Alt-Rudow – wo die Weiße Frau spukt

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Alt-Rudow hat ein altes Schloss, eine mittelalterliche Kirche und eine Backsteinschule. Das Dorf zählt zu den ältesten in der Mark Brandenburg und geht vermutlich auf eine Gründung der Zisterziensermönche aus dem Kloster Lehnin zurück. Während Kirche und Schule gut zu erkennen sind, braucht man bei dem grau verputzen Altbau an der Prieroser Straße 48 viel Fantasie, um sich das einstige Jagd- und Lustschloss vorzustellen, in dem zeitweilig eine Weiße Frau herumgespukt haben soll.

Die alte Schule ist der Treffpunkt in Alt-Rudow

Ungewöhnlich ist auch die Lage des Dorfes an einer Kreuzung. So steht die alte Dorfkirche sozusagen um die Ecke an der Köpenicker Straße und nicht wie sonst üblich mitten auf dem Dorfanger. Gerade an den beiden Hauptstraßen des Ortes lässt sich das alte Dorf mit seinem Bauernhäusern und ehemaligen Hofzufahrten mit den dahinterliegenden Scheunen noch gut erkennen. Doch statt Kartoffeln und Getreide anzubauen, betreiben die Anwohner längst Handwerksbetriebe wie Schlosser oder Garten- und Landschaftsbau, bieten Dienstleistungen wie Physiotherapie oder Steuerberatung an oder verkaufen Bücher, Blumen, Lebensmittel und Kleidung. Und weil die alte Dorfstruktur so gut erhalten ist, sprechen die Rudower auch vom Dorf, wenn sie die Geschäftsstraße Alt-Rudow besuchen. Die meisten sind mit ihrem Kiez eng verbunden. Dreh- und Angelpunkt in Alt-Rudow ist die alte Schule, die direkt an der Kreuzung zur Köpenicker Straße steht. Auf dem Hof ist in einem Nebengebäude der Rudower Heimatverein zu Hause. Dort finden regelmäßig Lesungen und Konzert statt.

Hauffscher Lustgarten und Wochenmarkt an der Prieroser Straße

Frisches Obst und Gemüse aus dem Umland, Backwaren, Wildfleisch aber auch Leckerli für Katze und Hund werden auf dem Wochenmarkt an der Prieroser Straße angeboten. Beim Haus mit der grauen Fassade an der Nummer 48 ahnt kaum jemand, dass es sich um das ehemalige Jagdschloss Rudow handelt. Bauherr war der Hofgärtner Michael Hauff. Er errichtete 1660 das Jagdschloss, das später auch als Hauffscher Lustgarten bekannt war. 1702 erwirbt Friedrich I. Rudow und war damit auch Hausherr im Schloss. Angeblich trieb einst eine Weiße Frau im Schloss ihr Unwesen.

Die Gaststätte „Zum Alten Krug“ in Alt-Rudow

Das Gasthaus „Zum Alten Krug“ direkt an der Kreuzung Alt-Rudow Ecke Köpenicker Straße zählt zu den ältesten Baudenkmalen Berlins. Urkundlich erwähnt wurde das Haus bereits im 14. Jahrhundert. Jedoch brannte es 1799 bis auf die Grundmauer ab. Das heutige Gebäude wurde 1802 wiedereröffnet. Kulinarisch steht ländliches auf dem Speiseplan.

Ententeich mit Schleichpfad

Ein kleiner Park mit Ententeich verbindet auf der nordöstlichen Seite die Köpenicker Straße mit Alt-Rudow und lässt sich als Abkürzung nutzen. Ein auffälliger Solitär weist auf die katholische St. Joseph Gemeinde hin. Direkt an der Straße Alt-Rudow 46 steht das 1967 erbaute Eingangsportal, das einem spitzgiebeligen Kirchturm ähnelt und unter Denkmalschutz steht.

Papageien-Taucher-Info

Alt-Rudow, 12355 Berlin; Wochenmarkt: Mittwoch und Samstag vormittag

Anfahrt
A100 , A113 bis Ausfahrt Stubenrauchstraße über Ehrenpreisweg bis Alt-Rudow
U-Bahnlinie 7 bis Bahnhof Rudow
Buslinien 162, 171, 172, 260, 371, 372, 373, 744

Hinweis: Wegen der Corona-Pandemie kann es zu Einschränkungen kommen

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