Havelberg – Bernsteinzimmer gegen Soldaten

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Havelberg liegt kurz vor der Mündung der Havel in die Elbe. Der mittelalterliche Stadtkern befindet sich auf einer Insel in der Havel. Darüber thront auf einer Anhöhe am Nordostufer der mächtige Dom. Die einstige Hansestadt mit heute 6500 Einwohnern lag an der Handelsstraße von Magdeburg zu den Hansestädten an der Ostseeküste. Noch wichtiger war aber die Verbindung über Havel und Elbe zur Nordsee. Havelberg lieferte beispielsweise Holz bis nach Flandern. Heute liegt die Stadt an der Straße der Romanik

Havelberger Dom St. Marien

Der Havelberger Dom St. Marien ist weithin sichtbar und das bedeutendste Bauwerk der Stadt. König Otto I. gründete das Bistum Havelberg zur Christianisierung der Slawen. Es dauert jedoch noch mehrere Jahrhunderte, bis der romanische Bischofsdom in Form einer Basilika entstand, er wurde 1170 geweiht. 1279 begann der gotische Umbau. Weitere Renovierungen folgten, so dass sich die Kirche heute im Inneren im Stil des Barock präsentiert. Sehenswert sind die ornamentalen Deckenmalereien, der Renaissance-Taufstein und die Barockkanzel. Sehr alt sind die drei Sandsteinleuchter vor der ersten Chorschranke. Im Kreuzgang finden sich zahlreiche Grabplatten von Havelberger Bischöfen und Dompröpsten (Domplatz 3; Telefon: 01522-7661989: Öffnungszeiten: April bis Oktober Mo-Sa 10-18 Uhr, So 12-18 Uhr, November bis März Mi-Sa 10-16 Uhr, So 12-16 Uhr).
Gegenüber des Dom befindet sich die Domschule. Das Gebäude im Stil des Klassizismus entstand um 1804. In der Nähe befindet sich an der Domherrenstraße 8 ein kleiner Renaissancegarten.

Krugtor, Annen- und Gertraudenkapelle

Der Domkomplex oberhalb der Havel war von einer Mauer umgeben. Das bedeutendste Stadttor war das Krugtor. Es wurde jedoch 1918 abgerissen. Erhalten sind noch das Mühlen- und Amtstor. Die kleine Annen- und Getraudenkapelle entstand im 15. Jahrhundert und diente als Gotteshaus für das daneben befindliche Hospital. Heute hat dort das Standesamt sein Domizil. Der Burggrafenstein im kleinen Park am Krugtorhohlweg erinnert an Einzug des Burggrafen Friedrich IV. von Hohenzollern 1412 in die Mark Brandenburg.

Mittelalterliche Gewölbe im Rathaus

Bereits 1310 gab es ein erstes Verwaltungsgebäude in Herzberg. Es wurde 1627 von den Dänen zerstört, nur die mittelalterlichen Gewölbe im Ratskeller blieben erhalten. 1678 erfolgte der Neubau. Das heutige Rathaus entstand 1854.

St. Laurentius

Um 1300 entstand der dreischiffige Backsteinbau. Es handelt sich bei dem Gotteshaus um das älteste Gebäude auf der Insel. Die gotische Hallenkirche wurde mehrmals umgebaut, zuletzt 1854. Im Inneren ist die Kanzel und der Altar sehenswert.

Beguinenhaus am Salzmarkt

Die Heiliggeistkapelle entstand 1390 am Salzmarkt. Von 1651-1801 besaß Havelberg das Monopol für den Salzhandel für Brandenburg. Nach der Reformation diente die Kapelle als Beguinenhaus. Bis 1952 lebten dort Witwen. In Havelberg befindet sich noch ein weiteres Beguinenhaus an der Straße am Müllertor.

Haus der Flüsse

Lohnenswert ist ein Abstecher ins Haus der Flüsse. Es liegt separat neben der Altstadt auf der Petroleuminsel. In dem Informationszentrum erfahren Besucher alles Wissenswerte über das Biosphärenreservat Mittelelbe mit seinen Auenlandschaften (Elbstraße 2; Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9-17 Uhr, November bis März Di-So 9—17 Uhr; Eintritt frei).

Vertreibung der Slawen

Im 7. Jahrhundert siedelten Slawen in der Gegend rund um Havelberg. Um 919 sicherte sich Heinrich I., der Vogeler, die Gebiete rund um Havelberg. Sein Sohn Otto I. gründete die Bistümer Havelberg und Brandenburg zur Christianisierung der Slawen. Dort wo sich heute der Dom befindet, stand ursprünglich eine Burg. Die Slawen konnte sich jedoch bis ins 12. Jahrhundert hinein in Havelberg halten. Erst Albrecht der Bär brachte die Stadt 1137 endgültig unter seine Gewalt. Bischof Anselm gründete 1144 das Kloster Jerichow als provisorischen Bischofssitz. Zwei Jahre später startete der Wendenkreuzzug, der zur Eroberung der Prignitz führte.

Der Havelberger Sterngroschen und das Bernsteinzimmer

Havelberg war von 1358 bis 1559 Mitglied der Hanse. Mitte des 15. Jahrhunderts prägte die Stadt die „Havelberger Sterngroschen“. Im 30-jährigen Krieg brannte die Inselstadt 1627 fast vollständig ab. 1716 trafen sich der russische Zar Peter der Große und der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. in Havelberg. Dabei tauschte der König das berühmte Bernsteinzimmer gegen Soldaten, die Langen Kerls, ein.

Papageien-Taucher-Info/Tipps

Touristinformation: Uferstraße 1, 39539 Havelberg; Telefon: +49 (0) 39387-79091; Internet: havelberg.de

Tipp 1: Für den Stadtrundgang gibt es ein Faltblatt für 50 Cent in der Touristinformation.
Tipp 2: Am ersten Wochenende im September (3. – 6. September 2020) findet jedes Jahr der Havelberger Pferdemarkt statt. Es ist der größte Pferdemarkt in Europa.

Hinweis: Wegen der Corona-Pandemie bleiben alle öffentlichen Einrichtungen vorerst geschlossen.

Anfahrt
A 24 bis Ausfahrt Meyenburg und Neuruppin, B107

Bahnlinie RE 2 bis Glöwen, danach Landesbus 900

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