Luisenbad – als die Berliner am Gesundbrunnen kurten

Das Luisenbad in Gesundbrunnen war Mitte des 18. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel. Frisches Wasser kam aus einer Quelle an der Badstraße. Das Wasser wurde sogar als Heilmittel in Apotheken vertreiben. So entstand vor den Toren Berlins ein Kurbad. Wo einst die Berliner Entspannung und heilende Bäder genossen, rauscht heute der Verkehr über die Badstraße. Jedoch existieren noch Gebäude, die an den Kurbetrieb in Gesundbrunnen erinnern. Heute ist dort die Luisenbücherei zu finden.

Bibliothek am Luisenbad

Besucher der Bücherei kennen den prächtigen Eingang, das Vestibül, das einst zum Kino gehörte. Vor dem Vestibül stehen einige Skulpturen und im Sommer verwandelt sich der Bereich in einen Lesegarten. Auch das reich verzierte Kontorhaus am der Badstraße erinnert an bessere Zeiten – zumindest was die Gesundheit anbelangt.

Heilende Wasser aus der Quelle

1751 bestätigte der Chemiker Andreas Sigismund Marggraf die Heilwirkung des Wasser. Der Arzt und Hofapotheker schwatzte König Friedrich II. das Gebiet rund um die Quelle ab und errichtete ein Brunnen- und Badehaus sowie Unterkünfte für Kurgäste. Mitte des 19. Jahrhundert war jedoch Schluss mit dem sauberen Wasser. Rund um die Panke siedelten sich Gerbereien an, die ihre Abwässer direkt in die Panke leiteten. Durch die zunehmenden Bebauung des Gebietes rund um die Badstraße versiegte die Quelle im Keller des Luisenhauses. Sie wurde schließlich 1964 gänzlich zubetoniert.

Luisenbad mit Biergarten

Zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand anstelle des Luisenbades eine russische Badeanstalt mit Schwimmbecken und Wohnhaus. Es dauert nicht lange und dann kamen Kino, Biergarten und Orchesterbühne dazu. Mit dem Bau der Travemünder Straße veränderte sich der Gesundbrunnen erneut und der Badbetrieb verlor an Attraktivität. Heute erinnern die Miethäuser an der Brunnenstraße 35-39 an die vergangenen Zeiten, als das Wasser neben der Panke noch sauber aus dem Boden sprudelte.

Papageien-Taucher-Infos

Badstraße 39, 13357 Berlin; Öffnungszeiten der Bibliothek: Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr

Anfahrt: U-Bahnlinie U8 bis Pankstraße oder U 9 bis Osloer Straße

Tramlinie 50, M13

Busse: M27, 150 , 255,

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