Funkturm in Berlin – der Lange Lulatsch

Der Funkturm auf dem Messegelände ist ein Wahrzeichen Berlins. Der 1926 vom Architekten Heinrich Straumer entworfene Sendeturm ist 43 Jahre älter als der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz. Die Berliner nennen ihn auch „Langer Lulatsch“. Bereits weit vor der Stadtgrenze lotst die Stahlkonstruktion Reisenden aus dem Südwesten in die City von Berlin.

Der kleine Eiffelturm auf dem Messegelände

Der einstige Fernsehturm im Westen der Stadt ist ein 150 Meter hoher Stahlfachwerkturm, der fast wie eine Miniaturausgabe des Pariser Eiffelturms aussieht. Er wurde 1926 zur 3. Deutschen Funkausstellung eröffnet und diente in den ersten Jahrzehnten als Sendemast für Rundfunk und später auch Fernsehen. Besucher zieht es aber auf die Aussichtsplattform in 126 Meter Höhe. 647 Stufen führen bis dorthin. Auf dem Zwischendeck in 55 Meter Höhe liegt das Restaurant. Es ist zu Fuß über 287 Stufen zu erreichen. Von beiden Plattformen aus hat man einen tollen Blick auf den Grunewald und die West-City. Ein gläserner Expresslift bringt Gäste in die Höhe. Mehr als 20 Millionen Besucher haben diesen einmaligen Ausblick bereits genossen.

Vom Funkturm aus gingen die ersten Fernsehbilder um die Welt

1926 zur Internationalen Funkausstellung erbaut, übertrug der Funkturm das Radio des in Berlin gegründeten Deutschen Hörfunks und seit 1929 zunächst versuchsweise auch Fernsehtestsendungen. Mit ursprünglich 138 Metern war der Funkturm gleichzeitig der erste und damit höchste Sende- und Aussichtsturm im Deutschen Reich der Weimarer Republik. Von hier aus wurde 1932 die erste Fernsehsendung weltweit ausgestrahlt.

Der Funkturm auf drei Beinen

Im Zweiten Weltkrieg zerstörte eine Granate eine der Hauptstreben. So stand stand der 600 Tonnen schwere Koloss zeitweise nur noch auf drei Beinen. Nach dem Krieg erhielt der Berliner Funkturm eine neue Spitze, um die UKW-Antennen des Nordwestdeutschen Rundfunks aufnehmen zu können. Damit erhöhte sich die Höhe um 12 Meter. Gleichzeitig wurden auf der Spitze gelbe Warnleuchten installiert, um den Flugzeugen der Berliner Luftbrücke eine Orientierung für den Anflug auf den Flughafen Tempelhof zu bieten. So diente der Funkturm während der Berlin-Blockade 1948/1949 den Rosinenbombern als Wegweiser. Am 15. Mai 1963 wurde die Ausstrahlung des Radio- und Fernsehsendebetriebs im Funkturm eingestellt, weil die Ausstrahlung über einen 230 Meter hohen Sendemast am Scholzplatz erfolgte. Bereits ein Jahr später wurde der Fernmeldeturm auf dem Schäferberg fertiggestellt. Seither ist der Funkturm nur noch Berlins vierthöchstes Bauwerk. Seit 1989 strahlt er nur noch Amateur-, Land- und BOS-Funk aus.

Speisen über den Dächern von Berlin

Das Restaurant mit 116 Plätzen in 55 Meter Höhe bietet internationale Küche (7 bis 23,50 Euro). Samstags und sonntags kann mittags á la carte bestellt werden. Von Dienstag bis Sonntag bedienen sich Gäste abends von 18-22 Uhr am Buffet (je nach Thema und Jahreszeit 30-37,50 Euro). Zu besonderen Festtagen wie Ostern, Weihnachten oder Silvester serviert das Funkturmrestaurant Galadinner. Reservierung angeraten. Für den Aufzug zum Restaurant 3 Euro Kleingeld bereithalten. Im Juli und August ist das Restaurant wegen Wartungsarbeiten geschlossen.

Papageien-Taucher-Info

Eingang: Messedamm 22, 14055 Charlottenburg; Telefon: +49 (0)30 3038 1905; Eintrittspreise: Plattform 6 Euro, ermäßigt 3 Euro; Restaurant 3 Euro, ermäßigt 2 Euro; Besichtigung: Dienstag bis Freitag 14-22 Uhr, Sa/So 11-22 Uhr.

Achtung: Die Öffnungszeiten sind witterungsabhängig. Bitte vor dem Besuch telefonisch anfragen: +49 (0) 30 3038 1905. Während Messen kann der Zugang zum Funkturm eingeschränkt sein oder nur mit einer Eintrittskarte der Messe besucht werden.

Restaurant: Di-Fr 18-23 Uhr, Sa/So 11-23 Uhr; Telefon: +49 (0) 30 38 29 00; Internet: www.funkturmrestaurant.de

Anfahrt

U-Bahnlinie 2 bis Kaiserdamm oder Theodor-Heuss-Platz

S-Bahnlinie S3, S5, S9 und S75 bis Messe Süd

Buslinie 349 bis Messegelände oder Jafféstraße

Buslinien 104, 218, N42 bis Haltestelle Haus des Rundfunks

In der Nähe

  • Messegelände mit Sommergarten
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  • Internationales Congress Centrum (ICC)
  • Olympiastadion
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