Niemegk ist ein kleine Stadt mit etwa 2000 Einwohnern und liegt in der Nähe des Naturparks Hoher Fläming. Sie ist einen Abstecher bei der Burgentour beispielsweise von der Burg Rabenstein aus wert. Die kursächsische Grenzstadt war öfters in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Aus der Blütezeit der Stadt stammt das Renaissance-Rathaus, das als eines der schönsten in Brandenburg gilt. Fast alle Sehenswürdigkeiten sind an der Großstraße zu finden. Architekturliebhaber können sich auf die Suche nach schönen, alten Türen begeben, die etwas über vergangenen Renovierungen an den alten Bauernhäusern verraten.
Schönes Renaissance-Rathaus
Das Rathaus im Renaissance-Stil stammt aus dem Jahr 1570. Es rahmt mit seinem dreigeschossigen Schweifgiebeln die Nordseite des Marktes ein. Die östliche Langseite an der Großstraße 6 besitzt ebenfalls zwei Schmuckgiebel sowie ein Sandsteinportal. Es ist eines der schönsten Verwaltungsgebäude aus dem 16. Jahrhundert in Brandenburg.
Stadtkirche St. Johannis
Die Kirche entstand 1853 nach einer Entwurf von Friedrich August Stüler, einem Schüler von Karl Friedrich Schinkel. Die neugotische Backsteinkirche ist dreischiffig. Vor der westlichen Giebelfassade ragt ein schlanker, achteckiger Turm in die Höhe.
Robert Koch arbeitete in Niemegk
Der bedeutende Mediziner und Mikrobiologe Robert Koch (1843-1910) verbrachte ein Jahr (1868-69) als Landarzt in Niemegk. An seinem Wohnhaus an der Großstraße 69 erinnert eine Gedenktafel an den Mediziner, der unter anderem den Verlauf von Milzbrand beschrieb und den Erreger der Tuberkulose entdeckte. Ein paar Häuser weiter dokumentieren in der Hofeinfahrt der Dachdeckerfirma Lutsch mehrere historische Zeugnisse die Geschichte des Familienbetriebes.
Adolf-Schmidt-Observatorium und Postsäule
Im Adolf-Schmidt-Observatorium an der Lindenstraße 7 werden die örtlichen Schwankungen des Erdmagnetfeldes gemessen und festgehalten. An der Kreuzung Linden- Ecke Großstraße steht eine Postsäule. Sie wurde im Auftrag des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. im Jahr 1726 errichtet.
Wasserturm mit Brausemuseum
Der Wasserturm am Schützenplatz 1 versorgte die Stadt mehrere Jahrzehnte mit Trinkwasser. Der achteckige Turm aus Ziegeln entstand 1913. Bis 1998 sorgte er für ausreichend Druck in den Wasserleitungen der Stadt. 2009 erwarb die Familie Höhne, die einen Getränkehandel betreibt, den Turm und richtete dort ein Brausemuseum ein. Es gibt im Turm auch eine Manufaktur und einen Hofladen mit flämischen Spezialitäten (Öffnungszeiten: Mo-Fr 7-17 Uhr; Telefon: +49 (0) 33843-50942).
Raubritter plünderten Niemegk
Schon die Slawen siedelt im Raum zwischen den drei Flüssen Buffbach, Fuderbach und Adda. Von der slawischen Burgwallanlage ist jedoch nicht viel zu sehen. Von der einstigen Burg und dem Schloss ist ebenfalls nichts mehr zu finden. Eine alte Ruine aus Feldsteinen wird den Mönchen des Deutschen Ordens zugerechnet. Die Grundmauer des Gebäudes an der Großstraße 60 stammen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, als der Orden die Hoheit über das Gebiet hatte. Erstmals erwähnt wurde der Ort 1161. Niemegk war häufig in militärische Streitereien verwickelt. Es gab zudem Plünderungen durch Dietrich von Quitzow und durch Hussiten. Nach dem Wiener Kongress kam die bis dahin sächsische Stadt unter die Hoheit Preußens.
Papageien-Taucher-Info
14823 Niemegk; Internet: niemegkerland.de
Anfahrt
A9 bis Ausfahrt Niemegk, dann B 102
Bahnlinie RE7 Richtung Dessau bis Bad Belzig, weiter mit der Buslinie 582 Richtung Treuenbrietzen
Hinweis: Wegen der Corona-Pandemie kann es zu Einschränkungen kommen.
In der Nähe
- Burg Rabenstein
- Bad Belzig
- Burg Eisenhardt
- Schloss Wiesenburg
- Kloster Lehnin
- Aussichtsturm im Alten Wasserwerk in Garrey