Alexandrowka – russisches Sängerviertel in Potsdam

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Alexandrowka nennt sich die russische Kolonie im Norden von Potsdam. Die zwölf schmucken Holzhäuser im russischen Stil ließ 1826/27 König Friedrich Wilhelm III. errichten. Dort fanden ehemalige Kriegsgefangene, Sänger des russischen Soldatenchors, eine neue Heimat. Als Teil der Potsdamer Kulturlandschaft gehört die Kolonie Alexandrowka zum UNESCO-Welterbe.

Holzstämme als Verkleidung

Das Areal konzipierte Peter Joseph Lenné. Er legte auf dem länglichen Grundstück in Form eines Hippodroms ein in die Länge gezogenes Andreaskreuz an, dass als Erschließung zu den Häusern diente. Die Blockhütten mit viel Zierkram an der Giebelfront waren komplett eingerichtet und jeder Sänger bekam beim Einzug auch ein Kuh dazu. Die Häuser entstanden nach Skizzen des Architekten Carlos Rossi. Dabei handelt es sich jedoch um Fachwerkhäuser, deren vorgesetzte Fassade aus den für russische Häuser typischen Holzstämmen besteht. Die Idee der Fassadenverkleidung stammt von einem preußischen Kommandeur, der bereits die Bauleitung bei einem anderen Blockhaus, dem in Nikolskoe, hatte. Die Häuser konnten nicht veräußert, sondern nur vererbt werden. Der letzte direkte Nachfahre der Familie Schischkoff starb 2008. Bis zur Fürstenenteignung 1926 gehörte die Kolonie der Familie Hohenzollern.

Russisch-orthodoxe Kirche auf dem Kapellenberg

Auf dem Kapellenberg wurde 1829 eine russisch-orthodoxe Kirche eingeweiht. Die Alexander-Neuski-Gedächniskirche ist das älteste Gotteshaus dieser Glaubensrichtung auf dem europäischen Kontinent. Es gehört ebenfalls zum UNESCO-Welterbe. Neben der Kirche entstand ein weiteres Wohnhaus, dass der aus Russland stammende königliche Lakai Tarnowsky bewohnte.

Museum der Kolonie Alexandrowka

Im Haus Nummer 2 befindet sich seit einigen Jahren ein Museum. Der Arzt Dr. Hermann Kremer hat ein Stiftung eingerichtet, die das Museum betreibt Das Haus ist im Stil des damals vorherrschenden Biedermeiers eingerichtet. Informationstafeln informieren über die Geschichte der Kolonie Alexandrowka. Im Garten des Anwesens finden Besucher viele alte Obstbäume sowie einen Karl-Foerster-Staudengarten. Es gibt zudem ein Café.

Papageien-Taucher-Infos/-Tipps

Russische Kolonie Alexandrowka, 14469 Potsdam; Museum: Alexandrowka 2, Telefon: 0331-8170203; Öffnungszeiten: Do-Di 10-18 Uhr; Eintritt: 3,50 Euro ermäßigt 3 Euro; Internet: alexandrowka.de/

Anfahrt: Tram 92 uns 96 bis Am Schargen oder Puschkinallee, Bus 604, 609, 638, 697 bis Am Schargen

Tipp: Im Restaurant Alexandrowka wird russischen Küche serviert; Öffnungszeiten: Januar und Februar 11-18 Uhr, März und April bis 20 Uhr, Mai bis Oktober bis 22 Uhr, November bis Dezember bis 21 Uhr, Samstags bis 21 Uhr, sonntags bis 20 Uhr; Telefon: (0331) 2006478; Internet: alexandrowka-haus1.de

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