Schloss Britz

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Schloss Britz ist kein richtiges Schloss sondern ein Herrenhaus. Die Grundform des Gebäudes stammt aus der Zeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Im Laufe der Geschichte haben viele Besitzer am Haus und dem Gutshof Änderungen vorgenommen. Die Neo-Renaissance-Form erhielt das Haus Ende des 19. Jahrhunderts während der Gründerzeit. Entsprechend dem Geschmack dieser Zeit wurden auch die Innenräume dekoriert. Das Museum im Schloss Britz vermittelt im Erdgeschoss einen Eindruck von der Wohnkultur zur Gründerzeit um etwa 1870. An ein Schloss erinnert höchstens die vielen Durchgangsräume. Wie eine Enfilade durchlaufen Besucher einen Raum nach dem anderen. Es gibt keinen Flur, der die einzelnen Räume auf der Vorderseite von den Räumen auf der Rückseite trennt.

Herren- und Damenzimmer im Schloss Britz

Der Rundgang durchs Haus beginnt im Herrenzimmer. Es ist mit schweren Möbeln im Stil der Neorenaissance eingerichtet. Dort verwaltete einst der Hausherr sein Gut. Der Schreibtisch steht so, dass der Hausherr einen schönen Blick auf den Britzer Kiezteich vor dem Schloss hatte. Im angrenzenden Damenzimmer sind mehrere Porträts, darunter zwei der Gattin des letzten Besitzer, Bertha Wrede, zu sehen. Neben einem Nähtisch steht in diesem Raum auch ein Zimmerbrunnen. Hinter dem Damenzimmer befindet sich der Festsaal, der inzwischen für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Er geht über die gesamte Tiefe des Hauses.

Terrassenzimmer mit grandiosem Ausblick

Etwas repräsentativer als die Privaträume sind das Jagd- oder Speisezimmer sowie das Terrassenzimmer. Im Speisezimmer steht ein kunstfertig gearbeiteter Büffetschrank. An der Wand hängt das Gemälde „Schwarzwildrotte im Schnee“ vom Tiermaler Johannes Delker (1822-1895). Die Möbel aus Eiche sind schon sehr pompös. Das sich anschließende Terrassenzimmer überrascht mit seinem grandiosen Ausblick auf den Garten und die Baumallee. Die Möbel und das Dekor in diesem Raum sind mit floralen Motiven geschmückt. In den Vitrinen sind Memorabilien der Familie Wrede zu sehen, die das Haus bis 1924 bewohnte.

Schlosspark mit dem ältesten Ginkgobaum Berlins

Der Schlosspark wurde einst in holländischem Stil angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Umgestaltungen. Von der ursprünglichen Anlage zeugt noch die Lindenallee in der Mitte des 1,8 Hektar großen Parks. Erhalten hat sich auch der 300 Jahre alte Ginkgobaum an der östlichen Seite in der Nähe des Rosengartens. Es ist der älteste Ginkgobaum in Berlin. Ende des 19. Jahrhundert erhielt der Park seine noch heute erhaltenen Form. Die Rückseite des Hauses erinnert an französische Landhäuser.

Vom Gutshaus zum Museum

Im 14. Jahrhundert wird die Familie Britzik im Landbuch der Mark Brandenburg als Besitzer des Areals erwähnt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verkauft die Familie, die sich inzwischen von Britzke nennt, das Gut. Mehrere Adlige wie Friedrich Wilhelm Graf von Schwerin oder Freiherr zu Inn- und Knyphausen bewirtschaften in Folge das Gut. 1824 wechselt das Anwesen in die bürgerlicher Hände des Fabrikanten und Kaufmanns Carl Johann Jouanne. Er erweitert den Gutshof unter anderem um Brennerei, Ställe und Schmiede mit Uhrenturm. 1865 kauft der Fabrikant Wilhelm August Julius Wrede das Anwesen und baut es im Stil der Neo-Renaissance um. 1924 erwirbt die Stadt Berlin das Anwesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Schloss als Flüchtlingsunterkunft, später als Kinderheim. Das schloss 1985. Nach umfangreicher Restaurierung wurde das Schloss Britz 1988 als Museum und Kulturzentrum wiedereröffnet

Papageien-Taucher-Info/Tipps

Alt-Britz 73, 12359 Berlin; Telefon: +49 (0) 30-60979230; Öffnungszeiten: Di-So 11-18 Uhr an Feiertagen geschlossen; Eintritt 3 Euro, ermäßigt 2 Euro; Internet: schlossbritz.de/ausstellungen/museum-fuer-wohnkultur
Anfahrt:
A 100 bis Ausfahrt Britzer Damm, dann über Britzer Damm und Fulhamer Allee bis Alt-Britz, Parkplätze gibt es an der Parchimer Allee
U-Bahnlinie 7 bis Parchimer Allee, Buslinie M44 und M46 bis Fulhamer Allee

Tipp: Bis zum 9. Februar 2020 ist im Schloss Britz die Ausstellung „Armin-Müller Stahl. Menschenbilder“ mit Gemälden des Schauspieler zu sehen. Der Eintritt beträgt für die Ausstellung 7 Euro.

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