Herzberg – zwischen Wunderstein und Jugendstil

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Herzberg besitzt einen historischen Stadtkern. Die Kreisstadt mit knapp 10.000 Einwohnern liegt an der Schwarzen Elster, an der Grenze zu Sachsen-Anhalt und Sachsen. Im Mittelalter führte der Fernhandelsweg nach Torgau und Leipzig an Herzberg vorbei. Ab 1361 gab es einem Salzmarkt in Herzberg. Während die Stadt im Dreißigjährigen Krieg relativ ungeschoren davon kam, zerstörte 1757 ein Brand große Teile der Stadt. Reste der alten Stadtmauer finden sich zwischen Schliebener Straße und Badstraße.

St. Marienkirche in Herzberg

Die evangelische Stadtkirche St. Marien stammt im Ursprung aus dem 14. Jahrhundert. Sehenswert sind unter anderem die Deckengemälde aus dem 15. Jahrhundert. Die Kirche ist auch Veranstaltungsort für Konzert und Filmvorführungen (Kirchstraße 14; 04916 Herzberg; Öffnungszeiten: März bis Oktober täglich 8-18 Uhr, November bis Februar 8-16.30 Uhr; falls die Kirche verschlossen ist, können Besucher im Gemeindehaus an der Magisterstraße 2 um Einlass bitten).

Rathaus mit Renaissancegiebel

Das Rathaus wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaut. Es entstand auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus aus dem 14. Jahrhundert. Neben den geschweiften Dreiecksgiebels an der Ost- und Westseite ist auch der Zwerchgiebel über dem Eingang sehenswert. Über dem Haupteingang befindet sich eine Uhr, die ein Torgauer Uhrmacher anfertigte. In den ersten Jahrhunderten gab es im Erdgeschoss Buden für Goldschmiede, Fleischer, Bäcker und Schuhmacher. Die Tuchmacher führten ihre Geschäfte im ersten Stock. Auf dem Dachboden arbeitete die Kürschnerinnung. Außerdem befanden sich im Rathaus die Ratswaage, der Salzschrank, die Garküche sowie der Weinschrank. Mit dem Übergang ans Land Preußen zogen die Handwerker aus dem Rathaus aus. Dafür zog 1817 die Hauptwache in Gebäude. Bis heute hat sich die gastronomische Nutzung erhalten. Im Ratskeller wird italienische Küche serviert.
Tipp: Bis zum 20. 4. 2020 erinnert eine Sonderausstellung an Dinosaurier und den Herzberger Paläontologen Jenesch, der in Tansania den riesigen Saurier ausgrub, der heute im Naturkundemuseum in Berlin steht.

Wasserturm mit Sternwarte

Der Wassertum in Herzberg stammt aus den Jahren 1959/60 und auf dem Dach befindet sich eine Sternwarte für schulische Veranstaltungen. Aber auch der Verein Herzberger Sternenfreunde lädt regelmäßig zur Sternenkunde ein (Wilhelm-Pieck-Ring 38; Telefon: 03535-70057; Internet: herzberger-sternfreunde-ev.de).

Jugendstilgarten – Villa Marx und der Botanische Garten

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ der Fabrikant Wilhelm Marx an der Badstraße ein Villa im Landhausstil errichten. Im Garten pflanzte er zahlreiche – teilweise exotische Pflanzen an. 350 Gehölze und 600 krautigen Pflanzen sorgen dafür, dass im Garten fast das ganze Jahr über etwas blüht.

Stadtpark mit Wunderstein

An der Badstraße 7 befindet sich das alte Kurhaus. Es stammt aus dem Jahr 1907. Davor ist der Wunderstein aufgestellt. Auf der Vorderseite verspricht eine Inschrift langes Leben, wenn der Stein dreimal umrundet wird. Der Spruch auf der Rückseite relativiert diese Wunderversprechen jedoch wieder. Der Stein soll 1506 aufgestellt worden seinen, als einige Studenten wegen der Pest Wittenberg verlassen mussten.

