Im Schloss Wilhelmshöhe befindet sich die Gemäldegalerie Alte Meister sowie die Antiken- und Graphische Sammlung. Im Weißensteinflügel ist dagegen die höfische Wohnkultur erhalten geblieben und kann bei Führungen besichtigt werden.
Gemäldegalerie Alte Meister
In der Gemäldegalerie sind etliche Meisterwerke von Rembrandt, Rubens, Tizian oder Cranach zu sehen. Einen Schwerpunkt bilden die Werke flämischen und holländischer Meister wie Rembrandt und Rubens aus dem 17. Jahrhundert. Von den 1200 Gemälden sind in der Ausstellung etwa 450 zu sehen.
Tizian und Tintoretto hängen im ersten Stock
Der ersten Stock ist vor allem italienischen Meistern vorbehalten. Dazu zählen Tizian, Tintoretto oder Palma il Giovane.
Josepe Ribera und Bartolomé Esteban Murillo sind zwei Vertreter der spanischen Malerei. Darüberhinaus gibt es Werke von Franzosen wie Nicolas Poussin. Aus dem deutschen Raum sind Werke von Lucas Cranach dem Älteren sowie von Albrecht Dürer zu sehen.
Holländisches Landleben
Im zweiten Stockwerk sind die flämischen und holländischen Meister des 17. Jahrhunderts versammelt. Die Schwerpunkte liegen in Porträts, Stillleben, Landschaftsdarstellungen und Szenen aus dem Alltag. So zeigt das Gemälde des Malers Joachim Beuckelaer aus Antwerpen eine Marktfrau inmitten voller Körbe mit Gemüse. Das Gemälde „Der Bauer und seine Herde“ (1648) von Paulus Potter dokumentiert das Landleben. Auf dem Bild ist ein Bauer mit seinem Vieh vor seinem Bauernhaus in der flachen holländischen Landschaft dargestellt.
Ein Raum mit Gemälden von Rembrandt
Hauptsächlich Werke aus dem 16. Jahrhundert sind im dritten Stock ausgestellt. Werke der bedeutenden Künstler wie Rembrandt, Franz Hals, Joerdaens oder Floris van Dycke sind in eigenen Sälen zu sehen. Im Rembrandtsaal hängt unter anderem das Porträt seiner Frau Saskia sowie der Jakobssegen.
Die Graphische Sammlung
Die graphische Sammlung umfasst etwa 60.000 Zeichnungen, druckgrafische Arbeiten, Plakate und illustrierte Bücher. Zu sehen sind Werke von Albrecht Dürer genauso wie von Ernst Ludwig Kirchner, Jean Dubuffet oder Georg Baselitz. Die Sammlung kam nur nach telefonischer
Anmeldung besichtigt werden (siehe unten).
Antikensammlung im Schloss Wilhelmshöhe
Im Erdgeschoss präsentiert das Museum vor allem Skulpturen und Artefakte von der Bronzezeit bis zu den Römern. Zu sehen sind Funde aus Ägypten, Griechenland und dem römischen Reich. Neben dem Kassler Apoll zählt auch die Victoria von Fossombrone zu den herausragenden Skulpturen. Natürlich spielt auch die Herkulessage eine Rolle in der Sammlung.
Lucas Cranach malte für Landgräfin Anna
Mit dem Auftrag an den bekannten Maler Lucas Cranach dem Älteren aus Wittenberg legte Landgräfin Anna von Mecklenburg (1485-1525) den Grundstein für die Sammlung in Kassel. Etwa 150 Jahre später erweiterte Landgraf Carl die Kunstsammlung um wichtige Werke von Rubens und Rembrandt. Landgraf Wilhelm VIII. legte im 18. Jahrhundert den Schwerpunkt seiner Sammeltätigkeit auf flämische und niederländische Malerei. Weitere Werke von Rembrandt und Rubens sowie Franz Hals kamen dazu.
Napoleon raubte 48 Gemälde
1806, während der Besetzung Kassels durch Napoleon, wurden 48 Gemälde nach Paris gebracht und schmückten dort die Wände von Schloss Malmaison von Königin Joséphine. Später wurden sie an die Eremitage in St. Petersburg verkauft. Nur ein Teil der Gemälde konnte zwischen 1814-17 durch Jacob Grimm nach Kassel zurückgebracht werden. Die Gemäldesammlung war bis zum Zweiten Weltkrieg im Galeriegebäude an der schönen Aussicht untergebracht. 1974 zogen die verschiedenen Sammlungen ins Schloss Wilhelmshöhe.
Vom Kloster zum Schloss Wilhelmshöhe
Ursprünglich stand dort, wo sich heute das Schloss Wilhelmshöhe befindet, ein Kloster der Augustiner. Nach der Säkularisierung ließ Landgraf Moritz im 17. Jahrhundert anstelle des Kloster ein Jagdschloss errichten. Für Landgraf Wilhelm IX . bauten die Architekten Simon Louis du Ry (Weißensteinflügel) und Heinrich Christoph Jussow (Mittelteil) zwischen 1786-1798 das Schloss nach englischen Vorbildern aus. Während der napoleonischen Besetzung von 1806-13 diente Wilhelmshöhe Jérome Bonaparte als Domizil.
Sommerresidenz des letzten Kaisers
Zwischen 1989 und 1918 nutzte der letze Kaiser, Wilhelm II., das Schloss als Sommerresidenz. Im Zweiten Weltkrieg wurde vor allem der Mittelteil stark zerstört. Bei Wiederaufbau ersetzte man die Kuppel über dem Mittelteil durch ein Glasdach, damit die Kunstwerk besser beleuchtet werden.
Papageien-Taucher-Infos und -Tipps
Schlosspark 1, Telefon: 0561-31680-123; Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr, Graphische Sammlung Di-Do 9-13 Uhr nur nach telefonischer Anmeldung unter 0561-31680-0
Anfahrt: Tramlinie 1 bis Wilhelmshöhe (Park)
In der Nähe
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