Funzi Island ist eine Halbinsel im Süden Kenias. Sie liegt mitten im noch ursprünglichen Mangovengürtel und ist nur per Boot zu erreichen. Insgesamt gibt es dort vier kleine Insel, aber nur auf Funzi Island leben in einem Dorf etwa 1500 Mitglieder des Shirazi-Stammes. Vom Diana-Beach aus gibt es organisierte Touren nach Funzi Island. Ein Besuch des Mangrovensumpfs ist eine Reise in eine ganz gegensätzliche Welt zu den Safaris durch trockene Savannen im Landesinneren.
Bodo ist Ausgangspunkt für die Fahrt durch den Mangrovensumpf
Von Bodo, einem Ort nahe der Lagune, geht es in kleinen schmalen Booten hinein in die Mangrovensümpfe. An einigen Steilufern nisten schwarz-weiß-gefiederte Eisvögel. In den dunklen Schatten der Mangroven warten Süßwasser-Krokodile auf Beute. Sie sind kaum zu erkennen. Nur die Augen schauen aus dem Wasser. Es ist also nicht ratsam, dort das Boot zu verlassen. Zwischendurch liegen an einigen Buchten Einbäume – Boote, die aus einem ausgehöhlten Baumstamm bestehen. Auch Fischer versuchen in den Kanälen des Sumpfes ihr Glück. Mit einfachen Netzen, die immer wieder auf die Wasseroberfläche geworfen werden, fangen die Fischer Garnelen und kleinere Fische.
Refugium für Schildkröten
An den einsamen Stränden von Funzi Island legen mehrere Meeresschildkrötenarten ihre Eier ab. Denn bislang kommen nur wenige Touristen meist als Tagesausflügler in dieses Gebiet. Der scheinbar unwirtliche Mangrovensumpf ist eine Refugium für seltene Tierarten. Seit einige Jahren kümmert sich der Funzi Turtle Club um verletzte Meeresschildkröten, die beispielsweise Fischern ins Netz gehen. In der Nähe gibt es außerdem eine Krokodilfarm.
Besuch einer Schule auf Funzi Island
Bei gebuchten Ausflügen gehört der Besuch einer Schule auf Funzi Island dazu. Die Schüler singen zu Ehren der Gäste Frére Jacques in englisch, französisch und sogar in deutsch. Erwartet wird eine kleine Spende für die Schule. Ein Pärchen hatte ein paar Süßigkeiten dabei, die jedoch nicht für alle Schüler reichten. Das hat der Lehrer schon vorausgesehen und dafür gesorgt, dass die Snacks geteilt wurden, damit jedes Kind etwas bekam. Irgendwie erinnert der Besucher an einen Fernsehbericht, bei dem die Queen auf Besuch in Afrika war. Nur fehlt sicher den meisten Touristen das nötige Kleingeld, um die Bedürftigen angemessen zu unterstützen. Auf dem Rückweg macht der Führer noch Halt bei einer Familie die Nüsse mahlt? Sehenswert ist auch der etwa 500 Jahre alte Baobabbaum auf der Halbinsel.
Sandbank in der Lagune
Auf der Fahrt zur Restaurantinsel im Mangrovensumpf erfolgte ersteinmal Umsteigen auf ein größeres Boot. Die typische Dhau machte dann Halt vor einer Sandbank in der Lagune. Bei Ebbe können Gäste sich im Sand sonnen und im glasklaren Wasser schwimmen. Bei unserem Besuch zog jedoch ein Gewitter auf, so sich einige Gäste den Kurztrip zu Sandbank sparten. Derweil sie auf der Dhau warteten, bis die anderen zurückkamen, setzte bereits Regen ein. Erste Donner zogen über die Lagune.
Auf der Restaurantinsel bekommen Gäste Fisch und Meeresfrüchte serviert. Wer Fisch nicht verträgt, kann im Vorfeld Huhn bestellen. Da die Insel bei Hochwasser ab und an überschwemmt wird, stehen die Sitzbänke und Tische auf erhöhten Beinen. Es ist ein idyllischer Ort, um eine Pause einzulegen.
Mangroven schützen die Küste
Mangroven wachsen im Salzwasser, dort wo andere Bäume keine Überlebenschance haben. Es gibt 70 verschiedene Mangrovenarten. Im wesentlichen unterscheidet man schwarze und rote Mangrove, es gibt aber auch weiße und graue. Sie haben ein weit verzweigtes Wurzelwerk, dass von unterschiedlichsten Tieren genutzt wird. An den Wurzeln wachsen Muscheln, Seeanemonen, Schwämme und Algen. Bei Flut bilden das Wurzelgeflecht zudem eine Kinderstube für junge Fische. Der Nachwuchs verschiedenen Rifffische findet in den Mangrovensümpfen Schutz vor Fraßfeinden. Mangroven sind außerdem ein natürlicher Küstenschutz, weil ihre Wurzeln den Sand festhalten. Außerdem speichern sie viel CO2. Leider wird das Holz immer noch zum Kochen genutzt, obwohl das Abholzen von Mangroven in Kenia seit ein paar Jahren verboten ist.
Papageien-Taucher-Infos
Ausflüge kosten vom Diani Beach aus je nach Anbieter etwa 80-100 Euro pro Person.
Tipp 1: Sonnencreme und Wasser nicht vergessen.
Tipp 2: Auf Funzi Island gibt es das Ressort „The Funzi Keys“. In landestypischen Bungalows können Gäste dort die Abgeschiedenheit genießen.