Raffael in Berlin – zwei Ausstellungen

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Raffael ist das Thema von zwei Ausstellungen in Berlin. Denn der italienische Renaissance-Maler (1483-1520) ist vor 500 Jahren gestorben. Die Gemäldegalerie präsentiert zum Jubiläum die berühmten Madonnen des Künstlers. Eine weitere Schau im Kupferstichkabinett spürt dem Zeichentalent des Malers nach, der von Zeitgenossen wegen seiner harmonischen und ausgewogenen Kompositionen sowie der lieblichen Madonnenbilder geschätzt wurde.

Meisterwerke aus dem Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett zeigt bis zum 1. Juni 2020 rund 100 Werke, die aus der Werkstatt stammen, in der Raffaello Santi gearbeitet hat. Dazu zählen sechs Zeichnungen, die aus der Hand des Meisters stammen. Es handelt sich um Studien, die Raffael für seine Gemälde anfertigte. Neben Pluto und der Apostelgruppe gehört auch ein Putto mit Medici-Ring zu den mehr als 500 Jahre alten Original-Zeichnungen, die sonst selten zu sehen sind. Diese Werke bilden den Mittelpunkt der Schau im Kupferstichkabinett.

Raffael nutzte die Druckgrafik

Raffael griff nie zum Stichel, um seine Bilder in Kupfer zu stechen. Er erkannte aber das Potential dieser Vervielfältigungsmethode und nutzte die Fähigkeiten versierter Kupferstecher, um seine Werke zu reproduzieren. Seit etwa 1510 arbeitete Raffael mit dem Kupferstecher Marcantonio Raimondo zusammen. Raimondo besaß besondere Kunstfertigkeiten und fabrizierte etwa 70 Druckgrafiken nach Vorlagen von Raffael. Viele der Kupferstiche, die an den Wänden zu sehen sind, stammen von Raimondo. Es sind aber auch Stiche von Marco Dente, Agostino Veneziano und Ugo da Carpi darunter.

Raffael in Berlin – Madonnen in der Gemäldegalerie

Zum 500. Todestag von Raffael hat die Gemäldegalerie eine Sonderschau zusammengestellt. Gleich in ersten Raum sind die Madonnenbilder von Raffael zu sehen. Neben den Gemälden aus dem Berliner Bestand ergänzt die „Madonna mit den Nelken“ aus der National Gallery in London die Präsentation. In Raum 5 sind außerdem zwölf Radierungen von Johannes Riepenhausen zu sehen. Sie stellen die wesentlichen Lebenssituationen des italienischen Künstlers dar, wie sie im 19. Jahrhundert vermutet wurden. 1833 erschien in Rom der zwölfteiligen Zyklus. Zwei Jahre später kam eine deutsche Ausgabe  heraus. Die Schau in der Gemäldegalerie ist bis zum 26. April zu sehen.

Raffaello Santi – ein Diener der Schönheit

Raffael stammt aus Urbino und verlor früh beide Eltern. Bereits als Elfjähriger wurde er Schüler in der Werkstatt von Pietro Vanucci, genannt Perugino, in Perugia. Bereits mit 17 Jahren war er Meister und führte eigenständige Arbeiten aus. Zweimal reiste er nach Florenz. Dort war seine Malerei gefragt. Neben Porträts entstanden am Arno auch zahlreiche Madonnen. Danach ereilte ihn der Ruf aus Rom. Raffael malte dann im Apostolischen Palast päpstliche Gemächer aus. Zu den berühmten Wandbilder zählt unter anderem „die Schule von Athen.“ 1514 trat Raffael die Nachfolge als Baumeister des neuen Petersdoms an. Sein letztes Werk war die „Verklärung Christi“. Raffael starb am Karfreitag, dem 6. April 1520 im Alter von 37 Jahren.

Papageien-Taucher-Info/Tipps

Kupferstichkabinett im Kulturforum: Matthäikirchplatz, 10785 Berlin; Telefon: +49 (0)30-266424242; Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr; Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro
Gemäldegalerie: Eintritt 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kombiticket für alle Ausstellungen im Kulturforum 16 Euro, ermäßigt 8 Euro

Tipp: Bis Ende Mai gibt es jeden Sonntag um 11.30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung im Kupferstichkabinett; bis Ende April beginnt samstags um 15 Uhr eine Führung zu beiden Ausstellungen; Gebühr jeweils: 4 Euro (plus Eintritt); Buchungstelefon: +49 (0)30 266424242; Internet: smb.museum

Anfahrt
Buslinien: M29, M48, M85, 200, 300
U-Bahnlinie U2 und S-Bahnlinien S1, S2, S25 und S26 bis Potsdamer Platz
Parkplätze sind in der Umgebung Mangelware. Das Parkhaus in den Potsdamer Platz Arkaden kostet 3 Euro pro Stunde, das Parkhaus am Gleisdreieck am Schöneberger Ufer 5, verlangt 1 Euro pro Stunde

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