Neues Rathaus Hannover – prunkvoll wie ein Schloss

 

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Das Neue Rathaus in Hannover ähnelt eher einem Schloss als einem Verwaltungsbau. Es wurde denn auch als Höhepunkt bürgerlicher Selbstdarstellung bezeichnet. Nicht nur die eklektizistische Fassade mit Türmchen, Stuck und Erkern ist sehenswert sondern auch das Innendekor. In der große Kuppel fährt ein spezieller Fahrstuhl, der der Kuppelwölbung angepasst ist.

Neubau des Rathauses am Maschsee

Die Gründerzeit bescherte Hannover einen rapiden Aufschwung. Das Alte Rathaus aus dem Mittelalter reicht nicht mehr aus, um die Verwaltung unterzubringen. 1901 erhielt der Architekt Hermann Eggert den Auftrag ein neues Verwaltungsgebäude zu bauen. Mit dem Standort am Südrand der Stadt begann gleichzeitig die Stadterweiterung nach Süden. Nahe dem Maschsee entstand das Neue Rathaus inmitten des Maschparks. Das Rathaus hat dank der Kuppel eine Höhe von knapp 100 Metern. Das Gebäude mit einer Länge von 128 Metern steht auf mehr als 6000 Buchenpfählen. Am 20. Juni 1913 wurde das Verwaltungsschloss im Beisein von Kaiser Wilhelm II. eröffnet.

Jugendstil prägt Neues Rathaus in Hannover

Für den Innenausbau beauftragte Stadtdirektor Heinrich Tramm wegen Differenzen mit Eggert schließlich den Architekten Gustav Halmhuber. Der bediente sich des Jugendstils, um die Räume auszugestalten. Beachtliche Ausmaße hat die Haupthalle: Sie ist 30 Meter lang, 30 Meter hoch und 21 Meter breit. In der Eingangshalle sind vier Modelle der Stadt Hannover zu sehen. Sie zeigen die Stadt an der Leine im ausgehenden 17. Jahrhundert, vor und nach dem Zweiten Weltkrieg sowie in der heutigen Zeit.

Wertvolles Wandgemälde im Hodler-Saal

Mit der Ausgestaltung mehrerer Räume war der Schweitzer Künstler Ferdinand Hodler beschäftigt. Sein Wandgemälde Einmütigkeit befindet sich an der Stirnseite des Sitzungssaals und hat die Unbilden der beiden Weltkriege überdauert. Der Saal kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden (siehe unten).

Fahrstuhl folgt der Kuppelwölbung

Die mächtige Kuppel besitzt eine Aussichtsplattform. Um dorthin zu gelangen müssen Besucher den Kuppelaufzug besteigen. Er ist etwas Besonderes, denn der Fahrkorb folgt der Wölbung der Kuppel. 1913 führten die Erbauer des Fahrstuhl die Schienen über gebogene Eichenbalken. In einem Winkel von 17 Grad folgt der Fahrstuhl der gebogenen Wand des Kuppeldachs. Diese weltweit einmalige Konstruktion funktionierte bis 2007. Ein Jahr später wurde der neue Bogenaufzug in Betrieb genommen. Er ist wie der alte nur in den Sommermonaten in Betrieb. Vom Aufzugsplateau führt eine  enge Wendeltreppe zur Aussichtsplattform.

Papageien-Taucher-Infos

Trammplatz 2, 30159 Hannover; Telefon: +49 511 1680
Rathausführung jeden dritten Sonntag im Monat (außer im Mai); Beginn: 11 Uhr; Kosten: 6 Euro, ermäßigt 5 Euro; Anmeldung: +49511-16845-33
Besichtigung und Kuppelauffahrt: März-Oktober Mo-Fr 9.30-18.30, Sa u. So 10-18.30 Uhr, November bis Februar täglich 11-16.30 Uhr ohne Kuppelauffahrt

Anfahrt: Stadtbahnlinie 7 bis Trammplatz

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