Ceciliengärten

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Ceciliengärten nennt sich eine Wohnsiedlung nahe dem Innsbrucker Platz. Nicht nur zur Kirschblüte ist das Schöneberger Quartier einen Abstecher wert. Vielmehr zählen die mehr als 600 Wohnungen inzwischen zu dem, was mit dem Begriff schöner wohnen charakterisiert wird. Die meisten Häuser liegen an einem parkähnlichen Platz und die Gartenanlagen steht nicht ohne Grund seit 1977 unter Denkmalschutz. Jedoch sind die großen Gärten in den Innenhöfen zwischen den Häusern für Besucher nicht zugänglich.

Ruhig Wohnen mitten in der Stadt

Der Mittelpunkt der Ceciliengärten bildet ein kleiner Park mit zwei Brunnen. Dreistöckige Wohnhäuser rahmen diesen Platz ein. Bereits 1912 geplant, überraschen die Fassaden mit vielfältigen Details, die stilistisch eher dem Art dèco verhaftet sind. Jeder der bogenförmigen Hauseingänge hat ein eigenes Design. Auch an den Häusern der Straße Ceciliengärten gibt es vielfältigen Fassadenschmuck wie Reliefs die die Schifffahrt symbolisieren, die Eisenbahn oder den Ackerbau. Da die Häuser den Verkehr abschotten, leben die Bewohner mitten in der Stadt so ruhig wie auf dem Dorf.

Der große Platz

Der große Platz in der Anlage erinnert an einen Anger. An der nördlichen Seite steht ein Fuchsbrunnen. Die Skulptur stammt von Max Esser, der sie 1912 schuf. Auf der sich anschließenden Rasenfläche stehen zwei Frauenfiguren, die von Georg Kolbe stammen. Eine Kopie der Skulptur „Der Morgen“ war 1929 auf der Weltausstellung in Barcelona zu sehen. Aktuell ist sie im Mies-van-der-Rohe-Pavillon ausgestellt.

Idyllische Gärten im Innenhof

Für Anwohner und Besucher bildet der parkähnliche Platz den Mittelpunkt der Siedlung. Jedoch verbergen sich in den Höfen zwischen den Häuser große Gemeinschaftsgärten. Sie wurden ursprünglich vom Berliner Gartendirektor Albert Brodersen (1857-1930) entworfen. Aber auch in den öffentlich zugänglichen Straßen grün und blüht es üppig. Neben der Kirschblüte Mitte bis Ende April ist auch die darauffolgende Fliederblüte einen Besuch wert. Danach folgt die Blüte der Kastanienbäume auf dem zentralen Platz sowie die Rosenblüte.

Im Atelierturm lebte und arbeitete der Maler Hans Baluschek

An der südlichen Seite wird die Bebauung durch einen Atelierturm an der Semperstraße betont. Dort lebte und arbeitetet von 1929 bis 1933 der Maler Hans Baluschek (1870-1935). Eine Gedenktafel erinnert an den prominenten Bewohner, der mit Vorliebe den Alltag in der Industriemetropole Berlin auf der Leinwand festhielt und zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Secession zählte. Ebenfalls ein Prominenten seiner Zeit war der Literaturhistoriker und Schriftsteller Heinrich Spiro (1876-1947). Er bezog 1945 seine letzte Wohnung an den Ceciliengärten 20. An der Semperstraße 3 wuchs der Fernsehmoderator Hugo Egon Balder auf.

Gartenstadt im englischen Stil

Bereits in den 1890er Jahren gab es erste Ideen zur Bebauung des Willmanschen Parkgeländes zwischen Rubens-, Traeger-, Baumeister- und Semperstraße. Nach dem Kauf des Areals durch die Boden-Aktiengesellschaft Berlin-Nord entstanden 1912 Pläne für eine Gartenstadt im englischen Stil. Federführend war das Schöneberger Bauamt, denn zu dieser Zeit war Schöneberg eine eigenständigen Stadt. Namenspatronin für die neue Siedlung wurde die Gattin von Kronprinz Wilhelm, Kronprinzessin Cecilie von Preußen (1866-1954).

Wohnungen für Staatsdiener und Straßenbahnfahrer

Der Ersten Weltkrieg verhinderte den Baubeginn. Erst 1920, nach der Eingemeindung von Schöneberg nach Berlin wurden die Pläne überarbeitet. Die Gemeinnützige Heimstättengesellschaft der Berliner Straßenbahn und die Wohnstättengesellschaft begannen 1922 mit dem Bau der Häuser. Die neuen Wohnungen waren für Mitarbeiter des Staates und der Berliner Verkehrsbetriebe reserviert. Beim Stadtplanungsamt war der Schöneberger Stadtbaurat Heinrich Lassen für die Planung verantwortlich. Eine Gedenktafel am Haus Traegerstraße 2/3 erinnert an Lassen.
Zum Stadtjubiläum „750 Jahre Berlin“ wurde die Wohnanlage 1987 umfangreich restauriert. 1999 ist ein Teil der Siedlung in Eigentumswohnungen umgewandelt worden.

Papageien-Taucher-Info

Ceciliengärten, 12159 Berlin

Anfahrt
Innsbrucker Platz, Rubensstraße
S- und U-Bahnhof Innsbrucker Platz, Linien S41, S42, S46 und U4
Buslinien M48, M85 bis Hähnelstraße, Linie 187 bis Ceciliengärten, 248 bis Innsbrucker Platz

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