Bismarckturm – Gedenkstätte mit Durchblick

Der Bismarckturm bei Burg steht auf einem neun Meter hohen Hügel, der Schlossberg heißt. Der Turm wurde von 1915-17 errichtet. Er ist derzeit 28 Meter hoch. Von der Aussichtsplattform haben Besuchern nicht nur einen schönen Blick über Burg und den Spreewald – sie können auch Reste einer alten Festung entdecken, der der nahe gelegene Ort Burg vermutlich seinen Namen verdankt.

Bismarckturm aus roten Ziegeln

Die roten Ziegel für den Turm kamen aus der Calauer Ottilienhütte. Im ersten Geschoss des Unterbaus befindet sich die Gedenkhalle. Sie ist mit Majoliken von Ernst Teichert aus Meißen verkleidet. In einer Nische auf der Nordseite befindet sich eine eiserne Büste von Otto von Bismarck. Insgesamt 138 Stufen führen über zwei Wendeltreppen hinauf zu den vier Aussichtsplattformen. Die höchste liegt in 28 Meter Höhe. Ursprünglich thronte auf dem Dach eine Feuerschale, die verloren gegangen ist.

Der Bismarckturm sollte bereits 1910 Besucher nach Burg locken

Bereits 1910 gab es erste Ideen, auf dem Schlossberg einen Turm zu errichten und den Fremdenverkehr anzukurbeln. Nach Spendenaktionen erhielt der deutsche Jugendstil-Architekt Bruno Möhring den Auftrag, den Bismarckturm zu entwerfen. Möhring hatte sich unter anderem auf Eisenkonstruktionen spezialisiert. Vom ihm stammen der Gerickesteig an der Brücke Bellevue, die Swinemünder und Hansabrücke sowie die 1945 zerstörte Rheinbrücke in Bonn. Der Cottbuser Architekt Hermann Hauke konnte schließlich 1915 damit beginnen, den Möhring-Entwurf zu realisieren. Durch den Ersten Weltkrieg verzögerten sich die Bauarbeiten. Außerdem wurde der Turm auch noch zu einer Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten. Auf sogenannten Stiftertafeln waren die Namen der Geldgeber vermerkt. Die Stiftertafeln verschwanden nach dem Zweiten Weltkrieg und aus dem Bismarckturm wurde der Turm der Jugend. Dafür wurden die Zeichen der feudalen Vergangenheit getilgt. Jedoch bliebt der Turm von 1950 bis 1990 geschlossen. Erst nach der Wende war er wieder zugänglich. 2007 wurde das Bauwerk restauriert. Zur 100-Jahr-Feier 2017 kam auch die Bismarkckbüste wieder an ihren angestammten Platz.

Schlossberg ist auf neun Meter geschrumpft

Der Schlossberg war einst ein 62 Meter hoher Hügel nördlich von Burg. Im Laufe der Zeit wurde immer mehr Erde vom Berg abgetragen. Auf der Spitze des Hügels, der nunmehr nur noch neun Meter Höhe misst, steht der Bismarckturm. Am Schlossberg fanden Archäologen die ältesten Siedlungsspuren aus der Steinzeit. Damals befand sich auf dem Hügel eine Erdburg. Die später errichtete Wallburg war die größte und bedeutendste Burganlage der Lausitzer Kultur. Historiker vermuten, dass es sich um das große Heiligtum der germanischen Semnonen handelt könnte, das der römische Autor Tacitus erwähnt. Von der Turmspitze aus lassen sich Reste einer Ringanlage erkennen. Der Name Burg leitet sich vermutlich vom nahen Schlossberg ab. Dort stand bis ins Mittelalter hinein eine große Festung.

Alte Sagen rund um den Schlossberg

Der Name Schlossberg beruht auf einer alten Sage. Danach soll ein Wendischer Herrscher auf den Hügel in einem Schloss gelebt haben. Am Fuß des Schlossbergs wiederum lebten die Zwerge Lutki. In den vergangenen Jahrhunderten machten sich immer einmal wieder Schatzsucher am Berg zu schaffen, weil sie edle Metalle in dem Areal vermuteten. Aber außer ein paar Scherben sind keine Schätze zu Tage gefördert worden.

Papageien-Taucher-Info

Byhleguhrer Straße, 03096 Burg; Öffnungszeiten: 20. März bis Juni und September und Oktober täglich 10-18 Uhr, Juli bis August 9-18 Uhr, November bis 19. März geschlossen; Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Inhaber der Gäste-Card erhalten 50 Cent Rabatt

Anfahrt
Über die Autobahn A13  und A15 bis Abfahrt Vetschau
Bahn: RE2 der OGED von Berlin nach Vetschau oder bis Cottbus
Bus: ab Cottbus die Linie 47, der Bus verkehrt Mo-Fr im Stundentakt, Sa/So alle zwei Stunden

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