Das Brücke-Museum besitzt die weltweit größte Sammlung von Werken der Künstlervereinigung Brücke. Zu den Brücke-Malern gehörten die Gründungsmitglieder Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründete Künstlergruppe wollte neue Wege in der Kunst beschreiten und wendete sich von der klassischen, akademischen Sicht ab. So zeichnen sich die Bilder durch intensive Farben und den Verzicht auf Detail aus. Die Mitglieder der Brücke zählen zu den wichtigsten Vertretern des Expressionismus. Sie waren gleichzeitig Wegbereiter der klassischen Moderne.
Kräftige Farben und keine Details
Weitere Künstler wie Max Pechstein und Otto Mueller kamen ein paar Jahre später dazu. Die Künstler verpflichteten sich bestimmte Techniken für ihre Gemälde zu benutzen. Dazu gehörten unter anderem die intensive Benutzung von Farbe und der Verzicht auf Details. Die wichtigsten Vertreter des Expressionismus gehörten der Brücke an. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde viele Bilder als „entarte Kunst“ gebrandmarkt.
Werke von Brücke-Künstler bilden Grundstock fürs Museum
In einem 1967 eröffneten, modernen Flachbau präsentiert das Brücke-Museum wechselnde Ausstellungen. Sie zeigen die vielen verschiedenen Seiten der Brücke-Künstler. Sonderausstellungen mit Leihgaben vervollständigen das Bild des deutschen Expressionismus. Es lohnt also, öfter vorbeizuschauen.
Schenkungen von Schmidt-Rottluff und Heckel bilden den Grundstock des Brücke-Museums. Neben 400 Gemälde besitzt das Haus eine umfangreiche Sammlung von Drucken Grafiken, Aquarellen, Zeichnungen und Plastiken. Es ist die weltweit größte Sammlungen von Werken expressionistischer Künstler.
Die Geburt der Brücke war das wichtigste Ereignis in der Kunst des 20. Jahrhunderts
1905 gründeten Kirchner, Heckel, Schmidt-Rottluff und Bleyl in Dresden die Gruppe „Brücke“. Ziel der Vereinigung war es, der Kunst eine neue Richtung zu geben. So brechen Schmidt-Rottluff und Heckel ihre akademische Ausbildung ab, um sich der neuen Kunst zu widmen. Ihr Vorbild waren vor allem die französischen Impressionisten. Als Pechstein 1908 nach Berlin zieht, folgen ihm bald viele Brücke-Freunde. Die erste Ausstellung der farbenfrohen Gemälde im Kunstsalon neben der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche führte 1910 fast zu einem Skandal. Alle Künstler hatten sich verpflichtete, bestimmte Techniken anzuwenden. Dieses starre Korsett hielt jedoch nicht lange. 1913 löste sich die Künstlervereinigung auf.
Papageien-Taucher-Info
Bussardsteig 9, 14195 Berlin; Telefon: +49 (0) 30-8312029; Öffnungszeiten: Mi-Mo 11-17 Uhr, 1. Januar 13-17 Uhr, 24. und 31. Dezember geschlossen; Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Hinweis: Wegen der Corona-Pandemie kommt es zu Einschränkungen
Anfahrt: Buslinie 115 bis Pückler-/Finkenstraße, X10 bis Königin-Luise-Straße/Clayallee
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