Schloss Blankensee – ein Park wie in der Toskana 

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Das Schloss Blankensee ist ein typisches Barock-Gebäude in der Mark Brandenburg. Es erinnert äußerlich an Schloss Meseberg. Der letzte Besitzer vor dem Zweiten Weltkrieg, der einstige Bestseller-Autor Hermann Sudermann, verpasste dem Herrensitz viel italienisches Flair. Gleich beim Betreten des Schlosspark werden Erinnerungen an die Toskana wach. Die von Fichten gesäumte Zufahrt ist zu beiden Seiten mit Statuen geschmückt und sieht so aus wie die Auffahrten in der Toskana – nur stehen dort Zypressen am Wegesrand. Bis 2004 war das Areal Tagungs- und Gästehaus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft.

Schlosspark mit italienischem Ambiente

Von seinen Reisen brachte Sudermann Skulpturen und andere Souvenirs mit, die der Parkanlage ein italienisches Flair verschaffen. Mehrere Brücken führen über die Nieplitz, die zudem zwei Teiche mit Wasser speist. Der Park ist mit vielen Statuen ausgestattet. Ein Rundtempel mit toskanischen Säulen und grünem Dach bilden einen besonderen Anziehungspunkt im Park. Auch der Gartenpavillon auf der Rückseite des Schlosses erinnert an eine italienische Loggia.

Bestseller-Autor Hermann Sudermann

Der Schriftsteller und Journalist Hermann Sudermann (1857-1928) stammte aus Ostpreußen. Er arbeitete bei der Liberalen Korrespondenz und war später Chefredakteure der Zeitung „Das deutsche Reichsblatt“ in Berlin. Seine Roman „Frau Sorge“ oder „Der Katzensteg“ fanden viele Leser. Viele seiner Romane wurden verfilmt. Für einen Skandal sorgte das Bühnenstück „Sodoms Ende“, in dem Sudermann die großstädtische Genusssucht und die sinkende Moral anprangert. Die Aufführung wurde anfangs von der Polizei verboten. Kaiser Wilhelm kündigte sogar seine Loge im Wallner-Theater, weil das Stück dort gespielt wurde. Sudermann war zu seiner Zeit ein Bestseller-Autor. Er erwarb neben einer Villa im Grunewald auch das Herrenhaus in Blankensee und stattete vor allem den Garten mit Souvenirs seiner Reisen nach Italien und Griechenland aus. Sein ehemaliges Arbeitszimmer kann bei Führungen der Sudermann-Stiftung besichtigt werden (siehe Tipp 2).

Herrenhaus „Schloss“Blankensee

An der Stelle, an der sich heute das ehemalige Herrenhaus Blankensee befindet, soll einst eine Burg gestanden haben. Der sächsische Kreishauptmann Christian Wilhelm von Thümen ließ an der Stelle zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein Herrenhaus errichten. Die Ortschaft am Blankensee gehört damals zu Kursachsen. 1902 kaufte der Schriftsteller Sudermann das Anwesen und gestaltete es nach seinen Wünschen um. Nach seinem Tod übernahmt die Sudermann-Stiftung das Anwesen. Nach Gründung der DDR wird das Areal als Lager, Schul- und Bürogebäude sowie Kindergarten genutzt. Nach der Wende sanieren die Brandenburger Schlösser GmbH und die Stiftung Denkmalschutz das Anwesen. Seit 1994 ist die Brandenburgische Schlösser GmbH Besitzer von Haus und Park.

Papageien-Taucher-Info/Tipps

Zum Schloss 19, 14959 Trebbin; Besichtigung des Sudermannzimmers nur bei Führungen der Stiftung (Tipp 2).

Anfahrt mit dem Auto über die A115 bis Potsdam-Drewitz danach über die B246 über Trebbin bis zum Flugplatz Schönhagen, dann der Blankenseer Allee (L793) bis zum Abzweig Zum Schloß folgen. Hinter der Brücke kurz vor der Dorfeinfahrt gibt es einen Parkplatz.

Bahn RE3, RE4 bis Bahnhof Ludwigsfelde, von dort mit der Buslinie 705 und 751 bis Haltestelle Blankensee, Am Waldfrieden, von dort zwölf Minuten Fußweg

Tipp 1: : Auf der Internetseite der Sudermann-Stiftung gibt es einen Audioguide zum Herunterladen. Dort erfahren Besucher mehr zu den einzelnen Attraktionen wie Jahreszeitenwiese oder Venusinsel im Park.

Tipp 2: Zu besonderen Anlässen wie dem „Tag des Denkmals“ oder „Offene Höfe“ bietet die Sudermann-Stiftung Führungen an, bei der auch das Arbeitszimmer des Autors besichtigt werden kann. Termine sind auf der Webseite der Stiftung zu finden: sudermannstiftung.de

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