Altstadt Lübeck – Königin der Hanse

 

Die Altstadt von Lübeck ist das größte deutsche Flächendenkmal des UNESCO-Weltkulturerbes. Etwa 100 Hektar groß ist der historische Stadtkern der Hansestadt. Er liegt auf einer Insel zwischen Trave und Elbe-Lübeck-Kanal. In der Altstadt leben etwa 10.000 Einwohner.

Mittelalterliche Stadtstruktur

Obwohl Lübeck mehrmals von Feuern verwüstet und im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, sind die mittelalterlichen Strukturen heute noch gut in Lübeck ablesbar. So errichteten die reichen Patrizier ihre Häuser auf der Westseite, während die Handwerker und Dienstleister ihre wesentlich kleineren Häuser auf der Ostseite hatten. Dies lässt sich am besten bei einem Spaziergang durch die Altstadt erkunden.

Prunkvolles Rathaus der Königin der Hanse

Der Mittelpunkt der Stadt ist der Rathausplatz. Das Backsteingebäude ist eines der bedeutendsten Rathäuser Deutschlands und spiegelt innen wie außen den Wohlstand der Handelsmetropole wider. Lübeck war mehr als 800 Jahre lang reichsfreie Stadt. Erst unter den Nationalsozialisten fand die eigenständige Verwaltung 1937 ein Ende. Die mittelalterliche Hafenstadt war eines der wichtigsten Mitglieder der Hanse.

Holsten- und Burgtor

Das Holstentor ist eines der wichtigsten Wahrzeichen Lübecks. Das wuchtige Stadttor zierte den 50-Mark-Schein. Holsten- und Burgtor sind heute Repräsentanten der einst mächtigen Stadtbefestigung. Das Burgtor im spätgotischen Stil liegt im Norden der Lübecker Altstadt und ist eines von einst vier gewaltigen Stadttoren. Der Name leitet sich von der Lübecker Burg ab, die einst auf dem Hügel lag. Das 1444 erbaute Stadttor hat vier Durchgänge. Neben dem Tor stehen Marstall und Zöllnerhaus mit einem Terrakottafries. Das heute erhaltene Burgtor war eines von einst drei Toren, die hintereinander lagen. Von der einstigen Stadtmauer sind nur noch Reste erhalten. Sie stehen zwischen dem Holstentor, der Puppenbrücke und dem ehemaligen Mühlentor.

Gänge und Höfe

Knapp 100 Gänge, Torwege und Höfe gibt es in der Lübecker Altstadt. Als die Bevölkerung im ausgehenden Mittelalter stark wuchs, bauten die Lübecker in den Hinterhöfen sogenannte Buden. Diese oft nur einstöckigen Bauten waren wenig komfortabel oft bestanden die Wohnungen aus nur einem Zimmer. Heute sind diese Hinterhöfe idyllische Nischen. Die Gängeviertel sind tagsüber zugänglich. Neben dem Füchtingshof (Glockengießerstraße 28?) gibt es den Bäckergang (Eingang Engelsgrube 41), die Engelsgrube oder den Haasenhof (Julius-Leber-Straße 37-39).

Sieben Türme

Die sieben Türme der fünf Hauptkirchen zählen ebenfalls zu den Wahrzeichen der Hansestadt Lübeck. Es handelt sich um die Türme von St. Jacobi, St. Marien, St. Petri, St. Aegidien und dem Lübecker Dom. Diese Türme sind heute noch von Weitem zu sehen, wenn man sich der Stadt nähert.

Schmucke Häuser mit inneren Werten

Sehenswert ist auch die Innengestaltung der Häuser. Besonders wertvoller Stuck sowie Wand- und Deckenmalereien sind in einige Häuser wie dem Buddenbrook- oder Schabbelhaus erhalten geblieben. Lübeck ist insofern ein einzigartiges Beispiel mittelalterlicher Stadtbaukunst.

Wer etwas von den inneren Werten alter Häuser sehen will, kann beispielsweise ein Führung im Schabbelhaus buchen (Telefon: 0451-72011).

Schabbelhaus

Der Bäckermeister Schabbel vermachte Lübeck eine Stiftung, damit künftige Generationen sich ein Bild davon machen können, wie ein wohlhabender Kaufmann im wilhelminischen Zeitalter gelebt hat. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Häuser Mengstraße 48 und 50 mit Mobiliar aus Museumsbeständen eingerichtet und der Lübecker Kaufmannschaft übertragen. Außerdem wurde eine Gaststätte eingerichtet. Im Ristorante von Roberto Rossi wird italienische Küche serviert (Öffnungszeiten Montag bis Samstag 12-14.30 Uhr und 18-20 Uhr).

Reiche Museenlandschaft

Lübeck verfügt über eine reiche Museemlandschaft. Dazu zählen einerseits Gedenkstätten für die drei Nobelpreisträger Willy Brandt, Günter Grass und Thomas Mann. Mittelalterliche Kultur präsentieren das ehemalige Katharinenkloster und das Museumsquartier St. Annen, ebenfalls ein ehemaliges Kloster. Im St.-Annen-Museum ist eine deutschlandweit einzigartige Sammlung mittelalterlicher Altäre zu sehen.

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