Wasserturm Penzlauer Berg – Dicker Hermann

 

Der Wasserturm Prenzlauer Berg ist der älteste Berliner Wasserturm und gleichzeitig Wahrzeichen des ehemaligen Bezirks Prenzlauer Berg. Er schmückte zudem bis 1992 das Bezirkswappen. Die Bewohner nannten den Turm „Dicker Hermann.“  Er wurde 1877 fertig gestellt und versorgte einst Deutschlands größtes zusammenhängendes Gründerzeitviertel mit Wasser.

Turm aus roten Backsteinen versorgte einst Prenzlauer Berg

Das 44 Meter hohe Backsteingebäude steht zwischen Knaack- und Belforter Straße.  Es funktionierte nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren und diente einst der Versorgung des rasch wachsenden Arbeiterbezirks. Zum 1877 fertiggestellten Turm gehörten außerdem zehn Wohnungen für Beamte und Arbeiter der Stadt. Die Wohnungen sind heute noch bewohnt. Im Schatten des Turms liegen unterirdisch zwei alte Wasserspeicher. Zusammen fassten sie ursprünglich 10000 Kubikmeter Wasser. Eine Zeit lang waren sie Sitz der Hörgalerie und somit zugänglich. Ab und an nutzen Künstler die alten Wasserspeicher. Jedoch sind die Räume für eine dauerhafte Nutzung nicht geeignet, da Lüftungs- und Sanitäranlagen fehlen. Der Verein „unter Berlin“ bietet Führungen in Prenzlauer Berg an, bei denen neben dem Braukeller der ehemaligen Königstadtbrauerei auch der Besuch der Wasserspeicher mit drin ist (näheres siehe unten).

Ein Park mit schöner Aussicht

1914 wurde der Wasserturm bereits wieder außer Betrieb gestellt. Die Wasserreservoirs dienten einige Zeit als Lagerstätten. Im Maschinenhaus gab 1916 eine Volksküche Essen aus. Das Maschinenhaus existiert nicht mehr. Es wurde 1935 abgerissen. Auf dem Areal rund um den Turm entstand ein kleiner Park, den Anwohner im Sommer gerne nutzen, um dort zu picknicken. Besonders auf der zweiten Ebene des Parks, zu dem einen Holztreppe hinaufführt, haben Besucher ein schöne Aussicht auf Prenzlauer Berg und den Fernsehturm in Mitte.

Konzentrationslager der Nationalsozialisten

Nach 1933 nutzte die SA das ehemaligen Maschinenhaus als wildes Konzentrationslager. Unliebsame Personen, Sozialisten oder Juden wurden willkürlich ohne Gerichtsverfahren dort ermordet. Eine Gedenktafel auf dem Areal des Wasserturms erinnert an die schrecklichen Vorkommnisse. Dort wo einst das Maschinenhaus stand, befindet sich heute ein Kinderspielplatz.

Papageien-Taucher-Info

Knaackstraße 23, 10405 Berlin;

Anfahrt: U-Bahnlinie 2 bis Senefelderplatz

Führungen von „unter Berlin“ regelmäßig am ersten Samstag im Monat.
Treffpunkt: 14 Uhr, Schönhauser Allee Ecke Saarbrücker Straße; Kosten 12 ermäßigt 10 Euro; Telefon: 030-55570751; Internet: unter-berlin.de

 

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