Bus und Bahn in Neapel sind günstig, aber Fahrten umständlich und abenteuerlich. Der Bahnsteig für die Metro an der Piazza Garibaldi liegt beispielsweise gefühlt kurz vor dem Mittelpunkt der Erde. Passagiere werden erst durch mehrere Shoppingetagen gelotst, ehe sie mit drei langen Rolltreppen endlich das Bahnsteigniveau ganz unten erreichen. Es gibt auch zwei kleine Fahrstühle. Bei deren Nutzung ist jedoch Vorsicht geboten. Dort versuchen Taschendiebe Reisende auszurauben. Gleiches gilt auch bei der Benutzung der Rolltreppen. Besondere Vorsicht sollten Passagiere beim Einsteigen in die Züge walten lassen. Im dichten Gedrängel ist eine fremde Hand schnell in der Tasche oder im Rucksack.
Mangelhafte Informationen
Wann die Züge kommen, zeigt eventuell eine elektronische Tafel an, sofern sie funktioniert. Ein System wie alle zehn oder fünf Minuten kommt ein Zug gibt es offensichtlich nicht. Fahrgäste müssen sich überraschen lassen, wann der nächste Zug in den Bahnhof einfährt. Fahrpläne sind Mangelware. Es kann passieren, dass ein Zug nach fünf Minuten kommt. Der ist völlig überfüllt, so dass einige Fahrgäste nicht mitkommen. Der nächste Zug kommt dann bereits in drei Minuten und ist zwar nicht leer, aber hat ausreichend Platz. Es ist zudem offenbar keine Seltenheit, dass der Vorortzug Circumvesuviana mitten auf der Strecke hält. Die Gäste müssen aussteigen und zur nächsten Bushaltestelle laufen. Dort angekommen, geht es wieder zurück, denn in der Zwischenzeit konnte der technische Fehler behoben werden.
Lange Wege kosten bei Bus und Bahn in Neapel viel Zeit
Beim Aussteigen in der Metro geht es vom gefühlten Mittelpunkt der Erde wieder an die Oberfläche. Steigen viele Passagiere aus, sind die Rolltreppen überfüllt auch hier wieder besondere Vorsicht vor Taschendieben walten lassen. Wer Pech hat, weil die Rolltreppe kaputt ist, darf die vielen Etagen per Treppe hochsteigen. Wegen der langen Wege ist es nötig, mehr Zeit einzuplanen. So kann es von der Metrostation Muncipio sage und schreibe zwanzig Minuten dauern, bis Reisende die Piazza Garibaldi erreichen, obwohl es nur zwei Stationen sind.
Bus fahren in Neapel mit Hindernissen
Es gibt in Nepal natürlich auch Busse. Welche Linien wo lang fahren, behalten die verschiedenen Verkehrsbetriebe aber lieber für sich. Einen analogen, aktuellen Linienplan gab es nicht (er ist aber im Internet zu finden, siehe unten). Auch die Fahrzeiten sind nicht heraus zu bekommen. An manchen Haltestellen gibt es Fahrpläne, an den meisten nicht. Immerhin werden an einigen Haltestellen die Buslinien mit den wichtigsten Stationen angezeigt. So lässt sich vor den Nationalmuseum erkennen, dass die Linien C 63, 168 und 178 den Capodimonte mit dem Kunstmuseum ansteuern. Ab und an gibt es sogar elektronische Anzeigetafeln an den Bushaltestellen. Sie zeigen an, wann der nächste Bus zu erwarten ist. Die Ankunftszeit ändert sich jedoch ständig, so dass Fahrgäste bis zu 30 Minuten auf einen Bus warten, der bereits vor einer halben Stunde kommen sollte. (Es gibt eine App der napoleonischen Verkehrsbetriebe, mit der Fahrgäste eventuell mehr erfahren).
Viele Verkehrsgesellschaften, viel Tarife
Da in Neapel verschiedene Verkehrsgesellschaften ihre Dienste anbieten, gibt es auch unterschiedliche Tarife. Das einfache Ticket für den Verkehrsverbund Kampanien (Ticket Integrato Campania) kostet 1,60 Euro. Es ist 90 Minuten gültig und gilt für alle Busse und Bahnen. Ein Tagesticket kostet 4,50 Euro. Es gibt auch ein Wochenticket für 16 Euro. Fahrkarten gibt es wie in Italien üblich in Tabakwarenläden und an bestimmten Kiosken. Da die Busfahrer keine Fahrkarten verkaufen, müssen Passagiere ein Ticket im voraus kaufen. Die Karten müssen im Bus oder bei der Bahn am Automaten abgestempelt werden.
Tickets von ANM sind günstiger
Wer nur in Neapel unterwegs ist, kann sich ein Tickets der Verkehrsgesellschaft Azienda Napoletana Mobilitá (ANM) besorgen. Es kostet für die einfache Fahrt 1,10 Euro und ist aber nur für die Busse und Bahnen gültig, die ANM betreibt, also für die Metrolinie 1 und 6 und die Seilbahnen. Das Tagesticket kostet 3,50 Euro und eine Wochenkarte gibt es für 12,50 Euro.
Der Flughafenzubringer namens Alibus muss in jedem Fall extra bezahlt werden und kostet pro Strecke 5 Euro. Dieses Ticket ist 90 Minuten gültig und umfasst auch den Nahverkehr in Neapel sowie die Circumvesuviana, den Regionalzug von Neapel nach Sorrent.
Wer viel in Neapel und Kampanien unterwegs ist, sollte den Kauf der Artecard erwägen.
Papageien-Taucher-Info
Die genauen Tarifinformationen sowie eine Karte mit den Buslinien in Neapel, Pompeji und Sorrent gibt es bei Unico im Internet: unicocampania.it