Schloss Sanssouci – ohne Sorgen wohnen

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Schloss Sanssouci gehört seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Sommerresidenz des preußischen Königs Friedrich II. spiegelt die Verbindung zwischen Kunst und monarchistischer Staatsidee. Der Alte Fritz (1712-1786) hat das Gebäude im Stil des Rokoko errichten lassen, um die Sommermonate mehr oder weniger ungestört in Potsdam zu verbringen. Die königliche Datsche zeichnet sich denn auch durch einen eher intime Charakter aus. Viele Detail gehen auf Ideen des Königs zurück, der den Bau stark seinen Wünschen anpasste und damit sogar eine eigene Stilrichtung schuf, das Friderizianische. Der Alte Fritz wollte dort wohnen und nicht repräsentieren.

Bibliothek und Arbeitszimmer

Besucher gelangen über den Kolonadenhof zum Schlosseingang. Ein für die damalige Zeit relativ nüchterner Raum mit Säulen empfängt Besucher. Auf der östlichen Seite schließen sich die privaten Räume des Königs an. Über einen relativ schmalen Flur erreichen Besucher die Bibliothek des Alten Fritz. Die etwa 200 Bücher sind alle in französischer Sprache, denn Friedrich II. sprach wie es damals Mode war französisch. Daran schließt sich auf der Südseite das Schlaf- und Arbeitszimmer des Königs an. Dort steht auch der Stuhl, in dem der König seinen letzten Atemzug tat. Nach dem Tod Friedrich II. ließ Friedrich Wilhelm II. diesen Raum im klassizistischen Stil modernisieren.

Konzertzimmer in Schloss Sanssouci

Der nächste Raum ist das Konzertzimmer, in dem der Monarch mit Freunden musizierte oder täglich Flöte spielte. Friedrich II. hinterließ 120 Flötensonaten. Dort steht auch eins der ersten Hammerklaviere, auf dem unter anderem Carl Philipp Emanuel Bach spielte. Zu sehen ist außerdem die Flöte, mit der Friedrich täglich zwei Stunden spielte. In der Dekoration des Raumes ist der friderizianische Stil gut zu erkennen. Ein besonders Kennzeichen ist das c-förmige Motiv einer Muschel, der Rocaille. Der Stuck bildet Ranken, Blüten, Vögel und Früchte nach. An einer Wand ist eine Spinne zu erkennen. Darüber scheint ein Graureiher nur darauf zu warten, sich die Spinne einzuverleiben. Die sechs in die Wände eingelassenen Gemälde stammen von Antoine Pesne und stellen Metamorphosen des römischen Dichters Ovid dar.

Marmorsaal und Voltairezimmer

Neben dem Konzertzimmer ist auch der Marmorsaal berühmt. Der elliptische Raum ist mit Marmor aus italienischem Carrara ausgekleidet. Auf dem Gesims, das die Decke umgibt, finden sich mehrere Figurengruppen, die Architektur, Musik, Malerei, Bildhauerkunst und Astronomie versinnbildlichen.

Eine Besonderheit ist auch das sogenannte Voltairezimmer. Die gelben Wände sind mit Hornschnitzereien verziert, die Blumengebinden, Obstkörbe und Papageien darstellen. Obwohl der Raum den Namen des französischen Philosophen trägt, hat er soweit bekannt, nie in Sanssouci übernachtet. Er wohnte im Potsdamer Stadtschloss.

Schloss Sanssouci war eine Sommerresidenz

Sanssouci bedeutet übersetze „ohne Sorge“. Dieser Wahlspruch findet sich über dem Haupteingang der Terrasse. Die Ideen für die Sommerresidenz hatte der König selbst skizziert. Er betraute seinen Freund, den Architekten Georg Wenzeslaus mit der Umsetzung. 1745 wurde der Grundstein für die Datsche des Königs gelegt. Nach dem Tode des Alten Fritz wurden die Privaträume bis auf das Arbeitszimmer im wesentlich so belassen. Das Schloss ist in seiner Gestaltung weitgehend so erhalten wie Friedrich II. es zu seiner Zeit eingerichtet hatte. Die Seitenflügel kamen erst später dazu. Spätere Könige und Kaiser der Hohenzollern nutzten die Gästezimmer des Schlosses, wenn sie sich dort aufhielten.

Papageien-Taucher-Infos/Tipps

Maulbeerallee 1, 14409 Potsdam; Telefon: +49 (0) 331-96 94 222; Öffnungszeiten: Di-So November bis März 10-17 Uhr, April bis Oktober 10-18 Uhr; Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 8 Euro, das Kombiticket für alle Schlösser in Potsdam kostet 19 Euro; Internet: spsg.de

Tipp: Das Schloss kann nur mit Führer besucht werden. Deshalb sind die Kontingente beschränkt. Während der Hauptsaison im Sommer empfiehlt es sich, die Karten im voraus Online im Internet zu erwerben. Für Ausländer gibt es Audioguides in verschiedenen Sprachen.

Anfahrt

Buslinie 695 bis Orangerie/Botanischer Garten oder Drachenhaus

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