Bode-Museum mit Genter Altar

Das Bode-Museum gehört zur Museumsinsel und ist damit UNESCO-Welterbe. Im 1904 eröffneten Gebäude ist die Skulpturensammlung, das Byzantinische Museum sowie das Münzkabinett untergebracht. Sehenswert ist die monumentale Architektur der Kaiserzeit. Wer kein Fan von Skulpturen ist, kann sich den Besuch sparen.

Basilika mit Terrakotten von della Robbia

Der Weg in die Ausstellung führt im Erdgeschoss durch die Basilika. In der Halle befinden sich auf jeder Seite fünf Nischen im Stil der italienischen Renaissance. Sie sind Kirchenkapellen nachempfunden. In den Seitenkapelle sind religiöse Bildwerke sowie die farbig glasierten Terrakotten von Luca della Robbia zu sehen. In einer Nische befindet sich der Auferstehungsaltar aus Florenz. Im Zweiten Weltkrieg sind einige der Kunstwerke zerstört worden. Um die ursprüngliche Ausstellung wieder herzustellen, wurden statt der zerstörten Skulpturen Gemälde in die Nischen gehängt. Nach Durchschreiten der Basilika gelangen Besucher in die Kleine Kuppelhalle. Von dort gehen weitere Ausstellungsräume ab. Die im Rokokostil gehaltene Treppenanlage führt ins Obergeschoss.

Von Altären bis zu byzantinischen Mosaiken

Von der Kleinen Kuppelhalle gelangen Besucher in die Ausstellungsräume. Die Objekte von Skulpturen über Wandreliefs und Flügelaltaren sind nach Herstellungsdatum und -ort sortiert. Im ersten Stock sind Werke von der Spätantike bis zum Barock zusehen. Dazu kommt das Museum für byzantinische Kunst. Schmuckstück ist ein riesiges Mosaik – eine Kirchenkuppel aus Ravenna.

Genter Altar – eine echte Kopie

Im zweiten Stock sind Skulpturen aus Frankreich und den Niederlanden zu sehen. Im Raum mit Werken der Spätgotik aus den Niederlanden wartet eine Überraschung auf die Besucher: Der Genter Altar. Das Meisterwerk der niederländischen Malerei hängt an der Stirnwand. Es ist eine Kopie des Genter Altars, die eigentlich ihren Stammplatz in der Gemäldegalerie hat. „Es handelt sich bei zwei der Tafeln um Teile der 1559 von Michael Cocxie für Philipp II. von Spanien gefertige Kopien“, so Dr. Stephan Kemperdick, Kustos für altniederländische und altdeutsche Malerei von der Gemäldegalerie. Neben der Mitteltafel und Gottvater vom Cocxie fertigte der Berliner Maler Carl Schultz im 19. Jahrhundert weitere Kopien für König Friedrich Wilhelm III. und seinen Sohn an. Kemperdick: „Wir haben die Genter-Altar-Kopie in unser Schwestermuseum gegeben, weil es in der Gemäldegalerie überhaupt nicht genügend Platz gäbe, sie aufzuhängen.“ Das belgischen Original befindet sich im übrigen in der St. Bavo-Kirche in Gent.

Tiepolo-Kabinett

Eine besondere Attraktion ist das Tiepolo-Kabinett. Es handelt sich um einen relativ kleinen Raum mit Stuckverzierungen im Stil des Spätbarock. In dem weiß-rosa gehaltenen Nebenraum befinden sich 22 Fresken in Grisaille-Technik, die Giovanni Battista Tiepolo 1759 für den Palazzo Volpato Panigai in Nervesa geschaffen hatte. Bode kaufte diese Bilder 1899 und ließ sie dann im Museum anbringen.

Münzkabinett mit einer halben Million Münzen

Ebenfalls im zweiten Stock befindet sich das Münzkabinett. Mit 500000 Münzen zählt die nurismatische Sammlung zu den größten der Welt. Das Bode-Museum präsentiert einige der ältesten Geldstücke aus Kleinasien aus dem 7. Jahrhundert. Ob griechisch, römisch oder mesopatamisch, die Sammlung bietet einen fast vollständigen Überblick über Münzprägungen der vergangenen Jahrtausende. Eines der repräsentativsten Ausstellungsstücke, die 1-Million-Dollar-Münze aus reinem Gold, wurde leider 2017 gestohlen.

Das Bode-Museum ist eine optische Täuschung

Das heutige Bode-Museum entstand zwischen 1897-1904 an der Spitze der Museumsinsel. Das Gebäude ist vor allem vom Wasser aus sehr eindrucksvoll anzusehen. Das einstige Kaiser-Friedrich-Museum steht aber auf festem Grund. Der Architekt Ernst Eberhard entwarf den dreiflügeligen neobarocken Bau so, dass es so aussieht, als stünde er im Wasser. Der damalige Direktor der Gemäldegalerie und der Skulpturensammlung, Wilhelm von Bode, konzipierte die Schau als gleichwertige Präsentation von Gemälden und Skulpturen. Das Museum wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seitdem gab es mehrere Restaurierungsphasen. Die letzte erfolgte 2006. Trotz der erneuten Sanierung ist die Konzeption altbacken und die Präsentation etwas lieblos.

Papageien-Taucher-Infos/-Tipp

Am Kupfergraben 1, 10117 Berlin, Telefon: 030-266424242, Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr; Eintritt: 12 Euro; Internet: smb.museum/bm (Virtuelle Tour: http://bode360.smb.museum/)

Tipp: Im Museumscafé erhalten Besucher einen Blick auf die monumentale Architektur der Jahrhundertwende.

Anfahrt: S3, S5, S7, S9 und S75 bis Hackescher Markt,

Tramlinien 12, M1 und M6 bis Georgenstraße/Am Kupfergraben, M5 bis Monbijouplatz

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