Schloss Freienwalde liegt am Apothekerberg in Bad Freienwalde. Die ehemalige Sommerresidenz der Königin Friederike Luise ist heute ein Museum und Gedenkstätte für den 1922 ermordeten Politiker Walter Rathenau. Natürlich spielte auch der berühmte Landschaftsgärtner Peter Joseph Lenné eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Schlossgartens.
Schloss Freienwalde – nicht nur Mittelpunkt der Königin
Das Ende des 18. Jahrhunderts errichtete Schloss wurde von 1991 an aufwändig saniert. Schon der letzte prominente Eigentümer, der Politiker Walter Rathenau (1867-1922) hatte nach dem Kauf des Anwesen versucht, das Haus im Stil der Königin zu restaurieren. Rathenau verbrachte die Sommermonate in Freienwalde und nutzte diese Zeit, um seine schriftstellerischen Talente auszuleben. Zu den zahlreichen Besuchern zählte auch Gerhard Hauptmann.
Das Museum präsentiert im Erdgeschoss die Geschichte des Hauses. Im Obergeschoss wird an den letzten prominenten Eigentümer, den Reichsaußenminister Walter Rathenau erinnert. Er war der Sohn des AEG-Gründers und seit 1904 Mitglied des Aufsichtsrates von AEG. AEG stellte in großem Umfang Waffen her und Rathenau war als Aufsichtsrat in die Kriegsmaßnahmen der Regierung eingebunden. Der Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) wurde 1921 Wiederaufbauminister, ein Jahr später Außenminister. Im Juni 1922 wurde Rathenau auf der Fahrt ins Auswärtige Amt ermordet.
Ein Schloss für Königin Friederike Luise
Der bekannte Baumeister David Gilly entwarf das Sommerhaus 1798/99 für Friederike Luise von Preußen im frühklassizistischen Stil. Das Schloss in Paretz und das Gutshaus Steglitz sind weitere Bauwerke von Gilly. Das Interieur des Schlosses wurden auf Wunsch der Königin im Louis-sieze-Stil gestaltet. Die Mutter von sechs Kindern nutzte nach dem Tod ihres Ehegatten, König Friedrich Wilhelm II. 1797, Schloss Freienwalde auch als Witwensitz.
Teehäuschen und Theaterbühne
Bereits 1790 entstand am Apothekerberg ein Teehäuschen für Königin Friederike Luise, die sich im Sommer öfter in Freienwalde aufhielt. Im später angebauten Saal gab es regelmäßig Theateraufführungen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird der Pavillon für Hochzeiten, Versammlungen, Lesungen oder Konzerte genutzt. Er wurde zwischen 2007-22010 restauriert.
Schlossgarten mit Weitblick
Der Schlossgarten umfasst ein Areal von elf Hektar. Mittelpunkt ist der Apothekerberg. Vom Gipfel der Erhebung haben Besucher einen schönen Blick bis zu den Niederoderauen. Der ursprüngliche Landschaftsgarten war mit verschlungenen Wegen, Ruinen und Grotten gestaltet. 1822 modernisierte ein Landschaftsgärtner nach Idee von Peter Joseph Lenné den Garten. Rathenau wiederum, der das Anwesen 1909 für 262500 Mark kaufte, baute Haus und Park im Stil des Frühklassizismus zurück.
Eine Besonderheit ist die Grabstätte des Grafen Hermann Pückler (1797-1892) und seiner Frau am Fuß des Apothekerberges. Es handelt sich zwar nicht um den berühmten Grafen Pückler-Muskau, sondern nur um einen entfernten Verwandten. Er war Hof- und Hausmarschall von König Wilhelm I. und Intendant der königlichen Schlösser.
Papageien-Taucher-Infos
Rathenaustraße 3, 16259 Freienwalde; Telefon: +49 (0) 3344-300367; Walter-Rathenau-Gedenkstätte: Mi-So 11-16 Uhr, Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro. Internet: schloss-freienwalde.de
Anfahrt
A114, Berliner Ring, A10 bis Joachimsthal, dann über B198 und B158, bis Bad Freienwalde, oder direkt über die B167
Bahnlinie RE3 ab Bernau bis Eberswalde, RB60 bis Bad Freienwalde, RB25 bis Werneuchen von dort mit der Buslinie 887 weiterfahren
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