Die Souks von Marrakesch mit ihrem bunten Treiben gehören zu den faszinierendsten in Marokko. Das Ladenviertel schließt sich im Norden an den berühmten Platz Djemaa el Fna an. In einem Gewirr von engen Gassen und Gängen bieten Teppichhändler, Schmiede, Töpfer oder Gewürzhändler ihre Ware feil. Durch die Mitte der Souks führt die Rue Souk Smarine, die als Hauptader auch durch die Medina führt. Auch wenn es der Medina von Marrakesch auf den ersten Blick nicht anzusehen ist, die Altstadt ist mehr als 1000 Jahre alt. Beim Bummel durch die Souks und die Medina erhaschen Reisende ab und zu einen Blick auf alte Brunnen und Moscheen.
Shoppen in den Souks von Marrakesch
Ähnlich wie in einer großen Mall gibt es in den Souks alles, was Menschen zum Leben brauchen. In Marrakesch sind die Souks traditionell nach Gewerken aufgeteilt. Es gibt das Viertel der Töpfer, Schmiede, Teppichhändler, Gewürzhändler oder Schuster. Dabei sitzen die „sauberen“ Gewerke wie Stoff- und Lebensmittelhändler in der Mitte des Marktes. Die „unreinen“ Gewerbe wie Fleischer oder Schmiede sind am Rand angesiedelt. Aber auch zahlreiche Souvenirhändler haben sich auf die Wünsche von Touristen eingestellt. Interessant sind beispielsweise die alten Emailleschilder, die früher auch Analphabeten „lesen“ konnten – durch die bildlichen Darstellung wusste auch diejenigen, die nicht lesen und schreiben konnten, wo sie bestimmte Dinge in der Altstadt finden. Da die Händler in Marrakesch stärker an Touristen gewöhnt sind, als in anderen marokkanischen Städten, können Reisenden durchaus ohne Führer durch die Souks wandern. Jedoch werden Touristen ständig angesprochen. Der Vorteil bei einem Gang mit Führer ist es, dass er lästige Verkäufer fern hält und ohne Umwege zu interessanten Ecken führt, wie beispielsweise der Gasse der Wollfärber. Da die Gassen mit Strohmatten abgedeckt sind, ist eine Orientierung nach dem Sonnenstand in den engen Gassen nicht möglich. Ein Kompass ist durchaus hilfreich. Außerdem gibt es ab und an Hinweise auf den Djemaa el Fna.
Ali Ben Youssef-Moschee
Die Moschee wurde 1070 vom Emir Ali Ben Yusuf gegründet. Es war die erste Moschee in Marrakesch und die größte im Almoraviden-Reich. Sie wurde kurz nach ihrer Fertigstellung 1147 von den neuen Almohaden-Herrschern teilweise abgerissen und als neue Zentralmoschee wiederaufgebaut. Auch der Turm aus Backsteinen wurde neu errichtet. Eine erste Sanierung erfolgte unter den Saadiern Mitte des 16. Jahrhunderts. Zusammen mit der benachbarten Koranschule bildete die Ali Ben Youssef-Moschee einen neuen Mittelpunkt der Medina. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine weitere Sanierung. Die Moschee gilt heute noch als die wichtigste in Marrakesch. Sie ist jedoch für Nicht-Muslime nicht zugänglich.
Shrou ou Shouf Brunnen
Der alte Brunnen wurde während der Herrschaft von Sultan Ahmad al-Masur (1578-1603) errichtet. Er zählt zu den schönsten in der Medina: Seit 1985 gehört der Brunnen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Brunnenplatz in der Nähe der Moschee Ben Youssef ist von einem wabenartigen Sims gekrönt. Die andalusische Inschrift lädt Passanten zum Trinken und Schauen ein.
Koubba der Almoraviden-Reich
In der Nähe der Ben Youssef-Moschee befindet sich die Koubba der Almoraviden. Das Brunnenhaus diente auch für die vom Koran vorgeschriebenen Waschungen vor dem Betreten der Moschee. Das zweistöckige Gebäude wurde 1117 aus Ziegelsteinen erbaut und ist innen reich verziert. Das Haus geriet in Vergessenheit und wurde erst 1948 wieder entdeckt und später restauriert.
Papageien-Taucher-Info/Tipp
Zugang über den Djemaa el Fna, 40030 Marokko, Marrakesch; die Läden sind täglich von 9-21 Uhr geöffnet.
Stadtführungen dürfen seit Mitte 2018 nur noch von autorisierten Führer vorgenommen werden. Führer am besten über das Hotel organisieren.
Office de Tourisme, Place Youssef Ibn Tachfine – Marrakech Médina, Telefon:+2124-524 38 52 61
In der Nähe
- Djemaa al Fna
- Marrakesch Museum
- Koutubia-Minarett
- Le Jardin secret