in Kladow ist noch ein Geheimtipps für Ruhesuchende. Der ehemalige Garten des Bankiers Dr. Max Fraenkel liegt am Ende von Kladow an der Grenze zu Sacrow. Seit 2016 ist der Garten, den der berühmte Gartenbaudirektor Erwin Barth konzipierte, wieder öffentlich zugänglich. Das Anwesen ist vom Fähranleger in Alt-Kladow per Pedes gut zu erreichen. Zwischen alten Bäumen, Teich und Teehaus haben Besucher einen Panoramablick auf das Strandbad Wannsee und auf die Pfaueninsel.

Café in der Garage

Gleich hinter dem Toreingang liegt der ehemalige Pferdestall mit Besucherzentrum. Dort informieren Schautafeln über die Geschichte des Anwesens. Vor dem Pferdestall liegt die ehemalige Garage. Sie wurde zu einem Café umfunktioniert. Dort oder auf der Terrasse können Besucher eine Pause einlegen.

Über den Rosengarten zum Spiegelteich

Vom Café führt ein Weg durch den Gemüse- und Duftgarten zum sogenannten Geflügelhaus. Das reetgedeckte Dach berührt fast den Boden. Unter dem überstehenden Dach fänden Hühner beispielsweise Schatten, wenn es welche gäbe. Der weitere Verlauf des Weges führt zu einem Wasserfall, der in einen Spiegelteich mündet. Der Teich hat seinen Namen deshalb, weil sich bei ruhiger Wasseroberfläche das Teehaus im Wasser spiegelt. Rechterhand befindet sich ein Hügel, auf dem ein Alpinarium angelegt wurde. Auf dem höheren Grundstückareal liegt der Rosengarten mit den Staudenkaskaden.

Bootshaus

Das Grundstück fällt zur Havelufer einige Meter ab. Die Flächen am Havelufer sind naturnahe belassen und bieten Bienen und Insekten einen Tummelplatz. Neben dem Bootsanleger stand früher ein Bootshaus. Die Umrisse sind mit Ziegelsteinen markiert. Auf der Grundfläche stehen Bänke, von denen Besucher das Treiben auf dem Wannsee beobachten können.

Von der Ziegelei zum Landhausgarten Dr. Fraenkel

Der Unternehmer Otto Lüdicke errichtet 1912 auf dem Gelände seiner Ziegelei ein Sommerhaus. Den Garten der Sommerresidenz gestaltete die Firma von Ludwig Späth. 1920 erwarb der Bankier Dr. Max Fraenkel das Grundstück mit Blick auf die Pfaueninsel. 1925 beauftragte er den Berliner Gartenbaudirektor Erwin Barth mit der Gestaltung des Landhausgartens. Barth legte unter anderem die Jungfernheide, den Savigny- und den Brixplatz an. Zusammen mit den benachbarten Landsitzen der Familie Gessner und Mendelsohn zeugt das Areal von der Landhausentwicklung in Kladow.

1933 emigriert die Familie Fraenkel nach Paris. Barth nimmt sich das Leben. Das Anwesen wird von den Nazis übernommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht die Zoll-Grenzkontrollstelle für den Schifffsverkehr durch die DDR ins damals noch vorhandene Sommerhaus. Außerdem nutzt ein Anglerverein das Gelände. Ein Teil wird mit Lauben bebaut. Das Sommerhaus wurde in den 1960er-Jahren abgerissen. Nach der Wiedervereinigung ging das Anwesen in die Hand des Bezirksamtes Spandau über. Aber erst 1999 beginnt die Restaurierung des Gartens nach Originalplänen von Barth.

Der Gartendirektor Erwin Barth

Der gebürtige Lübecker Erwin Barth (1880-1933) schuf als Gartendirektor Charlottenburgs in seiner 14-jährigen Amtszeit zahlreiche Anlagen wie Wittenberg-, Savigny-, Mierendorf-, Goslar- und Karolingerplatz. Sie fallen heute noch durch ihre besondere Qualität auf. Gleiches gilt für Jungfernheide-, Volkspark Köpenick, Rehberge, Hohenzollerring (Spandau), Boxhagener oder Alboinplatz, die Barth nach 1926 als Chef der zentralen Gartenverwaltung Groß-Berlins anlegen ließ. Der Gartenarchitekt war auch als Dozent an der Technischen Hochschule tätig. 1929 kam die Berufung zum ersten deutschen Professor für Gartengestaltung an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.

Papageien-Taucher-Info/Tipps

Lüdickeweg 1, 14089 Kladow; Öffnungszeiten: April bis Oktober Fr bis So sowie an Feiertagen 10- 18 Uhr, Mo-Do 7.30-14 Uhr.

Tipps: Sachkundige Führungen gibt es jeweils sonntags um 12 Uhr, Anmeldung unter Telefon: 0152/08616950

Anfahrt: Bus 134, X34 und 697 bis Hottengrund

Vom Fähranleger in Alt-Kladow führt der Berliner Mauerweg sowie der Rad- und Wanderweg nach Sacrow. Der Garten ist in etwa 15-20 Minuten Fußweg vom Fähranleger aus zu erreichen.

In der Nähe

  • ältestes Haus in Kladow am Sacrower Kirchweg 6/8
  • Skulpturengarten von Volkmar Haase
  • Dorfkirche Kladow

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