Lietzenseepark – 100 Jahre Erholung am See

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Der Lietzenseepark befindet sich auf einem Areal zwischen Wundt-, Dernburgstraße, Witzlebenplatz und Lietzenseeufer. Die Neue Kantstraße unterteilt den Park in eine Nord- und Südhälfte. Der bekannte Gartendirektor von Charlottenburg, Erwin Barth, gestaltete den Park zwischen 1918-20 mit Elemten des Jugendstils. Die Grünanlage rund um den sichelförmigen Lietzensee ist nicht nur bei Anrainern ein beliebter Erholungsort. 2020 feiert der Park sein hundertjähriges Bestehen.

Der Lietzensee

Der Lietzensee ist der nördlichste Teil der Grundwaldseenkette. Er ist 6,6 Hektar groß und drei bis vier Meter tief. In früheren Jahrzehnten konnte in dem Gewässer auch gebadet werden. Inzwischen ist das wegen der Vermutzung nicht mehr möglich. Der See bildet den Mittelpunkt des Lietzenseeparks.

Brücke über dem Lietzensee

Die Neue Kantstraße teilt den Lietzenseepark in einen nördlichen und einen südlichen Teil. 1904 wurde für die Straße ein Damm aufgeschüttet. Die Unterführung an der Neuen Kantstraße kam erst 1956 hinzu. Seitdem gelangen Spaziergänger wieder ohne Treppen steigen von einem Teil des Park in den anderen. Den Durchgang krönen drei aus rotem Stein gemeißelte Fische. Auf der Nordseite des Lietzenseeparks stehen mehrere Skulpturen, so zwei Seelöwen. Die Steinskulptur von Rosemarie Henning dient gleichzeitig als Vogeltränke. Ein Stückchen weiter steht der Speerträger (1940) von Bernhard Bleeker. Der Speer ist leider abhanden gekommen. Vor dort fällt der Blick auf das 1925 geschaffene Gefallenendenkmal. Eine Bronzetafel erinnert an das Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nummer 3 und an die „gefallenen Helden“ 1864, 1866, 1870-1871 und 1914 -1918.

Die Kleine Kaskade erinnert an die Alhambra

An der Wundtstraße befindet sich ein großer Eingang zum Park. Der Weg führt zu der Kleinen Kaskade, die von Blumenrabatten eingerahmt ist. Über mehrere Stufen fließt das Wasser in drei Rundbecken. Im mittleren sprudelt eine kleine Fontäne. Die Anlage erinnert etwas an die Wasserbecken der Alhambra in Granada. Westlich der Kaskade ist in den ausgedehnten Rasenflächen der Kinderspielplatz eingebettet. Hinter dem Spielplatz steht das wieder aufgebaute Parkwächterhäuschen. Auf den Liegewiesen am See legen im Sommer Berliner und Gäste eine Pause ein.

Gartenanlage als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme

Das Parkareal gehörte einst zum Landhaus von General von Witzleben. Nach seinem Tod kaufte eine Terraingesellschaft die meisten Flächen rundum den See. Ihr Ziel: Hochwertiger Wohnungsbau. Jedoch erwarb Charlottenburg nach und nach Teile des Park, um für die Anwohner Erholungsflächen zu schaffen. Als Barth 1911 in Charlottenburg sein Amt antrat, lag die Grundkonzeption für den Dernburger Platz bereits vor. Barth nahm jedoch noch einige Veränderungen vor. Er ließ die Große Wasserkaskade an der Dernburgstraße um einen Meter verbreitern und plante Sitzgelegenheiten sowie einen Kinderspielplatz. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte die Umgestaltung des Gutsparks per Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.

Der Gartendirektor Erwin Barth

Ein Park oder Platz, der besonders schön ist, geht fast immer auf das Konto von Erwin Barth (1880 -1933) zurück. Der gebürtige Lübecker schuf als Gartendirektor Charlottenburgs in seiner 14-jährigen Amtszeit zahlreiche Anlagen wie Wittenberg-, Savigny- Mierendorf-. Goslar- und Karolingenplatz. Sie fallen heute noch durch ihre besondere Qualität auf. Von 1926 an arbeitete Barth als Chef der Gartenverwaltung für die Stadt Berlin und schuf weitere Park wie Jungfernheide, Volkspark Köpenick, Rehberge, Hohenzollernring (Spandau), Boxhagener oder Alboinplatz. 1929 wurde Barth der erste deutsche Professor für Gartengestaltung. Er ging nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten in den Freitod. Der Platz nördlich des Lietzenseepark zwischen Kaiserdamm und Wundtstraße trägt den Namen des Gartenbaudirektors.

Papageien-Taucher-Info

Witzlebenplatz 1, 14057 Berlin
Anfahrt

U-Bahnlinie U2 bis Sophie-Charlotte-Platz
Buslinien 309, M49, X34, X49 bis Amtsgerichtsplatz, M49 bis Kuno-Fischer-Straße, 309 bis Sophie-Charlotte-Platz

Tipp: Das „Restaurant au Lac“ im Hotel Seehof (Internet: hotel-seehof-berlin.de) sowie das Bootshaus Stella (Internet: bootshausamlietzensee.de) verfügen über eine Terrasse direkt am Lietzensee (Hinweis: wegen der Corona-Pandemie ist mit Einschränkungen im Restaurantbetrieb zu rechnen).

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