Der Fondaco dei Tedeschi ist eine neue Attraktion im historischen Venedig. Das mehr 500 Jahre alte Handelskontor der deutschen Kaufleute neben der Rialtobrücke ist als Luxuskaufhaus wiederauferstanden. Für Venedigbesucher besonders interessant ist die Dachterrasse mit einem wundervollen Blick über den Canal Grande.
Fondaco dei Tedeschi – Luxuskaufhaus der Benetton Group
Die Benetton Group, die bereits den Bahnhof sowie das Rokokotheater Ridotto besitzt, erwarb 2008 das Haus der deutschen Kaufleute für etwa 53 Millionen Euro. Das bekannte niederländische Architektenbüro OMA von Rem Koolhaas gestaltete das Haus zu einer Edelboutique auf vier Etagen um. Ob Gucci, Fendi oder Louis Vuitton, in dem Fondaco ist alles zu finden, was teuer und begehrt ist. Wer nicht so viel ausgeben will sollte sich zumindest einen Cappuccino oder Latte Macchiato im Café-Restaurant im Erdgeschoss gönnen. Das anspruchsvoll designte Refugium trägt die Handschrift des Stardesigners Philippe Starck. Die Umgestaltung des denkmalgeschützten Hauses zur Edelboutique ist immer noch umstritten. Vor allem die rote Rolltreppe wird von einigen als Afront gegen den Denkmalschutz verstanden.
Dachterrasse mit toller Aussicht
Besucher sollten unbedingt in den 4.Stock hinauffahren. Dort befindet sich der Zugang zur Dachterrasse. Mit der roten Rolltreppe gelangten Besucher bis zum 3. Stock. Von dort geht es per Fahrstuhl einen Stock höher. Durch einen Gang mit goldenen Wänden hinter denen sich Toiletten befinden, erreichen Gäste das Zwischendeck mit wechselnden Ausstellungen. Eine Treppe führt von dort auf die Aussichtsplattform mit der wundervollen Blick über die Dächer von Venedig. Bei großem Andrang werden Zugangskarten verteilt und die Aufenthaltsdauer auf 15 Minuten beschränkt. Die Terrasse ist von 10-19.15 Uhr zugänglich. Wer will, kann sich online eine Zugangskarte bestellen (https://www.dfs.com/it/venice/t-fondaco-rooftop-terrace).
Handelsniederlassung der deutschen Kaufleute
Bereits im 13. Jahrhundert stand in der Nähe des Rialtomarktes der Fondaco dei Tedeschi. In dem Gebäude lebten und arbeiten die deutschsprachigen Kaufleute. Damals zählten unter anderem auch Ungarn, Österreicher oder Flamen zu den deutschen Kaufleuten. In dem Gebäude hatten sowohl Hansestädte wie Lübeck oder Köln ihre Warenlager für Olivenöl, Stoffe, Pelze und Gewürze wie auch die Fugger aus Augsburg. 1503 brannte das Gebäude ab. Der Neubau wurde von der Stadt Venedig bezahlt. Von 1870 bis 2010 befand sich das Postamt in dem historischen Gemäuer (das Postamt ist jetzt am Piazzale Roma zu finden).
Papageien-Taucher-Tipps
Interessantes über die Streitigkeiten in Venedig berichtet Petra Reski in ihrem Blog: http://www.petrareski.com/reportagen/
In der Nähe
- Rialtobrücke
- Rialto-Markt