Der Botanische Volkspark in Pankow ist ein Geheimtipp für Pflanzenfreunde im Norden Berlins. Dort sind die Anwohner meist unter sich. Besucher grüßen sich, wenn sie sich in der Anlage begegnen. Der ursprüngliche Schulgarten hat sich in den vergangenen 100 Jahren zu einem Refugium für seltene Pflanzen entwickelt. Denn während der deutschen Teilung avancierte die Anlage zum Botanischen Garten der Humboldt-Universität.
Hobbygärtner bestellen ihre Parzellen
Die Nutzung der 34 Hektar umfassenden Fläche als Schulgarten ist immer noch zu erkennen. So gibt es einen landwirtschaftliche genutzten Teil, der vom Obstbäumen gesäumt ist. Ein Teil dieser Flächen wird inzwischen als Bauerngarten genutzt. Hobbygärtner können sich ein Stück Land pachten und mit Gemüse bepflanzen.
Im Gewächshaus blüht die Königin der Nacht
Eine besondere Attraktion ist das Gewächshaus. Dort wachsen Palmen, Kakteen und Orchideen, die tropische Temperaturen gewohnt sind. In der Nachkriegszeit war das Gewächshaus wegen seiner besonderen Anzahl von Pflanzen aus Kuba berühmt. Immer noch eine Attraktion: Die Königin der Nacht. Etwa Mitte Juni öffnet sich die majestätische Blüte des Kletterkattusses für eine Nacht.
Im Mittelteil befindet sich ein Café, das vornehmlich am Wochenende geöffnet ist.
Durch den Wald zu den Teichen
Hinter den Gewächshäusern führt der Weg durch einen Wald zu den Zingerteichen. Sie bieten Vögeln und Insekten wie Libellen ein Refugium, die sich in Teichnähe aufhalten. Die Teiche sind im Herbst kaum zu sehen. Das hochgewachsene Schilfrohr versperrt den Blick auf die Wasserfläche.
Geologische Wand aus dem Humboldthain
Bereits 1891 entstand die Geologische Wand. Diese Wand mit Steinen stellt einen Schnitt durch die Erdkruste in Mitteleuropa dar. Mehr als 120 Gesteinsarten von Marmor über Kalk- und Sandstein bis zu Granit sind in der 2,50 Meter hohen und 31 Meter breiten Mauer zu sehen. Ursprünglich stand die Schauwand im Humboldthain. 1912 wurde sie nach Blankenfelde verlegt.
Arboretum und Hirschgatter im Botanischen Volkspark Pankow
Besonders interessant ist das Arboretum europäischer Baumarten. Auf dem Areal nördlich der Gewächshäuser stehen sehr unterschiedliche Bäume aus Europa wie Eiche, Buche oder Linde.
Wer dem Weg weiter nach Norden folgt, erreicht an der nördlichen Grenze des Volksparks das Wildtiergatter mit Damwild.
Schulgarten versorgt Schüler mit Pflanzen
Gartenbaudirektor Albert Brodersen ließ 1909 auf ehemaligen Rieselfeldern einen Schulgarten anlegen. Der Garten versorgte die Berliner Schulen mit Anschauungsmaterial für den Unterricht. Den Grundstein für die Vielfältigkeit der Pflanzenwelt wurde bereits in diesen ersten Jahrzehnten gelegt.
Regelmäßige Veranstaltungen
In der Botanischen Anlage gibt es regelmäßig Vorträge und Veranstaltungen zu Flora und Fauna. Einzelheiten sind auf der Webseite unter „gruen-berlin.de/veranstaltung“ zu finden.
Am Parkschein-Automat gibt es Eintrittskarten
Statt einer Kasse steht am Eingang des Botanischen Volksparks ein Parkticket-Automat. Am Automaten bekommen Besucher ihr Eintrittsticket. Für Personen, die älter als 14 Jahre alt sind beträgt der Eintritt 1 Euro.
Papageien-Taucher-Infos
Botanischer Volkspark Pankow: Blankenfelder Chaussee 5, 13159 Berlin, Öffnungszeit: täglich von Sonnenaufgang bis -untergang; Schaugewächshäuser: Di, Mi, Do 10-14 Uhr, Fr-So 11-17 Uhr, Mo geschlossen; Eintritt: 1 Euro; Internet: www.gruen-berlin.de/botanischer-volkspark;
Anfahrt: Buslinie 107 bis Haltestelle Botanische Anlage, Linie 124 bis Haltestelle Nordend-Arena
Café mint: Telefon: 0176 57225621; geöffnet: Fr-So und feiertags 11-17 Uhr