Arezzo ist mit seinen mittelalterlichen Palästen und Patrizierhäuser eine eher beschauliche Stadt nordöstlich von Siena. Der Schatz der Bischofsresidenz liegt jedoch in seinen Gotteshäusern. Allein die Kirche San Francesco ist schon ein Grund, sich nach Arezzo aufzumachen. Das Städtchen mit knapp 100000 Einwohnern liegt auf einen Hügel zwischen drei Tälern. Wegen seiner strategisch günstigen Lage war Arezzo bereits bei den Etruskern eine bedeutende Stadt.
Wunderbare Fresken von Pietro della Francesca
San Francesco ist die bedeutendste Kirche in Arezzo. Das Gotteshaus des Franziskanerordens entstand noch zu Lebzeiten von Franz von Assisi auf dem Poggio del Sole. Äußerlich eher schlicht ist das Gotteshaus im Inneren reich mit Fresken verziert. Der berühmte Maler Piero della Francesca bemalte die Wände mit dem Freskenzyklus der „Legende vom Wahren Kreuz“. Das Auftragswerk der reichen Familie Bacci zählt zu den Hauptwerken der italienischen Frührenaissance (Via di San Francesco, 52100 Arezzo; Telefon: +390575-299071; Öffnungszeiten: Sommer Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa bis 18 Uhr und So 13-18 Uhr, Winter: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 9-17.30 Uhr, So 13-17.30 Uhr; Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kombiticket inklusive Vasarihaus und Archäologie Museum 12 Euro, ermäßigt 7 Euro.
Dom von Arezzo und Dom-Museum
Die Kathedrale von Arezzo ist die Bischofskirche. 1278 begann der Bau des Gotteshauses an der heutigen Stelle. Die gotische, dreischiffige Basilika wurde erst 1511 beendet. Die heutige Fassade kam jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhundert dazu. Zu den herausragenden Werken der Glasmalerei gehört der siebenteilige Fensterzyklus von Guillaume de Marcillat aus den Jahren 1516-24. Das Chorgestühl schuf der berühmte Renaissancekünstler Giorgio Vasari. Die Fresken der Magdalena stammen von Piero della Francesca. Der Hauptaltar mit Marmorretable ist älteren Datums und stammt aus dem 14. Jahrhundert. (Piazza del Duomo 1, 52100 Arezzo; Telefon: +390575-23991; Öffnungszeiten: werktags 7-8 Uhr, 9-18 Uhr, sonn- und feiertags 7-8 Uhr, 9-10.30 Uhr und 12-18 Uhr)
Museum der sakralen Kunst
In alten, reichverzierten Bischofspalast übernachte 1992 Papst Johannes Paul II. Inzwischen ist im Palast ein Museum, das Mudas, untergebracht. In den Räumen im ersten Stock präsentiert die imposante Gemäldegalerie bedeutende Werken vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Darunter Gemälde von Vasari oder Terrakotten von Lucca della Robbia (Piazza del Duomo 1; Telefon: +390575-4027268; Öffnungszeiten: täglich außer dienstags 10-18 Uhr; Eintritt: 2,60 Euro.
Fortezza Medicea
Die Festung liegt auf dem Hügel von San Donato. Im Schatten des Doms befinden sich ein Park mit Resten der alten Stadtbefestigung. Die Stadtbefestigung wurde 1538 von Cosimo I. de Medici modernisiert. Im Park gibt es einen Kiosk. Dort lässt sich gut eine Pause einlegen. Von den Mauer blicken Besucher auf die Ebene rund um Arezzo.
