Das Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss ist die Schatzkammer der sächsischen Könige gewesen. Heute dient sie der Präsentation der Pretiosen. Sie reichen von Bernsteinarbeiten über Porzellan und Tafelgeschirr bis hin zu erlesenen Schmuckstücken.
Einlass ins Grüne Gewölbe
Der Einlass ins Grüne Gewölbe erfolgt in mehreren Schritten: An der Kasse müssen Besucher sich für eine Eintrittszeit entscheiden. In halbstündlichen Abständen wird jeweils eine bestimmte Anzahl von Besuchern eingelassen. Wer das Grüne Gewölbe sehen will, muss Zeit mit bringen oder in der Wartezeit einen Kaffee trinken gehen.
Der Gang durch die Schleuse
Nach Abgabe der Garderobe warten Besucher dann im Vorgewölbe mit dem Luther-Kabinett vor der Schleuse auf den Einlass. Es ist das nächste Hindernis. Vier Personen fasst die fahrstuhlartige verglaste Schleuse. Es dauert eine ganze Weile, bis eine Gruppe von 20 Menschen dieses Hindernis passiert hat.
Das Bernstein-Kabinett im Grünen Gewölbe
Im zweiten Raum des grünen Gewölbes werden Bernsteinarbeiten präsentiert. Der Bernsteinschrank war ein ein Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. an Polens König August III. (Sohn von August dem Starken). Neben Schmuck und Mobiliar beeindruckt vor allem eine große Schale aus dem Gold des Nordens.
Elfenbein, Silber, Pretiosen und Wappen
Im nächsten Raum sind Skulpturen aus Elfenbein ausgestellt. Im vierten Raum wird Tafelgeschirr aus Weißsilber präsentiert. Im fünften Raum werden Goldschmiedearbeiten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert präsentiert. Der Pretiosensaal ist der größte Raum des Grünen Gewölbes. Fast alle Wände sind mit Spiegeln verkleidet. Danach folgt der Wappensaal mit astronomischen Tischuhren.
Juwelenzimmer mit dem „Sächsischen Weißen“
Die Juwelen-Garnituren zählen zu dem umfangreichsten Juwelen-Schatz Nordeuropas. Zu den beeindruckendsten Stücken zählt der „Sächsische Weiße“. Das ist ein Diamant mit 48 Karat. Auch der blaue Saphir, ein Geschenk von Zar Peter dem Großen, ist mit 648 Karat ein Prachtstück. Zu den besonderen Arbeiten zählen zudem der „Mohr mit Smaragdstufe“ und der „Obeliscus Augustalis“.
Zwei Säle für Bronzen im Grünen Gewölbe
An den Saal mit den Juwelen schließt sich das Bronzezimmer an. Auf Postamenten werden etwa 80 Bronzen ausgestellt. Auch der letzte Raum zeigt Bronzen. Diesmal aus der Zeit der Renaissance. Danach müssen Besucher wieder eine Schleuse passieren. Da Besucher nur einmal Eingang erhalten, ist es sinnvoll vor dem Besuch des Grünen Gewölbe einen Treffpunkt zu vereinbaren.
Von der Schatzkammer zum Präsentationsraum
Herzog Moritz ließ um 1547 im Erdgeschoss besondere Räume anlegen. In den von Steinen umschlossenen Zimmern wurde die Schätze aufbewahrt. Die Kapitele der Säulen bekamen eine malachitgrüne Farbe. Deswegen erhielten die Räume auch den Namen Grünes Gewölbe. August der Starke ließ zwischen 1723-30 die Räume im Erdgeschoss zu einer prunkvollen Wunderkammer ausbauen, um seine Kunstschätze präsentieren zu können. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Sammlung bis 2004 im Albertinum zu sehen. Nach einer aufwändigen Sanierung wurde das Historische Grüne Gewölbe 2006 wieder eröffnet.
Papageien-Taucher-Infos
Residenzschloss, Taschenberg 2, 01067 Dresden; Zeiteintrittskarten: Die Eintrittkarten für das Grüne Gewölbe erhalten Interessierte im Hof des Schlosses. Eine Leuchttafel zeigt die noch vorhanden Einlasskarten an, die zu bestimmten Zeiten erhältlich sind. Wer wenig Zeit hat, sollte die Karten vorab im Internet buchen. Der Vorverkaufspreis beträgt 14 Euro (statt 12 Euro) pro Person, das Kombiticket plus Schlossbesichtigung 23 (21) Euro. Kinder bis zum Alter von 17 Jahren haben freien Eintritt; Öffnungszeiten: Mi-So 10-18 Uhr (wegen des Juwelenraubes ist das Grüne Grwölbe derzeit geschlossen)
Papageien-Taucher-Tipp
Wer nicht unbedingt das Grüne Gewölbe besuchen will, sollte sich auf eine Schlossbesichtigung einstellen. Für den gleichen Preis bekommen Besucher wesentlich mehr zu sehen. Im Schlossticket ist auch der Besuch des Neuen Grünen Gewölbes enthalten. Dort werden ebenfalls in zehn Räumen weitere Pretiosen ausgestellt, die teilweise sehr exotisch anmuten und daher eigentlich interessanter anzuschauen sind.
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