Im Stadtpark befindet sich das Bodendenkmal an der Stelle, an der 1904 ein Bismarckdenkmal stand. Dahinter lugt die Sporthalle durchs Gebüsch. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1927-28 und erinnert mit dem Turm an eine der Kirchen von Karl Friedrich Schinkel.

Tierpark Herzberg und Badeseen Bernsdorf und Brandis

Herzberg besitzt einen Tierpark (An den Teichen 17a., 04916 Herzberg; Öffnungszeiten: April bis September 8-20 Uhr; Eintritt: frei).
Im Sommer locken die Badesee Bernsdorf und Brandis zu einem Sprung ins kühle Nass ein. In Bernsdorff gibt es jedes Jahr Anfang Juli „Wasserspiele“ mit einer Floßregatta (Schönewalde, Winkelgasse, 04916 Bernsdorf). Der zweite Badesee Brandis liegt an der Holzdorfer Straße an der B 187. Im Sommer gibt es dort einem Kiosk mit Getränken und Snacks.

Magisterstraße in Herzberg

Am Geburtshaus von Johannes Clajus d. Älteren (1535-1592) erinnert eine Gedenktafel an den Verfasser der „Grammatik für die deutsche Sprache.“
Ein andere Bürger Herzbergs war der Paläontologe Werner Janensch. Er nahm 1878 bei der Tendaguru-Expedition in Tansania teil und brachte das Skelett eines Riesensauriers mit nach Deutschland. Der Dinosaurier ist heute das Prachtstück im Berliner Naturkundemuseum.

Herzberg gehörte zu Sachsen

Herzberg wurde zu Beginn des 13. Jahrhundert gegründet. Graf Friedrich II. von Brehna verwaltete die Grafschaft bis er als Tempelritter 1221 zu einem Kreuzzug aufbracht und unterwegs starb. Die Askanier übernahmen die Grafschaft. Im 15. Jahrhundert ging sie an das Haus Wettin über und gehörte in späteren Jahrhunderten zu Sachsen-Merseburg. 1815 gelangte die Grafschaft Brehna zu Preußen.

Augustiner-Kloster

Das Augustinerkloster soll im 13. Jahrhundert gegründet worden seien. Durch die Reformation fiel das Kloster samt Besitz 1522 an den Kurfürsten. Zu diesem Zeitpunkt weilte der Reformator Martin Luther in der Stadt, um das Kloster aufzulösen. In den folgenden Jahrhunderten nutzte die Stadt das Kloster als Marstall. Zu Beginn des 19. Jahrhundert wurde das Anwesen verkauft. Das Wohnhaus wurde abgerissen. Erhalten ist heute noch der Stall aus Fachwerk. Es wurde 1832 zu einem Wohnhaus umgebaut. Die alte Klosterkirche, die zwischenzeitlich als Brauerei genutzt wurde, brannte 1868 ab.

Papageien-Taucher-Info/Tipp

Tourismuspunkt in der St. Marienkirche, Kirchstraße 14, 04916 Herzberg; Telefon: +49 (0) 3535-2480544; Öffnungszeiten: Mo-Fr 10.30-16.30 Uhr; Internet: herzberg-elster.de/seite/335721/tourismuspunkt.html

Tipp: Jedes Jahr im September treffen sich Astronomen zum Herzberger Teleskoptreffen

Anfahrt
B101 und B87
RE 3 bis Bahnhof Herzberg
Die Buslinie 527 verbindet Mo-Fr im 1-2-Stunden-Takt Herzberg mit Torgau, Falkenberg und Rehfeld

In der Nähe

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  • Schloss Uebigau
  • Naturpark Nuthe-Nieplitz
  • Weinberg Schlieben
  • Falkenberg
  • Pfarrgarten Saxdorf
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  • Zisterzienserkloster Marienstern
  • Museum Mühlberg
  • Dorfkirche Löhsten

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