Besuch der Uffizien – Erfahrungen

Der Besuch der Uffizien in Florenz ist jedes Mal ein Erlebnis. Dreimal war ich bereits in der einmaligen Gemäldegalerie. Im Juni 1998 und 2003 sowie im Mai 2018. Voll war es schon immer, aber so voll wie in diesem Jahr habe ich die Uffizien noch nicht erlebt. Beim ersten Besuch 1998 haben ich mir an einem Tag ein Herz gefasst und mich in die lange Schlange unter den Arkaden vor dem Eingang eingereiht. Es war um die Mittagszeit und nach 45 Minuten war ich an der Kasse. Beim zweiten Besuch 2003 habe ich mich erneut angestellt, als ich sah, dass die Schlange nicht ganz so lang war. Diesmal musste ich eine Stunde auf den Einlass warten. Inzwischen gibt es sogar eine elektronische Anzeige, die über die vermutliche Wartezeit informiert: Drei bis vier Stunden sind normal.

Besuch der Uffizien am besten mit Onlinekarten

Beim dritten Florenzbesuch 2018 habe ich dann Karten im Internet geordert. Sie kosten dann zwar vier Euro mehr für die Vorverkaufsgebühren, dafür fällt das Schlange stehen weg. Beim Bestellen der Karten sind Tag und Uhrzeit auszuwählen. Also beispielsweise der 31. Mai um 10 Uhr. Dann haben Besucher am letzten Tag im Mai von 10 bis 10.15 Uhr Zugang zu den Uffizien. Das Online-Ticket muss vorher noch an einer der Kassen in eine reguläre Eintrittkarte umgetauscht werden. Daher am besten eine Viertelstunde vor dem Zutritt da sein und an der Kasse die Eintrittskarte abholen. Achtung: Der Kassenraum für die Vorbestellung hat einen anderen Eingang als, für die Besucher ohne vorbestellte Karten. Im Mai 2018 war die Kasse über das Portal 3 zu erreichen.

Führungen durch die Uffizien

2018 habe ich eine Führung durch die Uffizien gebucht, weil die Führung auch den Vasari-Korridor umfassen sollte. Das war dann aber nicht der Fall. Fünf Minuten vor Beginn der Führung erklärte die Gruppenleiterin, der Vasari-Korridor sei geschlossen, deshalb könne sie der Gruppe den Korridor nur von außen zeigen. Ich habe dann trotzdem an der Führung teilgenommen, weil damit ja auch der Eintritt verbunden war.

Sicherheitskontrollen wie am Flughafen

Dann ging es zum Eingang. Auch als Gruppe muss man sich dort in eine Schlange einreihen und warten bis der Zugang geöffnet wird. Das dauert etwa 15 Minuten. Dann geht es durch die Sicherheitskontrolle. Das ist wie am Flughafen. Taschen und Rucksäcke werden durchleuchtet, die Besucher müssen durch einen Metalldetektor gehen. Rucksäcke und große Taschen dürfen eigentlich nicht mit in die Ausstellungsräume genommen werden. Wer sich seinen Rucksack jedoch vor den Bau schnallt, darf ihn mit hinein nehmen.

Selfie-Macher und Audioguide-Hörer versperren Blick auf die Kunst

Bei einer Führung erhält jeder Teilnehmer eine Art Walkman mit dem die Erklärungen der Führerin übertragen werden. Das funktioniert sehr gut. Auch etwas weiter entfernt kann man so ungestört den Erläuterungen folgen. Unsere Führerin hat uns sehr sachkundig durch die verschiedenen Säle gelotst. Jedoch war es so voll, dass in den meisten Sälen drei Gruppen standen und sich gegenseitig behinderten. Wenn dann noch zehn Personen versuchen, den richtigen Ausschnitt für das Foto auf ihrem Handy zu finden, ist die freie Sicht auf ein Kunstwerk gefühlte Stunden blockiert. Sehr nervig sind auch Touristen mit Audioguide, die sich immer direkt in der Mitte vor einem Bild platzieren und nicht eher von ihrem Platz weichen, bis die Erläuterung beendet ist.

Lieber ohne Führer die Uffizien besuchen

Fazit: Falls ich noch einmal die Uffizien besuchen sollte, dann garantiert ohne Führung. Als Paar, Familie oder Einzelperson kann man in andere Räume ausweichen, wenn einer zu voll ist und kann später zurückkehren, um sich die Gemälde in Ruhe anzusehen. In der Gruppe hat man diese Möglichkeit nicht und muss dann ausharren. Außerdem stehen überall Kunstfans im Weg, die den Blick auf die Bilder versperren.

Papageien-Taucher-Info/Tipp

Piazzale degli Uffizi 6, 50122 Florenz FI, Italien; Öffnungszeiten: Di-So 8.15-18.50 Uhr, 1. Januar u. 25. Dezember geschlossen; Eintrittspreise: März bis Oktober 29 Euro, ermäßigt 7 Euro, November bis Februar 16 Euro ermäßigt 6 Euro; Kombiticket für Uffizien, Palazzo Pitti und Boboli-Gärten 39 Euro und gültig für fünf Tage: Ticket-Reservierung (plus Vorverkaufsgebühr): +39055294883; Internet: florence-museum.com/de/ oder unter webshop.b-ticket.com sowie unter www.uffizi.it/en/tickets

Tipps: Die Uffizien sind die Attraktion in Florenz und hereinkommen ist nicht so einfach. Wartezeiten von bis zu vier Stunden vor der Kasse sind keine Seltenheit für Besucher, die keine Eintrittskarten reserviert haben. Wer die Uffizien besuchen will, sollte daher die Eintrittskarten unbedingt rechtzeitig im Internet  – zwei Monate im voraus – buchen. Möglichst einen frühen Termin aussuchen, also gleich um 8.45 Uhr, wenn die Uffizien aufmachen, dann ist es noch nicht so voll. Wer kann, sollte seinen Besuch in die Wintermonate verlegen. Dann ist es preiswerter und nicht so überlaufen. Außerdem lohnt ein Vergleich der verschiedenen Buchungsportale, die zu unterschiedlichen Preisen Karten anbieten.

Genügend Zeit einplanen, denn 100 Säle sind nicht im Schnelldurchgang zu besichtigen.

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