Flughafen Tegel – der Airport der kurzen Wege im Ruhestand

Der Flughafen Tegel (TXL) war wegen seiner kurzen Wege nicht nur bei Berlinern beliebt. Fluggäste konnten mit dem Auto oder Taxi fast direkt bis vor den Check-In-Schalter des viertgrößten Flughafens in Deutschland fahren. 2018 nutzten 22 Millionen Fluggäste den Hauptstadt-Airport. Wer in Tegel landete, war nach dem Passieren der Zollkontrolle gleich im Innenring und erreicht von dort schnell den Taxisstand oder die Bushaltestelle. Nach der Eröffnung des neuen Flughafens BER in Schönefeld am 31. Oktober 2020 ging Tegel in den Ruhestand. Die letzte Passagiermaschine verließ Tegel am 8. November Richtung Paris.

Dauerprovisorium Flughafen Tegel

Das Hauptgebäude in Form eines ringförmigen Sechsecks verfügt über 14 Flugsteige. Die Kapazitäten reichten jedoch schon lange nicht mehr aus, um die etwa 22 Millionen Passagiere im Jahr zu bewältigen. Ursprünglich war der Airport nur für 11,5 Millionen Fluggäste pro Jahr ausgelegt. Ein zweiter Ring hätte weitere Kapazitäten erschlossen. Dieser Ausbau erfolgte jedoch nie.

In den vergangenen Jahren dienten zwei Provisorien für die Fluggastabfertigung. Südlich der Haupthalle befinden sich die Terminals E und D. Östlich der Haupthalle zweigt der Weg zum Terminal C ab. In der Haupthalle hat Lufthansa seine Check-in-Schalter. Auch dieses Gebäudeteil wurde noch kurzfristig um einen Anbau erweitert, um die Kapazitäten zu erhöhen. Seit der Entscheidung, einen neuen Hauptstadtflughafen im Süden Berlins zu bauen, war Tegel nur noch ein Übergangsflughafen.

Der Start in die weite Welt gelang nicht von Tegel aus

Von Tegel aus gab es nur einige wenige Nonstop-Verbindungen wie nach New York, Miami, Chicago, Peking, Doha und Abu Dhabi. Wer in die Karibik oder nach Thailand flog, musste immer noch die Drehkreuze Frankfurt, München, London oder Amsterdam ansteuern und dort umsteigen.

Schlemmen, lesen, shoppen

Im Eingangsbereich des Flughafens fanden sich mehrere Geschäfte. Vom Café Leysieffer über Spielwaren bis zu ausgewählten Bekleidungsgeschäften wie Marco O´Polo oder Navyboot waren dort auch Bücher und Reisebedarf erhältlich. Die Gepäckaufbewahrung und Polizei waren in der zweiten Reihe am Terminal B hinter den Geschäften zu finden. Dort gab es zudem einen Briefmarkenautomaten sowie einen Friseur und ein Bankschalter. Im Ring selbst, an dem sich die Abfertigungsschalter befanden, boten zwei Restaurants warme und kalte Speisen an. Außerdem konnten Fluggäste in Schlafkabinen ein Nickerchen halten.

Vom Flughafen Tegel in die City

Einen direkten Bahnanschluss hatte Tegel nicht. Die schnellste Verbindung in die Innenstadt hatten Fluggäste mit den Expressbusen TXL oder X9. Der TXL pendelte im Fünf- bis Zehn-Minuten-Takt zwischen Tegel und Alexanderplatz. Die Fahrt bis zum Alex dauert je nach Tageszeit 30 bis 40 Minuten. Da der Flughafen den Betrieb eingestellt hat, fallen auch die direkten Busverbindungen mit den Expresslinien weg. Die Buslinie 109 fährt weiterhin zum ehemaligen Flughafen. Jedoch hält sie nicht mehr am Terminal sondern endet davor an der Bushaltestelle Urban Tech Republic. Von Jakob-Kaiser-Platz aus fährt der Bus im 20-Minuten-Takt.

Flughafengebäude steht unter Denkmalschutz

Der schnellste Flughafen der Welt steht inzwischen unter Denkmalschutz. Er soll künftig das neue Quartier der Beuth-Hochschule werden. Auf dem ehemaligen Airportareal sollen in den kommenden Jahren bis zu 10000 neue Wohnungen entstehen. Außerdem ist dort Platz für Unternehmen aus dem Bildungs-und  Forschungsbereich vorgesehen.

Papageien-Taucher-Info

Flughafen Tegel: 13405 Berlin; Telefon 030-60911150; Internet: berlin-airport.de/de/index.php

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