Naturkundemuseum Berlin – Besuch bei Knut und Bobby

Das Naturkundemuseum zählt mit 30 Millionen Objekten zu den größten Häusern dieser Art in Deutschland. Ein besonders berühmtes Ausstellungsobjekt ist das Skelett eines riesigen Dinosauriers im Lichthof des Museums. Neben der Saurierwelt präsentiert das Museum in verschiedenen Räumen Informationen über die Entwicklung der Erde und ihrer vornehmlich tierischen Bewohner. Ein Teil der Objekte stammen aus der Sammlung des Forschers Alexander von Humboldt.

Das größte Landtier der Erde

Der Lichthof des Museums lässt die Welt der Saurier wiedererstehen – wenn auch nur in Form von Knochen. Im Mittelpunkt der Halle steht das weltweit größte Dinosaurierskelett. Die Knochen des Giraffatitans wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einer deutschen Expedition in der Kolonie Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania, ausgegraben. Der ursprünglich als Brachiosaurus klassifizierte Dinosaurier gehörte zu den größten Landtieren der Erde. Neben dem Schmuckstück des Museums sind sechs weitere Saurier zu sehen.  Rund um die Saurierinsel erzählten Kaltsteinplatten mit versteinerten Tieren von einer längst vergangenen Epoche der Erdgeschichte. Unter den Versteinerungen befindet sich auch das gut erhaltene Original eines Archäopterix. Es ist der bisher älteste bekannte Abdruck eines Vogels. Das Skelett eines T-Rex namens Tristan Otto, das bis Ende Januar zu sehen war, soll nach seiner einjährigen Reise nach Kopenhagen wieder nach Berlin zurückkehren.

System Erde im Naturkundemuseum

Im nächsten Raum geht es um die Veränderungen der Erde – seien es Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Meteoriteneinschläge. So fällt täglich ein Kilogramm Meteoritenstaub auf die Erde. An all diese Veränderungen müssen sich Lebewesen anpassen. So entwickelten sich Pferde erst zu ihrer heutigen Größe, nachdem in der Kreidezeit unendliches Grasland entstanden war und so die Lebensgrundlage für größere Huftiere bildete. Ein drei Meter hoher Globus in der Mitte des Saals zeigt wie sich die Erde im Lauf der Jahrmillionen verändert hat.

Die Evolution

Auf der Erde leben etwa 4 bis 40 Millionen Tier- und Pflanzenarten. Viele sind noch nicht entdeckt und im Laufe von Jahrmillionen haben sich viele Arten den verändernden Lebensbedingungen angepasst. Einen Einblick in die Vielfalt des Lebens bietet die Biodiversitätenwand. In den fast decken hohen Glasvitrinen sind etwa 3000 präparierte Tiere zu sehen. Sie sind nach Arten gegliedert und zeigen so, wie vielfältig sich beispielsweise Fische oder Vögel entwickelt haben. Zu sehen sind auch ausgestorbene Arten wie das Quagga, eine Form des Steppenzebras oder der Beutelwolf, der bis vor etwa 100 Jahren in Australien beheimatet war.

Fische und Echsen in Alkohol

Sehr beeindruckend ist auch die Nass-Sammlung im Museum. Dabei handelt es sich um Tierkörper, die in einer Alkohollösung aufbewahrt werden. Leider gehen dabei die Farben verloren. So ist beispielsweise bei Tropenfischen nichts mehr von der Farbenpracht zu erkennen, die die Fische zu Lebzeiten hatten. Dennoch ist die Sammlung beeindruckend. Insgesamt hat da Museum 276000 Gläser mit in Alkohol konservierten Tieren. Nur ein kleiner Teil davon kann in der Ausstellung berichtigt werden.

Eisbär Knut und Gorilla Bobby

Weitere Räumen widmen sich der Präparationskunst, Insektenmodellen oder Vögeln. Die Fans von Eisbär Knut finden den präparierten Liebling der Zoobesucher in der Präparationsabteilung. Der im Zoologischen Garten geborene Knut war nach nur fünf Jahren 2011 plötzlich an einer Gehirnhautentzündung gestorben. Auch ein anderen Liebling der Zoobesucher ist im Naturkundemuseum zu finden: Der Gorilla Bobby. Er kam 1928 als erste Gorilla in den Berliner Zoo und starb 1935.

Eine Reise ins Universum

Im Treppenhaus des Museum beschert eine Multimedia-Show den Besuchern eine Reise durch Zeit und Raum – vom Urknall bis heute. Die Projektionsfläche hängt über den Besuchern, sie es sich auf einer Liege-Insel bequem machen können.

Das Naturkundemuseum wird ausgebaut

Bereits 1810 gab es naturwissenschaftliche und medizinische Sammlungen, die in der Humboldt-Universität ausgestellt wurden. Jedoch wurde der Platz im Haus Unter den Linden bald zu klein, so dass 1889 für die Museen ein eigenes Gebäude errichtet wurde. Drei Museen, die unterschiedliche naturwissenschaftlichen Sammlungen präsentierten, fanden unter einem Dach ein neues Domizil. Bomben zerstörten im Zweiten Weltkrieg Teile des Gebäudes. Der Ostflügel wurde erst 2006 neu aufgebaut. Er beherbergt nun die Nass-Sammlung des Museums. In den kommenden Jahren soll die Ausstellungsfläche wesentlich erweitert werden.

Papageien-Taucher-Info

Invalidenstraße 43, 10115 Berlin; Telefon: +49 (0) 30-8891408591; Öffnungszeiten: Di-Fr 9.30-18 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr; Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro; Internet: museumfuernatukunde.berlin.de

Anfahrt
U-Bahnlinie 6 bis Naturkundemuseum
S-Bahnlinien S5, S7 bis Hauptbahnhof, S1, S2 bis Nordbahnhof
Tram M5, M8, M10 oder 12 bis Naturkundemuseum
Buslinie 245 bis Naturkundemuseum, 120,123, 142, 245, bis Invalidenpark

In der Nähe des Museum gibt es keine Parkmöglichkeiten. Autofahrer können die Garage vom Hotel Mercure in der Invalidenstraße 38 ansteuern oder des H+ Hotels Berlin an der Chausseestraße 118-120

 

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