Die Gemäldegalerie Alte Meister im Dresdner Semperbau präsentiert sich nach der mehrjähriger Renovierung wieder in aller Pracht. In der Sempergalerie sind Gemälde fast aller wichtigen Künstler zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert zu finden. Rubens, Tizian, Cranach, Dürer, Holbein und van Eyck sind nur einige der berühmten Maler, deren Gemälde im Zwinger hängen. Dabei ziehen Raffaels „Sixtinische Madonna“ sowie Giorgiones „Schlummernde Venus“ genauso viele Kunstliebhaber an, wie Cranachs Katharinenaltar oder Vermeers „Briefleserin“. Im Gegensatz zu anderen Bildergalerien bekommen Besucher erfreulicher Weise nicht allzu viele christliche Motive präsentiert.
Skulpturen neben Gemälden
Nach der Renovierung hängen die Gemälde nach Schulen und Ländern geordnete an den Wänden. Rot steht für die Italiener, Blau für Franzosen und Spanier und Grün für Niederländer und Deutsche. Besondere Werke wie Giorgiones „Schlummernde Venus“ oder Rembrandts „Ganymed“ werden besonders in Szene gesetzt und durch Werke von Schülern oder Zeitgenossen ergänzt.
Völlig neu ist die Integration von Skulpturen in die Ausstellung. So steht ein Teil der 420 Plastiken der Staatlichen Kunstsammlung in den Sälen und korrespondiert mit einigen Gemälden. Im Erdgeschoss wird die Dresdner Antikensammlung im Antikensaal präsentiert.
Cranach in Dresden
Die Gemäldegalerie verfügt weltweit über die größte Cranach-Sammlung. Das Museum besitzt einen sehr großen Bestand an Werken von Lucas Cranach dem Älteren und seinem Sohn dem Jüngeren. In einem Saal sind die Gemälde aus der Cranach-Werkstatt vereint, darunter auch der Katharinenaltar.
Canaletto in der Gemäldegalerie Alte Meister
Der berühmte italienische Maler Bernardo Bellotto (1722-1780), auch als Canaletto bekannt, kam 1747 als Hofmaler nach Dresden. Er fertigte unter anderem einen Hauptzyklus von 14 Dresdner Ansichten an. Die Gemälde entstanden bis 1754. Es folgten weitere Stadtansichten und Landschaften von Pirna. Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) zwang den Künstler, wieder auf Wanderschaft zu gehen. 1761 kehrte er nochmals nach Dresden zurück. Doch das Einkommen als Professor für Perspektive an der Akademie reichte nicht aus. So zog Bellotto nach Osten weiter und landet am Hof des polnischen Königs in Warschau.
Kurfürst August I. legte den Grundstock für die Sammlung
1560 gründete Kurfürst August I. die Dresdner Kunstkammer. Anfangs handelte es sich um eine Universalsammlung mit Objekten aus allen Bereiche der Wissenschaft. August der Starke und sein Sohn Friedrich begannen im 18. Jahrhundert dagegen systematisch eine Kunstsammlung zusammen zu kaufen. Mitte des 18. Jahrhunderts gelangten hundert Werke aus der Sammlung des Herzogs Francesco III. von Modena nach Dresden. Knapp zwanzig Jahre später kam dann die „Sixtinische Madonna“ dazu.
Vom Stall in den Zwinger
Anfangs waren die Kunstschätze in einem umgebauten Stallgebäude am Neumarkt untergebracht. Mitte des 19. Jahrhunderts entwarf der Architekt Gottfried Semper die Galerie im Zwinger, die sogenannte Sempergalerie. Das „Neue Königliche Museum zu Dresden“ eröffnet in diesen Räumen am 25. September 1855 seine Pforten.
Papageien-Taucher-Infos/Tipp
Theaterplatz 1, 01067 Dresden; Telefon: +49 (0) 351-49142000; Öffnungszeiten: täglich außer montags 10-18 Uhr; Eintritt: 14 Euro, ermäßigt 10,50 Euro (inklusive Porzellansammlung und Mathematisch-Physikalischer-Salon); Internet: gemaeldegalerie.skd.museum
Tipp: Die Wiedereröffnung des Semperbaus am 29. Februar feiert das Museum mit einer Festwoche. Im Laufe des Tages gibt es verschiedene, kostenlose Angebote wie Führungen, Werkstätten und Vorträge. Der Eintritt ist frei, Besucher müssen sich aber limitierte Zeitkarten besorgen. An den weiteren Tagen der Festwoche sind einige Angebote kostenpflichtig.
Anfahrt: Tramlinien 3, 4, 7, 8 und 9
In der Nähe
- Semperoper
- Residenzschloss
- Brühlsche Terrasse
- Schauspielhaus
- Fürstenzug
- Katholische Hofkirche
- Taschenberg Palais
- Grünes Gewölbe