Die Piazza Piazza Grande ist schief
Der zentrale Platz in Arezzo ist die Piazza Grande, die sich an einen Hügel anschmiegt. Daher ist der Platz nicht eben sondern schief. An der Piazza steht der Palazzo delle Logge Vasariane aus dem 16. Jahrhundert, den Vasari entworfen hat. Zweimal im Jahr findet auf dem Platz ein Ritterturnier statt. Im Juni und September treffen Ritter auf der Piazza zum Turnier aufeinander. Am ersten Wochenende im Monat verwandelt sich der Platz in einen Flohmarkt und zu Weihnachten gibt es – für Italien eher unüblich – einen Weihnachtsmarkt. Eine Hauptrolle spielte die Piazza Grande auch in dem Film „Das Leben ist schön“.
Archäologisches Museums
Im Archäologische Museum befindet sich die Antikensammlung der Familien de Medici und Habsburg-Lothringen. Der Palazzo delle Crocetta wurde für Magdalena de Medici erbaut. Sehenswert sind die etruskischen Bronzen, darunter die aus Arezzo stammende Chimäre. Es gibt zudem römische und griechische Skulpturen wie die Minerva aus Arezzo oder die berühmte Vase Francoise. Von Ausgrabungen des Italieners Ippolito Rossellini und des Franzose Champollion in Ägypten sind unter anderem Streitwagen, Mumien und Sarkophage aus Theben zu sehen (Via Margaritone 10; Telefon: +390575-21421; Öffnungszeiten: im Sommer täglich 8.30-19.30 Uhr, Sa 8.30-14 Uhr, Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 3 Euro, 1. Sonntag im Monat freier Eintritt).
Villa Petrarca
Im Haus an der Via dell´Orto 28 wurde der Dichter Francesco Petrarca 1304 geboren. Der Palazzo aus dem 10. Jahrhundert diente bis 1926 als Polizeipräsidium. Er wurde 1944 von Bomben zerstört und später wieder aufgebaut. Heute ist in Petrarcas Geburtshaus die Akademie der Künste und der Wissenschaft zu Hause. Ein kleines Museum präsentiert Besuchern eine Gemälde- und Münzsammlung (Telefon: +390575-1822770; Öffnungszeiten: Sa 11-17.30 Uhr, So/Fei 10.30-17.30 Uhr, Eintritt 4 Euro, ermäßigt 3 Euro).
Vasari-Museum
Der berühmte Architekt, Bildhauer und Maler Georgi Vasari wurde 1511 in Arezzo geboren. Vasari wurde durch die Beschreibung von Künstlern seiner Zeit berühmt. Er schuf sozusagen das Wo´s Who der italienischen Renaissance-Künstler. 1541 kaufte er das Anwesen in Arezzo. Er renovierten den Palazzo und schmückte ihn mit Fresken aus, die heute noch erhalten sind. Außerdem ist eine bedeutende Gemäldesammlung toskanischer Künstler im Vasari-Museum zu sehen (Via XX Settembre 55,; Telefon: +390575-354449; Öffnungszeiten: Mo-Sa 8.30-19.30 Uhr, So bis 13 Uhr; Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro).
Museum für mittelalterlich und moderne Kunst
Das Museo Statale d´Arte Medievale e Moderna befindet sich im Renaissance-Polazzoo Bruni Dogana. Es zählt zu den bedeutendsten Museen für mittelalterliche Kunst der Toskana. Neben Fresken und Gemälde sind Waffen zu sehen. Im Großen Gang hängt das Gemälde „Gastmahl von Ester und Ahasver“ von Vasari (San Lorentino 8; Telefon: +390575-409050; Öffnungszeiten: Di-Mi u. Sa 9-13 Uhr und 15-19.30 Uhr, Do 9-13 Uhr, Fr/So 15-19.30 Uhr; Eintritt: frei).
Papageien-Taucher-Info
Anfahrt Autobahn A1/E35 bis Ausfahrt Arezzo. Weiter über SS679 oder SP21 bis Arezzo
Bahnlinie RV 3161 von Florenz nach Arezzo
In der Nähe
Nationales archäologisches Museum „Gaio Cilnnio Mecenate“ im ehemaligen Kloster von San Bernardo
Sansepolcro
Montepulciano
Siena