Gartenstadt Falkenberg – bunt wie ein Tuschkasten

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Die Gartenstadt Falkenberg liegt im Südosten Berlins und wird wegen ihrer bunter Hausfassaden auch „Tuschkastensiedlung“ genannt. Seit 2008 zählt die Siedlung als Beispiel für die Architektur der Berliner Moderne zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie ist auch eine der ersten Wohnsiedlung, die in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg entstand.

Leuchtende Farben geben den Häusern Charakter

Die leuchtenden Farben der Häuser sind gleichzeitig das Markenzeichen der Gartenstadt Falkenberg. Der Architekten Bruno Taut (1880-1938) arbeitete mit Farbe statt mit Erkern oder Stuckelementen. Dadurch bekamen die architektonisch sehr nüchtern gestalteten Bauten einen eigenen Charakter. Besonders farbenfroh sind die Häuser an der Straße Gartenstadtweg. Der Kern der Siedlung rund um den Akazienhof ist nicht ganz so farbenprächtig.

Der Erste Weltkrieg beendete den Siedlungsbau

1912 beauftragte der damalige Berliner Spar- und Bauverein den Architekten Bruno Taut mit dem Bau einer Siedlung vor den Toren Berlins. Auf einem 75 Hektar großen Areal rund um den Falkenberg in Bohnsdorf sollten 1500 Wohnungen entstehen. Als Vorbild dienten die Gartenstädte in England, die den Bewohnern in Gegensatz zur Enge in den städtischen Miethäusern ein gesundes Wohnen ermöglichten. Zusammen mit dem Gartenarchitekten Ludwig Lesser entwickelte Taut die Siedlung rund um den Falkenberg. Jedoch wurden im ersten Bauabschnitt nur 34 Wohnungen rund um den Akazienhof in Angriff genommen. Weitere 93 Wohnungen kamen im zweiten Bauabschnitt hinzu. Danach beendete der Erste Weltkrieg weitere Bautätigkeiten in Falkenberg.

Taut floh vor den Nationalsozialisten nach Japan

Taut schuf weitere Wohnsiedlungen in Berlin und Magdeburg. In Berlin tragen die Siedlungen Schillerpark in Wedding, Hufeisensiedlung in Britz, Freie Scholle in Tegel, Wohnstadt Carl Legien in Pankow und die Waldsiedlung Onkel Toms Hütte in Zehlendorf die Handschrift von Taut. Die Nationalsozialisten diffamierten Taut. Das Mitglied der Preußischen Akademie der Künste floh vor den Nationalsozialisten nach Japan. Dort starb er 1938.

Papageien-Taucher-Info

Akazienhof und Gartenstadtweg in Bohnsdorf, 12524 Berlin;

Anfahrt: Autobahn A113 bis Ausfahrt Adlershof, B96a,

Buslinie 163 bis Gartenstadtweg, S-Bahnlinie S8, S45, S46, S85

bis Grünau

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